hm, das war eine eingebung von oben, die ich in der letzten samhain-nacht empfangen habe:
ich stehe in einer steinwüste...es ist eine sternenklare nacht, der wind streicht kühl über meine wangen...er wirbelt sand auf, schimmernden sand vor meinen augen...eine sandwolke erhebt sich vor meinen augen...sie wird größer und größer...sie verändert sich...die sandwolke formt sich vor meinen augen zu einem tempel...ich sehe, wie der tempel langsam immer mehr und mehr gestalt annimmt...fest sitzt stein auf stein, der wind kann ihm nichts mehr anhaben...er streichelt die festen mauern...vor mir öffnen sich die hölzernen pforten des tempels und das tor schwingt langsam und unter einigem quietschen auf...angenehme wärme strömt mir entgegen...ich spüre sie auf meinem gesicht, auf meinen händen und füßen, langsam dringt sie in meinen körper...sie erfüllt mich, hüllt mich ein und zieht mich näher...
ich betrete den tempel, folge einem schummrigen gang, links und rechts von mir brennen fackeln an den wänden...eine davon ziehe ich heraus...ich folge einem gang, aus festem gestein gepflastert...mein körper wirft im schein der fackel schatten an die wand, meine schritte hallen leise, während ich weiter und weiter in den tempel hineinschreite... je weiter ich nach innen gelange, desto wärmer wird mir, erst ziehe ich meinen umhang aus, dann mein überkleid, bis ich nur noch ein luftiges unterkleid trage...die anderen dinge lasse ich auf dem weg zurück...ich mache mir keine sorgen, sondern entspanne mich mit jedem schritt mehr und mehr, alles schwere fällt wie eine weitere hülle von mir ab, die sorgen beginnen zu bröckeln, die ängste schwinden langsam...der gang ist lange, doch langsam kann ich sein ende erkennen...ich komme näher und näher...
ich stehe nun am ende des ganges und blicke in eine riesige halle aus fels, in deren mitte ein riesengroßes lagerfeuer brennt und knistert...die flammen züngeln und zucken hoch nach oben, das holz knistert, rauch erfüllt den raum...doch es ist kein gewöhnlicher rauch, denn wider erwarten nimmt er mir nicht die luft zum atmen, im gegenteil, er wirkt befreihend auf meine lungen...ich atme mehrmals tief ein und aus und fühle, wie ich zu meiner mitte gelange...ich bin tief verwurzelt mit der erde und verbunden mit meinem innersten...
dann gehe auf das feuer zu...plötzlich tritt von rechts eine gestalt an mich heran...eine alte frau in einem verschlissenen wollumhang, das gesicht fast vollständig von der kaputze bedeckt...doch mit junger weicher stimme spricht sie: Kind der göttin - sieh in das feuer, erkenne seine kraft, sein leben, seine stärke. es könnte dich verbrennen, dich töten, doch dazu bist du nicht hier...hab keine angst, niemand will dir böses...hab vertrauen...
sie streckt die hand nach mir aus und ich ergreife sie...langsam führt sie mich näher zum feuer und spricht: tritt in das feuer, hab keine angst, spüre die reinigenden flammen udn den rauch, der das schwarze von deiner seele wäscht...
und wie mir geheißen trete ich ein in den großen feuerkreis...ich sehe die flammen um mich, spüre ihre angenehme hitze und merke, wie sie die ängste und sorgen in mir zum schmelzen bringen...
plötzlich taucht eine hand in dem feuer auf, ich nehme sie an und sie zieht mich heraus...die alte frau führt mich zu einem wasserfall, der wie durch ein wunder aus einer der wände im tempel entspringt..."die flammen haben nun deine nöte zum schmelzen gebracht, tritt nun unter den wasserfall und spüre, wie du reingewaschen wirst" ich fühle das kühle wasser angenehm auf meiner warmen haut, spüre wie die vorher geschmolzenen sorgen, ängste, nöte von mir abgewaschen werden...ich genieße das gefühl, völlig rein zu werden...
sowie ich aus dem wasserfall heraustrete, tift mich der strahl weissen lichts, der mich druchflutet und ausfüllt...er trocknet mich und ein gefühl wohliger wärme und entspannung breitet sich in mir aus...ich atme tief ein und aus, spüre dem gefühl nach wie es ist, so ganz mit mir im einklangzu sein...die alte frau ist verschwunden, nur ihre letzten worte hallen noch im raum: der temepl verschwindet, wie er gekommen, doch wenn du ihn brauchst, so rufe ihn und du wirst zu ihm zurückfinden...langsam lösen sich die tempelwände um mich herum auf, verwandeln sich wieder in die große sandwolke von vorhin und rieselt dann langsam ab, in die wüste zurück...ober mir glänzen die sterne, der wind bläst sanft und langsam kehre ich ihs hier und jetzt zurück...
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Kinder die nicht geliebt werden, werden ihrerseits zu Erwachsenen, die nicht lieben können...