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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 1.311 mal aufgerufen
 Steine
Cúron Offline

Mondsichel


Beiträge: 827

10.01.2005 11:21
Der Bernstein Antworten

Bernstein
(auch Agstein, germ. glesum, ahd. glas, griech. Elektron) Dieser Edelstein, genaugenommen kein Stein, sondern das verfestigte Harz von immergrünen Nadelbäumen, war und ist ein beliebter Schmuck, als Amulett getragen soll er wohltätig wirken.

Oft ist der Bernstein durchscheinend, in reiner Form gewöhnlich hellgelb, es sind gut 200 Farbschattierungen beschrieben, von milchig-weiß bis kirschrot.
Der Bernstein ist brennbar (er besteht aus 79% Kohlenstoff, je 10,5% Wasserstoff und Wasserstoff), kann zu Öl verarbeitet werden und läßt sich statisch aufladen (vgl. Elektron). Diese für einen Stein merkwürdigen Eigenschaften waren es wohl, die dem Bernstein besondere Heilkraft beimessen ließen. So sollen insbesondere stillende Mütter eine Kette von Bernstein tragen, da dann das Kind vor Unglück gefeit sei.

Bernstein war schon im Altertum sehr beliebt. Es gab verschiedene Erklärungen für die Entstehung dieses merkwürdigen „Gesteins”. So meinten man, er entstehe aus dem Urin des Luchses und nannte den Bernstein darum Lynkur („Luchsstein”).

Bei TACITUS ist zu lesen, daß das hoch im Norden lebende germanische Volk der Ästier den Bernstein zwar kannten und zur Vermarktung nach Rom sammelten, ihn selbst aber weder nutzten noch um seine Entstehung wußten. Die Germanen nannten den Bernstein glesum (Germania, 45), woraus im Althochdeutschen Glas wurde, ein Wort, das man später auf den durch die Römer bekannten und noch heute so genannten Werkstoff übertrug (ebd., Anm. S. 135). TACITUS deutet das Material seinerseits als verfestigtes Baumharz, worauf darin häufig befindliche Tierchen schließen ließen.

Diese Einschlüsse lassen bis heute die Herzen von Biologen höher schlagen, wenn sich darin bislang unbekannte Formen ausmachen lassen.
Im Norden hieß es vom Bernstein, er entstehe aus den ins Wasser fallenden Tränen der Göttin Freyja.

Im griechischen Mythos hatte Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, einmal von seinem Vater die Erlaubnis erhalten, an seiner Stelle den Sonnenwagen zu lenken. Der Ungeübte versagte und der Wagen geriet ins Schlingern, daß die Sonne dem Götterhimmel wie der Erde zu nahe kam und alles in Brand zu setzen drohte. Zeus griff ein und schleuderte seinen Donnerkeil gegen Phaeton, der in den Eridanus stürzte und verschied. Ihn betrauerten seine Schwestern, die Heliaden, verwandelten sich in Pappeln und vergossen Tränen, die zu Bernstein wurden.
Dieser Mythos deutet an, daß die Griechen bereits die pflanzliche Herkunft des Bernsteins ahnten, wenngleich der Dichter, der diese Version des Mythos dichtete, an Stelle der Koniferen die Pappel setzte.

Die englische Bezeichnung für den Bernstein, Amber, soll von den Ambronen herrühren, einem germanischen Stamm, der im Gebiet der heutigen Insel Amrum im Wattenmeer siedelte.

Aus Litauen, einem wichtigen Fundort des Bernsteins, ist die Legende von der Meeresgöttin Jurate, die in einem prächtigen Unterwasserschloß wohnte, das ganz aus Bernstein erbaut war. Einst verliebte sich Jurate in den Fischer Kastitis und holte ihn zu sich in ihren unterseeischen Palast.
Wegen dieser Verbindung mit einem Menschen zürnte Perkunas, der Vater der Jurate, mit seiner Tochter, tötete den Kastitis und zerschmetterte das Bernsteinschloß. Bis heute werden die Trümmer als Bernsteinbrocken an die Küste der Ostsee gespült.
In einer iranischen Sage hatte Tur seinen jüngeren Bruder Irej getötet und dessen abgeschlagenes Haupt mit Moschus und Bernstein gefüllt dem entsetzten Vater überstellt.


Heilkunde
Stillende Mütter schützen ihre Kinder mittels einer Bernsteinkette.
Aus dem Bernstein gewonnenes Öl soll krampflösend wirken.

„Es beruht übrigens nicht auf Aberglauben, wenn schweizer Mütter ihren Kindern, wenn sie zahnen, Bernsteinketten um den Hals legen, sondern darauf, daß Bernstein - wie Messing und Kohle - höchste Durchstrahlkraft - eine sechsfache aufweist”.

„Henrik Ranzau gibt seinen Söhnen folgenden Rat: ,An euren Händen solltet ihr immer Korallen, Bernstein, Achat oder kostbare Steine haben.’”


Entsprechungen
Als Entsprechung zum Bernstein gilt die Rune Uruz.
Der Bernstein ist astrologisch dem Tierkreiszeichen Wassermann zugeordnet.
Planetarische Entsprechung des Bernstein ist laut G. BRAUNGER Isis, beeinflußt von Pluto oder Jupiter

Lebe das Heute, denn Morgen ist Heute schon Vergangenheit - be blessed, Cúron!

SEDNA ( Gast )
Beiträge:

21.01.2005 20:06
#2 RE:Der Bernstein Antworten

ich war letztes jahr in estland bei einem freund zu besuch, der mir folgende litauische sage über den bernstein erzählte:
bernstein ist dieser sage zufolge aus der unglücklichen ehe zwischen dem fischerjüngling kastytis und jurate, der tochter des meeresgottes entstanden.
vor langer zeit erblickte jurate den jungen fischer bei seiner arbeit auf dem meer. in ihrem bernsteinpalast auf dem meeresgrund feierten die beiden hochzeit. doch ihr glück war von kurzer dauer- es war den göttern verboten, sterbliche zu ehelichen. göttervater perkunas war so erzürnt, daß er jurates palast mit seinem donnerkeil zerstörte. seit jener zeit -so die sage- spült das meer trümmer von jurates bernastein-palast an den strand.

in estland kann man übrigens wirklich an jeder ecke und in jedem laden bernstein um einen spottpreis kaufen- im gegensatz zu deutschland oder österreich, wo diese steine extrem teuer verkauft werden. ich habe in tallinn in einem laden ganze schachspiele und schiffe aus bernstein gesehen, man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll bei all dieser goldenen pracht. es heißt ja auch das "baltische gold"... auf der anderen seite ist es natürlich wie bei allem so: die erde wird damit ausgebeutet.

sedna
als sich erkenntnis in meinem bewusstsein ausbreitete,
wuchsen fische und meeressäuger aus meinen abgeschnittenen fingern, ich wurde zu nahrung, wurde SIE, die für ihre gemeinschaft sorgt, nicht länger opfer.
(aus der legende von sedna)

Wintersonne Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 103

25.01.2005 12:54
#3 RE:Der Bernstein Antworten

Hab noch einen Tip dazu: Jeder Stein, der zur Heilung verwendet wird, sollte regelmäßig gereinigt und neu aufgeladen werden! Das ist von Stein zu Stein unterschiedlich.

Der Bernstein ist sehr weich uns säureempfindlich. Deshalb sollte man ihn alle paar Tage undter fließendem lauwarmen Wasser reinigen und über Nacht in einer trockenen Schale mit einem Hämatit oder einem Bergkristall entladen.
Zum Aufladen legt man den Stein am Besten in den frühen Morgenstunden oder am Nachmittag in die Sonne (auf keinen Fall in die Mittagshitze).
So kann der Bernstein seine Kräfte am Besten entfalten.

Blessed be,
Wintersonne

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