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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Kräuterwiese
Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

08.01.2005 21:07
Birke Antworten

Die Birke

Die Birke ist ein Kind des Lichts, heiter, unaufdringlich und v. a. raschwüchsig. Ihr Wachstum dauert bis in den Spätsommer an. Als Bewohnerin des Nordens ist die Birke der winterhärteste Laubbaum überhaupt und hält selbst den winterlichen Minustemperaturen und den kurzen sommerlichen Vegetationsperioden der Tundra stand - dort allerdings meist nur strauchförmig.
Birken und Kiefern zählten zu den Erstbesiedlern der Gebiete Mitteleuropas nach dem Ende der Eiszeit.
An Lichtmess (2.2.), dem Beginn des früheren Arbeitsjahres im bäuerlichen Leben wurde das Wiedererwachen des Lichtes mit der Lichtmess-Birke gefeiert. Der Tag vorher galt als Tag der Hl. Brigitte (Brigit), übrigens wie der Name Birke vom idg. "bhereg" abgeleitet.

Lateinische Bezeichnung: Betula pendula; Besenbirke, Frühlingsbaum, Hängebirke, Maibaum, Moorbirke, Rauhbirke, Sandbirke, Warzenbirke, Weißbirke
Aussehen:
Birkengewächs, strauchartig bis 20 m hoher Baum; Alter bis max. 120 Jahre (mit der Eberesche kurzlebigster Baum unserer Breiten); Betula pendula: Hängebirke ist größer als die Moorbirke und bevorzugt trockene Standorte. Ihre Zweige hängen herab und sind in jungem Zustand mit warzigen Harzdrüsen besetzt. Auch die Blätter sind größer. Betula pubescens: Moorbirke besitzt behaarte junge Zweige und wächst in feuchten Wäldern, Mooren und Sümpfen lieber als auf trockenen Böden. Beide Arten werden arzneilich genutzt. Wurzeln: flachwurzelnd und austrocknend; Rinde: glatt und weiß in jungen Jahren, später Rindenborke, die im Alter immer tiefer furcht und schwärzlich wird;
Blütezeit: April
Aussaat: Samen im Herbst oder Frühling
Inhaltsstoffe: Betulin (Birkenampfer), Säuren, Gerbstoff, ätherisches Öl, Farbstoffe, Natron, Harz, Flavonoide, Saponine

Pflanzenteile und Sammelzeit:
Blätter: Mai und Juni und an der Luft trocknen. Saft: erst ab einem Durchmesser von ca. 1 m; im Frühjahr, wenn die Säfte aufsteigen, indem man die Rinde einschneidet und den ausfließenden Saft in Blechbehältern auffängt. Eine andere Saftgewinnungsmethode: mit einem ca. 1 cm dicken Bohrer 5 cm tiefe Löcher in den Stamm bohren, in das Bohrloch ein Röhrchen oder eine Rinne einsetzen und das Auffanggefäß daran hängen. Aus einem Bohrloch fließt der Birkensaft. Nach 1 – 3 l Baum mit Baumwachs oder Pech gut verschließen, da er sonst verblutet! Eine weit einfachere Methode besteht darin, einen jungen Zweig abzuschneiden und die aus der Schnittstelle tropfende Flüssigkeit in einem Gefäß aufzufangen. Mit ein paar Zimtstangen und Gewürznelken kühl gestellt hält sie sich eine gute Woche, geht aber bald in Gärung über.
Nicht unverdünnt trinken!
Teer: trockene Destillation aus den Zweigen und der Stammrinde. Die Birkenrinde, die man hauptsächlich zur Teergwinnung benötigt, wird im Frühjahr vom Stamm oder von älteren Zweigen und Ästen geschält und anschließend getrocknet.
Pflanzenteile: Wurzel Kraut Blüte Frucht Samen Blatt Rinde Text Saft
Monat: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Tageszeit: Morgen Vormittag Mittag Nachmittag Abend Nacht
Mond: aufsteigend absteigend zunehmend abnehmend Voll Neu

Heilwirkung:
harntreibend, entzündungshemmend, regen die Nierenfunktion an
Anwendung: als Durchspülungstherapie bei bakteriellen, funktionellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, zur Verhütung von Harnsteinbildungen, bei Nierengrieß, zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Erkrankungen, bei Hautleiden und für die Frühjahrskur.
Tee: 2 gehäufte TL Blätter mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und nach 15 min abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse bis zur Gesamtmenge von 1 l trinken. Auch als Frischsaft (z. B. Schönberger).
Die Birke beeinflusst den Wasserhaushalt des Menschen. Tee und Baumsaft regen aufgrund ihres Gehaltes an Flavonen und Saponinen Blase und Nieren an, ohne diese zu reizen  Frühjahrskur Mythos Baum
Bestandteil von Teemischungen zur Frühjahrs- und Herbstkur, gegen Rheuma und Gicht.
Unverträglichkeiten: Ödeme infolge von Herz- oder Niereninsuffizienz
Survival:
Die innere Rinde enthält viel Zucker, Öl und sogar Vitamin C. Sie war für die Indianer und so manchen Trapper oder Goldsucher in besonders strengen Wintern eine Notration, die das Leben retten konnte. Essbar ist aber nur die zarte, gelbe Innenseite, das Cambium, das vorsichtig abgeschabt werden muss, nachdem man die äußere Rinde entfernt hat. Die Indianer schnitten sie in kleine Stücke, trockneten und pulverisierten sie. Aus diesem „Birkenmehl“ wurde eine Art Pfannkuchen gebacken. (siehe auch die Geschichte: die drei alten Frauen)
Tipp fürs Feuermachen: Birkenholz brennt auch in frischem, feuchtem Zustand durch den eingelagerten Birkenteer. Auch die feine, innere Rinde ergibt einen guten Zunder bei feuchtem Wetter. Fischer-Rizzi
Zugabe der jungen Blätter in Frühjahrssalat. Pahlow

Küche / Haushalt / Schönheit:
Birkenwasser wird als Haarwasser verwendet. Es soll den Haarausfall stoppen, der Schuppenbildung entgegenwirken und das Haar entfetten. Pahlow
Haarwasser:
1 Handvoll Brennesselblätter
¼ l Birkensaft
½ l hochprozentiger Rum
vermischen und zugedeckt 10 Tage an einen warmen Ort stellen. Man kann zusätzlich etwa 100 g Klettenwurzel oder 1 Handvoll Kapuzinerkresse zugeben. Darauf achten, dass alles gut mit Rum bedeckt ist. Abfiltern und täglich in die Kopfhaut einmassieren. Im Winter kann man statt des Birkensaftes 1 Handvoll getrockneter Blätter und 1 Handvoll getrockneter Rinde zugeben. Grünberger
Seit alters her wird das Birkenwasser zum Säubern von schlecht heilenden Wunden, gegen Ausschläge und als Gesichtslotion verwendet. Bei Schuppen und Haarausfall massiert man es als Haarwasser in die Kopfhaut ein.
Die Abkochung der Birkenblätter mit Alaun ergibt eine grüne Farbe, das Schüttgrün, mit Zusatz von Kreide das Schüttgelb, früher bekannte Malerfarben.
Nach Adelbert von Chamisso sollen die in Wasser abgekochten Blütenkätzchen eine Art Waschseife liefern. Mythos Baum
Geschichte / Brauchtum / Magie / Aberglaube:
- Weil sie überall (engl., norweg., franz., russ., litauisch, altind. (bhereg)  Hellschimmerer) den gleichen Namen hat, nimmt man an, dass die Birke in der Urheimat der Indogermanen ein Charakterbaum gewesen sein muss. Der wissenschaftliche Name "betula" soll vom lateinischen "batuare" = schlagen abgeleitet sein  Lebensrute.
- Für die Nord- und Osteuropäer ist die Birke der Baum der Liebe, des Lebens und des Glücks. Ihre überragende symbolische Bedeutung liegt jedoch im Licht, im Frühjahr, im Neubeginn. Deshalb ist der Maibaum aus alter Tradition ein Birkenbäumchen. Auch die Wiege des Neugeborenen baute man nach alter Überlieferung aus Birkenholz. Wurde in Rom ein neuer Konsul eingesetzt, trug man ihm dabei 12 Birkenstämmchen voran. Junges Birkenlaub bezeichnet in Skandinavien den Anfang des landwirtschaftlichen Jahres, weil sich die Bauern bei der Aussaat des Sommerweizens nach ihm richten, denn abgesehen vom Holunder ist sie der erste Baum im Wald, der neue Blätter ansetzt.
- Die Birke ist Wahrzeichen von Estland, aber auch Finnen, Litauer und Polen ehren den Baum als nationales Pflanzensymbol.
- Wenn die Milch einer Kuh versiegt, wird unter ihrem Lager ein Birkenkeil in den Boden geschlagen. Mit Birkenruten wird am 1. Mai das Vieh ausgetrieben, der Schlag schützt das Tier auf der Alm vor Verletzungen. Fegt man am Weihnachtsabend mit einem Birkenbesen, der beim Geläut von Glocken geschnitten wurde, den Rücken der Kühe, so bleiben vom Vieh alle Krankheiten fern.
- Im Norden wurde die Birkenrinde zum Abdecken der Häuser gebraucht. So wurden wasserdichte und gut isolierte Dächer geschaffen. Verwendung für Dachschindeln, Schuhe, Schirme und Taschen.
- Die Indianer N-Amerikas verwendeten die Rinde zum Bau ihrer besonders leichten Kanus. Die Rinde junger Birken lässt sich wie Leder gebrauchen, sie ist weich und geschmeidig. Die Lappen fertigten aus ihr sogar Umhänge und Gamaschen.
- Die Rinde wurde auch zum Gerben von Leder verwendet. Die papierähnlichen Rindenblätter wurden früher als billiges Schreibmaterial verwendet. Fischer-Rizzi
- Aus dem Birkenholz fertigte man Leitern, Felgen, Deichseln, Radzähne, Drillinge, Getriebe in Mühlen, Holzschuhe und Möbel. Während des 2. Weltkrieges fertigte man auch leichte Flugzeugteile wie Propeller an. Heute wird Sperrholz daraus erzeugt.
- Besen wurden aus Birkenreisig gebunden - geschah dies zur Zeit der Zwölften, dann waren diese unverwüstlich.
- Die Lappen verstehen es, aus den feinen Wurzeln der Zwergbirke Decken zu flechten.
- Bereits die Griechen kannten die Gewinnung des Birkenteers durch trockene Destillation der weißen, sich in horizontalen Streifen ablösenden Rinde. Der Teer wurde zum Abdichten von hölzernen Gefäßen und Booten verwendet. Außerdem wurde der Teer dem Vieh auf Wunden gestrichen, was für eine rasche Heilung sorgte.
- Nicht nur im skandinavischen Raum, sondern im gesamten nordasiatischen Gebiet ist die Birke eng mit der Kulturgeschichte der einzelnen Völker verwoben. Verschiedene mongolische Stämme verehren die Birke sogar als Weltenbaum  Schamanismus. Der Fliegenpilz wächst übrigens in Symbiose mit der Birke und ist eine der wichtigsten Drogen der sibirischen Schamanen.
- Um verlorene Manneskraft wiederzuerlangen, uriniert Man(n) auf einen Kranz aus Birkenzweigen. Grünberger
Tierheilkunde:
Birkenteer wird zu Salben und Einreibungen verarbeitet, der hauptsächlich aber in der Tiermedizin verwendet wird (gegen Räude und andere Hautschäden). Pahlow

LG Sabin

Cúron Offline

Mondsichel


Beiträge: 827

10.01.2005 08:59
#2 RE:Birke Antworten

Beim Baum-Ogham der Kelten steht die Birke für den Anfang, das Licht und die Reinheit, ebenso für Neubeginn.
Die dazugehörige Farbe ist weiß.

Die Birke ist der erste Baum gewesen, der versteppte Gebiete besiedelt hat. Sie ist der Baum des Beginnes und des Aufbruches zu einer blühenden Zukunft. Die weiße, manchmal auch silbrig schimmernde Birkenrinde macht sie zum Baum des Lichts. Der Birkensaft bewirkt innere Reinigung und auch die Verwendung von Birkenreisern, zu einem Besen gebunden, steht nicht nur für handfeste Reinigung sondern auch für die symbolische Reinigung des Geistes, der aus dem Haus getrieben wurde im alten Jahr.

be blessed
Cúron

Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

01.03.2005 11:33
#3 RE:Birke Antworten

noch ergänzend :-)

Kleines Baumportrait: BIRKE:


Die Birke ist ein lichter Frühlingsbaum. Sie ist auch eine Lichtholzart und gedeiht nicht im Schatten anderer Bäume.

Ihre Ausstrahlung ist zart und weiblich. Sie ist der Venus geweiht, sowie der Frühlingsgöttin Brighid.

Die Birke ist vielseitig verwendbar.

Tee

2 TL getrocknete Blätter besser noch Blattknospen vor dem Austrieb auf eine Tasse kochendes Wasser

innere Rinde (Kambium):

diese ist essbar und enthält viel Vitamin C, Zucker und Öle

Feuer

mit Birkenholz kann man aufgrund des hohen Teergehaltes

selbst im nassen Wald ein Feuer machen.

Die feine innere Rinde gibt einen guten Zunder.

Birkensaft:

Und wer eine große Birke im Garten hat, die schon mal was aushält, der kann das Powergetränk „Birkensaft“ abzapfen:

Man bohrt ein ca. 5 cm tiefes Loch in die Rinde und hängt darunter ein Gefäß, das nicht aus Metall sein soll.

Pro Birke kann man 3 Liter Saft abzapfen, dann wird das Loch mit Baumwachs verschlossen. Den Saft im Kühlschrank aufbewahren, da er leicht vergärt. Täglich 2 Schnapsgläschen davon trinken.

Der Saft ist Vitamin C – reich und eignet sich für Frühjahrskuren. Gut bei Wassersucht, Rheuma, Gicht, Nieren- und Blasensteinen.

LG Sabin

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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee

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