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(die Wahrheit gegen die Welt)
Die Kelten und ihr Leben....
Ein wenig über die Kelten
Die Kelten
Vorwort
Die nachfolgenden Aufzeichnungen und Erklärungen nehmen keine speziellen
wissenschaftlichen Quellen für sich in Anspruch, sondern stellen
vielmehr eine grobe Zusammenfassung ’Celtischer" Geschichtsüberlieferung
aus druidischer Sicht dar. Deshalb kann eine Niederschrift auch
in Hinblick auf die Verschwiegenheit der Druidenschaft nur fragmentarisch
sein. Der vorliegende Text ist somit als eine Grundlage und Gedächtnisstütze
für die eigene Arbeit des Interessierten zu verstehen. Mein besonderer
Dank für Mithilfe und Unterstützung gilt zum Einen meinem Lehrer
und Mentor, weiterhin meinem Germanischen Kollegen Godhi µsathor
Odh¡nnson, meiner Schottischen Kollegin Tara MacTaggert, und allen
weiteren Kollegen, die mir zur Seite standen und stehen.
Bran Mac Myrddin
I. Die ’Celten"
1. Herkunft
Die Celten sind nicht, wie oft beschrieben, eine mythische ’Volksrasse",
die aus den Nebeln vergangener Epochen emporgestiegen ist, um den
Menschen der heutigen Zeit Rätsel aufzugeben. Vielmehr tragen sie
die Erfahrung unzähliger Wanderungen und Kämpfe der verschiedensten
Volksstämme in sich.
Betrachten wir also ihre Entstehung: Ihre Geschichte beginnt wohl
auf im Vorderindischen bis in den Kaukasischen Bereich liegenden
Gebieten, eben dem wahrscheinlichen Ursprungsgebiet der Indoeuropäischen
Völker, denen sie angehören. Woher diese nun kamen kann bis heute
nicht wissenschaftlich erklärt werden. Wir müssen also an dem Punkt
ansetzen, als die Individualisierung der verschiedenen Kulturstämme,
wie z.B. der Kelten, Germanen, Slawen und der verschiedenen Mittelmeerkulturen,
einsetzte. Von hier aus nun zogen jene Stämme, die später die "keltische"
Kultur darstellen sollten, aus, um das Gesicht Europas zu verändern.
2. Der Weg
Nachdem Eis und Kälte, "der unsichtbare Feind" der Überlieferung,
sich aus den Europäischen Ländern zurückgezogen hatten, machten
sich verschiedene Stämme auf, das nunmehr freigewordene Land im
Westen in Besitz zu nehmen. Während jene Stämme, die eine nördliche
Route einschlugen, später unter dem Begriff ’Germanen" zusammengefaßt
wurden, erhielten die Stämme, welche nach Westen und Südwesten
zogen, die Bezeichnung ’Kelten". Diese Gruppen beeinflußten mit
ihrem Zug durch den nördlichen Mittelmeerbereich, den Balkan, die
Alpengebiete bis Mitteleuropa, Frankreich, Spanien bis zu den Britischen
Inseln die dortigen Kulturen und vermischten sich mit diesen.
3. Die Begegnungen
Auf ihrem Weg zu den endgültigen Siedlungsgebieten hinterließen
sie in den Mythen der verschiedensten Völker ihre Spuren, ebenso
wie diese in den Keltischen Mythen Einzug hielten. So lebten sie
in der Griechischen Geschichte als "Streitaxtleute" fort, später
fanden sie
sich als "letzter Zug aus Troja", auf die sich die "Söhne des Mile"
berufen. Spaniens Mythen sprechen von einem Kriegerstamm aus dem
Osten kommend, der das Land von einer Tyrannei befreit haben soll.
Das reichste Mythenmaterial entstand jedoch bei der Besiedlung der
Britischen Inseln, dabei sind wohl vor allem die "Fomorier", die
"Thuatha de Danan" und die "Picti" und Ur-"Scoti" zu nennen.
4. Die neue Heimat
Die Keltischen Gruppen, die sich schon auf dem Festland niederließen,
also die Ostkelten des Balkans, die Lepontischen und Helvetischen
Gruppen sowie die Hispano-Kelten verschmolzen recht schnell mit
anderen Stämmen zu eigenständigen Kulturen. Die Gallier ließen
sich nach der Niederlage durch Cäsar bei Alesia schnell romad,
vor langer Zeit dem Druck nachfolgender Stämme nachgebend, eben
diese Inselkelten führten ihre Kultur weitgehend unbeeinflußt von
Außen in die heute bekannte Hochkultur fort. Die geographische Lage
isolierte nämlich diese Regionen von den großen Veränderungen auf
dem Festland, so kamen Ausläufer des Römischen Reiches nur bis
in Britonisches Gebiet. Erst lange Zeit später, mit den Angeln und
Sachsen in Britannien und dann den Wikingern und Normannen auch
in den anderen Regionen, bis Irland hinein, erfuhr die Keltische
Kultur auf den Inseln wieder neue Einflüsse von Außen.
II. Die Keltische Gesellschaft
1. Die Ordnung
Wir wollen nun das eigentliche ’Keltentum" betrachten; hierzu sei
nochmals angeführt, daß der Begriff sich nicht auf den ’Stamm" der
Kelten bezieht ( von Celtoi > ’Heroen" ), sondern für alle Stämme
’Keltischer Kultur" gilt.
Die eigentliche Ordnung der Keltischen Gesellschaft basiert auf
zwei Grundsätzen, nämlich erstens dem Clansgesetz und zweitens
dem Glauben. Das Clansgesetz regelte alle materiellen Angelegenheiten,
während alles, was darüber hinausging, durch die Hüter des Glaubens
und der Geschichte behandelt, geprüft und entschieden wurde, den
Druiden, weisen Frauen und Barden. Man kann also von einem sehr
fest gefügten System sprechen, das sich in einer Art horizontaler
Hierarchie manifestierte: Durch den Glauben bestimmt, wurde jeder
Einzelne als Teil eines Ganzen betrachtet, er nahm also den Platz
ein, der nach seiner Bestimmung und nach seinen Fähigkeiten für
ihn vorgesehen war. Herkunft oder Geschlecht blieb dabei unberücksichtigt,
der Rahmen der Natur zählte. Als Beispiel dazu kann man die staatliche
Organisation anführen: Viele Clans bestimmten zum besseren Schutz
einen Clansführer, diese wählten wiederum einen Clanslord für einen
Landstrich und die Versammlung der Clanslords eines Landes bestimmten
nun den Landeskönig. Diese bestimmten einen Hochkönig.
Dieser konnte, ebenso wie die ’Unter-’Könige, Lords und Führer,
jederzeit wieder abgewählt werden. Die Abstammung war eben auch
hier unwichtig, die Einzelperson zählte. Der Grundgedanke dieser
Ordnung war also der, daß der, der sich, im Rahmen seiner Natur,
als Einzelperson individualisiert, damit dem Kollektiv dient, da
er das tut, wofür er bestimmt ist. Clansmänner und -frauen dachten
nie in Begriffen wie ’Gesellschaft", ’Stand" oder ’Klasse", jeder
dachte ’nur an sich", im Rahmen einer vom Naturbegriff geprägten
Gedankenwelt, und stand damit an seiner Stelle in der Gesamtheit
aller ebenso denkenden.
2. Die Keltische Frau
Einen sehr wichtigen Punkt stellt die Stellung der Frau, bzw. des
Weiblichen innerhalb der Keltischen Gesellschaft dar. Die Indoeuropäische
Grundstruktur, das gleichwertige Nebeneinander einer weiblichen
Erdgottheit und einer männlichen des Himmels, blieb auch bei den
Kelten erhalten. Mit Besiedelung und Landwirtschaft gewann die Leben
hervorbringende Mutter Erde im Alltag des Kelten jedoch so stark
an Gewicht, daß aus heutiger (patriarchalischer) Sicht die Keltische
Gesellschaft als matriarchalische gedeutet wird.
Somit genoß die Keltische Frau zwar eine passive, aber auch höhere
Stellung als der Mann. Worte wie Emanzipation oder Gleichberechtigung
war dem Clansmenschen zwar fremd, da sie ja schon aus ihrem Glauben
und ihrer Lebensphilosophie heraus alle gleichwertig waren, doch
anders als der Mann konnte die Frau neues Leben hervorbringen, was
ihr eben jene besondere Stellung innerhalb des Clans gab.
So waren sie oft Königinnen oder Kriegerinnen oder schlugen mit
Zauberei und großer Weisheit alle in ihren Bann.
III. Keltischer Glaube & Druidentum
1. Der Glaube
Die Mystik und Religion der Keltiszelnen Kelten. Er besitzt daf?r
ein Symbol zur st„ndigen Erinnerung. Das ’Triskell". Es verkörpert
für ihn das Entstehen, das Sein und das Vergehen. Es ist das Zeichen
der ’Großen Mutter", der Natur. Also ist es wichtig für den Einzelnen,
diesem Lauf zu folgen, seinen Platz innerhalb des Gesamten einzunehmen.
Auf der Basis dieses Glaubens verfolgt also jeder seine eigenen
Ziele. Da er sich aber, wie alle anderen, an die Gesetze der Natur
hält, wird er jenen Platz einnehmen, den die Natur für ihn vorgesehen
hat und an dem er wiederum durch dieselben Gesetze geschützt ist.
Daraus erklärt sich dann auch der Keltische Schicksalsbegriff.
Also baut sich auf der Individualität des Einzelnen das Kollektiv
der gesamten Gesellschaft auf. Mit diesen Voraussetzungen braucht
man keine religiöse Organisation im Sinne einer ’Kirche", denn jeder
geht seinem Glauben höchst persönlich nach, man muß sogar sagen,
jeder zeigt seinen Glauben dadurch, daß er am Leben ist und dieses
seiner Natur gemäß führt. Der Glaube im Keltischen ist also kein
katechistischer, sondern im Gegenteil, eine Lebensführung an und
für sich.
2. Die Religion
Innerhalb des Ganzen, also der Natur, gibt es Kräfte, die als besonders
anzusehen sind, so z.B. Blitz, Feuer, Klang, Heilung usw. . Um mit
solchen Kräften umzugehen, bedurften sie Namen; Namen, welche
ihnen von den Hütern der Gesetze, den Druiden gegeben wurden. Sie
sind nun Hüter, Rächer, Helfer, Führer. Aus ihnen setzt sich die
Religion zusammen. Diese Kräfte sind nicht Götzen oder Götter im
Griechisch- Hellenistischen Sinne. Dort sind sie eigenständige
Wesen außerhalb der Grenzen der Natur, hier sind sie besondere Teile
der Natur mit eigenständiger, individualisierter Handlung in derem
Rahmen, wie der Mensch selbst. Jene Regeln zu kennen und auszuführen,
um mit ihnen zu kommunizieren, sie um Hilfe zu bitten oder gar ihnen
zu befehlen, oblagen einzig und allein den Priestern.
3. Die Hüter des Gleichgewichts
Mit dem Wort ’Druiden" werden heute zumeist alte Männer mit langen
weißen Haaren und Bärten assoziiert. Von solchen Vorstellungen
ist natürlich Abstand zu nehmen. Bei der Betrachtung der Keltischen
Hierarchie zeigen sich der Clansmann und Clansfrau, also Siedler,
Krieger, Händler, dann die Clansführer und Könige und eben die Druiden,
weisen Frauen und Barden und Poeten.
Der ’Beruf" des Druiden war also nichts Besonderes, sondern einer
unter vielen, eine Betätigung auf einem bestimmten Aufgabengebiet.
Allerdings auf einem Aufgabengebiet, das viele Bereiche umfaßte:
Gesetzeshüter, Berater, Zeremonienmeister, Priester, Landschaftspfleger,
Tier- und Pflanzensachkundiger, Seher, Chronist, Schiedsrichter,
Lehrer, Geschichtenerzähler und vieles andere.
Durch diese vielfältigen Arbeitsgebiete konnte wiederum der Grundsatz,
daß jeder das tue, was er am besten kann, eingebracht werden, und
so wurde der einzelne Druide je nach Neigung speziell ausgebildet.
Damit gliederten sich auch die Druiden in die ’Gesellschaft von
Spezialisten" ein. Druide zu werden war Berufung: Der amtierende
Druide sah sich die Jungmannen eines Dorfes oder Landstriches an
und erkundigte sich über sie. Nach Eignung wählte er dann einen
von ihnen als Schüler. So übertrug sich das gehütete Wissen von
Generation zu Generation und wuchs mit der Erfahrung jedes einzelnen
Druiden.
Literaturliste
Bain, George. ’Celtic Art" Constable & Company Ltd., London
Rutherford, Ward ’Celtic Mythology" The Aquarian Press, Wellingborough
Powell, T.G.E. ’The Celts" Thames & Hudson London
Piggott, Stuart ’The Druids" Thames & Hudson London
Hope, Murry ’Practical Celtic Magic" The Aquarian Press, Wellingborough
Branston, Brian ’Gods of the North" Thames & Hudson London
Mallory, J.P. ’In the Search of Thames & Hudson London
the Indoeuropeans"
Blaiwers, Steve ’The Irish Celtic The Aquarian Press, Wellingborough
Magical Tradition"
Matthews, John ’Taliesin" The Aquarian Press, Wellingborough
MacCrossan,Tadhg ’The Sacred Cauldron" LLewellyn Publications Inc.
St.Paul MN USA
Fitzpatrick, Jim ’The Book of Dragon's World Lmt. Limpsfield
Conquest"
Fitzpatrick, Jim ’The Silver Arm" Dragon's World Lmt. Limpsfield
Lengyel, Lancelot ’Das geheime Wissen Bauer Verlag Freiburg
der Kelten"
Markale, Jean ’Die Druiden" C.Bertelsmann Verlag München
1995 Bran Myrddinn - dieser Text darf frei verteilt und kopiert
werden, darf jedoch nicht verändert werden. Bei Zitaten ist als
Quelle zu nennen: aus ’Die Celten", Bran Myrddinn 1995. Mit Quellenangabe
darf soviel zitiert werden, wie gewünscht
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