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 Kelten
Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

09.01.2005 11:50
Die Fundorte der Kelten Antworten

Die Fundorte der Kelten

Als man erste archäologische und historische Studien über die Kelten machte, tat man dies, indem man von einer keltischen Sprache sprach und diese einem Volk zuschob, das es so nie gegeben hat. Lange Zeit tappte man im Dunkeln und wusste nichts genaueres über die Kelten zu sagen. Erst der Zusammenschluss von schriftlichen Quellen und Bodenfunden ermöglichte es, die Kelten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts näher kennenzulernen und zu wissen, wer sich hinter den Begriffen "Galli" und "Celtae" verbirgt.

Dies ging jedoch zu keiner Zeit ohne Irrtümer ab und häufig lacht man heute über die Fehler, die Archäologen damals machten, doch manche halten wiederrum an den längst überholten alten Theorien fest. Zwischen den Archäologen, Historikern und Forschern entstehen so häufig zwei Fronten, die sich eher bekriegen, als dass sie der Archäologie nützen würden. Selbst besseres wissenschaftliches Wissen lässt jedoch die Fehler der "ersten Meinung" verschwinden. Es wurden zum Beispiel Waffen und Rüstungen aus Alesia in patriotischem Eifer mit der Verteidigung des Oppidums gegen Cäsar durch Vercingetorix von 52 v. Chr. in Verbindung gebracht. Es stellte sich jedoch später heraus, dass es sich hier um bronzezeitliche Gegenstände handelt. Man hat sich also um 1000 Jahre verschätzt. Trotz dieser Kenntnis blieben die "bildenden Künste" Frankreichs bei dieser keltischen Tracht" ("Kelten", Sylvia und Paul Botheroyd, Diedesrichs Kompakt). Deswegen ist auch Asterix mit einem Flügelhelm und einem Schwerttyp zu sehen, mit dem sich kein Kelte der Eisenzeit hätte sehen lassen.

Ich möchte nachfolgend ein paar keltische Ausgrabungsorte näher beschreiben, die von großer archäologischer Bedeutung sind.

Die Heuneburg

Es wurden von den keltischen Fürsten der Hallstattzeit am liebsten weithin sichtbare, auf Erhebungen stehende Stadtburgen gebaut. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Heuneburg bei Herbertingen-Hundersingen. Der Hügel ist fast dreieckig und drei Hektar groß. Er war im 6. Jahrhundert v. Chr. der glanzvollste Fürstensitz nördlich der Alpen und dieses Plateau war von der Steinzeit bis ins Mittelalter besiedelt worden.
"In der späteren Hallstattzeit lösten sich fünf weitere Mauern ab - vier in der üblichen Pfostenschlitz-Holz-Erde-Technik, die fünfte in einer auf der Alpennordseite einmalige Bauweise. Die damaligen Herren müssen die Lage über eine Furt in der Donau, die ihnen gleichzeitig den Fernverkehr Ost-West auf dem Fluss und auf der alten Fernstraße und den Nord-Süd über den Rhein sicherte, voll ausgenützt haben und zu übedurchschnittlichen Reichtum gelangt sein." - Sylvia und Paul Botheroyd, "Kelten"
Während die Kelten Eisen und Keramik exportierten, wurden auch importierte Waren gefunden, wie etwa Wein in Amphoren und attisches Geschirr, sowie vollkommen überraschend die "Heuneburg V", eine komplett griechische Stadt, die einer der Fürsten baute. Die Mauer war vier Meter hoch und drei Meter breit und hatte einen Umfang von 600 Metern, mit einem Dutzend vorspringender Türme auf einem Unterbau von bis zu drei Zentner schweren Kalkblöcken. Das besondere daran ist, dass es, wie im Süden üblich, alles aus Lehmziegeln gemacht wurde. Da es in der Gegend der Heuneburg allerdings mehr regnete, als im sonnigen Griechenland, wurde die Mauer mit einem regelmäßig erneuerten Kalkbewurf wetterfest gemacht. Allerdings hielt die Mauer nur 50 Jahre, was allerdings noch länger war als die konventionelle Konstruktion.
Im 5. Jahrhundert v. Chr. gab es einen Machtwechsel. Die Heuneburg wurde niedergebrannt und der neue Fürst baute die Mauer nach konventioneller Methode wieder auf.

Der Fürst von Hochdorf

1978/79 wurde das Grab vom Fürsten von Hochdorf gefunden, welches die damals einzige unausgeraubte Zentralkammer eines hallstattzeitlichen Hügelgrabes hatte. Kammer, Inventar und ein gut erhaltenes Skelett wurden gefunden, doch der Hügel fehlte. Er war kurz nach Erstellung zusammengesackt und durch jahrhundertelanges Überpflügen fast eingeebnet. Nur auffällige Steinbrocken im Löß machten auf das Grab aufmerksam. Durch das Zusammensacken der Lehmschicht, wurde das Grab auf natürliche Weise wasser- und luftabweisend konserviert.
Es gab eine doppelte, blockhausartige Holzkammer aus schweren Bohlen, deren Zwischenräume dicht mit Steinblöcken und Holzklötzen gefüllt war. Das machte es Grabräubern unmöglich, die Kammer auszuräumen. Der Hügel war ursprünglich bei einem Durchmesser von 60 Meter acht bis zehn Meter hoch.
Der Fürst, der dort begraben ist, war wohl einer der damaligen Herren vom Hohenasperg. Er war 1,87 m groß (der durchschnittliche Kelte war damals 1,65 - 1,70 m) und war im hohen Alter von 40 - 50 Jahren an Altersschwäche gestorben.

Die Fürstin von Vix

Das Grab der Fürstin von Vix am Fuße des Mont Lassois, nordwestlich von Châtillon-sur-Seine, ist das größte bisher gefunden Späthallstattgrab Frankreichs. Es ist das um 30 Jahre jüngere Gegenstück zum Grab des Fürsten von Hochdorf. Es wurde eine 30 - 35 jährige Frau auf dem Kasten ihres Prunkwagens aufgebahrt gefunden. Das Becken der Frau ist wahrscheinlich seit ihrer Geburt deformiert und sie war von geringer Körpergröße. Sie muss also durch ihre geistigen Kräfte überzeugt haben, ansonsten hätte sie sich nicht halten können. Sie war wohl gleichzeitig Fürstin und ranghöchste Priesterin oder Druidin.
Mont Laossis war ein perfekter, natürlicher Güterumschlangsplatz, denn bis hierher war die Seine schiffbar und ab da, musste sie die Ware auf dem Landweg weiterbefördert werden. Vielleicht bestand das Talent der Fürstin darin, einerseits Menschen und Götter und andererseits Menschen und Menschen zu verbinden.

Der Fürst vom Glauberg

1996 wurde die frei stehende, fast 5 Zentner schwere Sandsteinstatue vom Glauberg, 30 km nordöstlich von Frankfurt, ausgegraben. Der Grabhügel des Fürsten der frühen La-Tène-Zeit liegt 300 m vom Fürstensitz enfernt und ist noch mal mit Wällen und Gräben gesichert. Eine 350 m lange Prozessionsstraße führt auf diesen Hügel zu.

Die Fürstin von Reinheim

An Reichtum und Eleganz ist das Grab der Fürstin von Reinheim im Bliestal bei Saarbrücken mit einem Inhalt von über 200 Gegenständen wohl kaum zu überbieten. Es wurden viele Bernsteine und Buntglasketten gefunden und die Fürstin trug einen wertvollen Torques und einen gut bearbeiten Armreif, der Gesichter der Muttergöttin abbildete.

Waldalgesheim

1869 wurde in Waldalgesheim ein Grab mit einer Frau gefunden. In dem Ort existiert immer noch die Amalienhöhle, die die damaligen Fürsten und Fürstinnen zum reichen Oberhaupt gemacht hat, denn hier gibt es immer noch die selben Bodenschätze wie damals.

Der Votivfund von Duchcov

Dort fanden sich in einem Kessel über 2.500 mit La-Tène-Mustern verzierte Fiebeln. Es handelte sich wohl um einen Kultplatz, an dem die reicheren Frauen ihre Votivgaben hinterließen. Leider wurde der Fund auf mindestens 17 Museen im In- und Ausland verteilt. Nicht nur, dass man den kostbaren Fund auseinander gebracht hat, sondern auch noch eine Gabe an die Götter ausgräbt und entwendet, ist für mich ein Verbrechen.

Der Gundestrupkessel

1891 wurde im Moor von Raevemosen bei Gundestrup in Jütland, einer Provinz im nördlichen Dänemark, ein großer, verzierter keltischer Kessel entdeckt, welcher ein zeremonielles Gefäß ist, das zerlegt wurde und anschließend im Moor versenkt. Er hat ein Durchmesser von ca. 1,75 m und entstand im 1. Jahrhunder v. Chr.
Die Frage, die dieser Fund mit sich brachte, ist, wie der Kessel weit in den Norden in germanisches Gebiet gelangte. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass er von Germanen erbeutet und den Göttern geopfert wurde. Auch behaupten viele, dass er vermutliche als Behälter diente, um Opferblut aufzufangen oder man kleine Opfer hereintat. Doch das ist absoluter Blödsinn und diese Theorie, die nicht bewiesen ist, kann nur von Leuten aufgestellt werden, die zu viel von den römischen Berichten gelesen haben und sich nicht mit der keltischen Kultur vertraut gemacht haben.
Die Platten rund um den Kessel zeigen verschiedene religiöse Szenen. Nicht nur in Irland, sondern auch auf dem europäischen Festland gibt es soetwas wie den Kessl der Wiedergeburt und die bekannteste ist sicherlich die, wo eine große Gestalt eine kleine kopfüber in einen Kessel steckt. Viele Forscher schrien sofort: "Menschenopfer, Menschenopfer." Doch konnten keine Fakten dafür genannt werden. Jedoch, wenn man bedenkt, dass jede, der Platten um den Kessel einen religiöse Szene zeigt, dass es sich hierbei um eine Anleitung für den Gebrauch des Kessels als Gefäß der Wiedergeburt handeln könnte und bei der angesprochenen Szene könnte es sich um eine Wiederbelebung eines in der Schlacht gefallenen Soldaten handeln, denn alle Soldaten, die noch in der Reihe stehen sind bewaffnet und bewaffnet wartet wahrlich keiner auf seiner Opferung, während oben die berittenen Soldaten wiederbelebt worden sind und wieder in die Schlacht ziehen.
Da gibt es dann noch die Frage zu klären, warum der Kessel zerstört wurde, bevor er im Moor versenkt wurde. Hätte man ihn den Göttern geopfert, hätte man ihn mit Sicherheit nicht zerstört. Man könnte einwenden, dass viele Votivgaben, die in Flüssen geworfen wurden, vorher zerstört wurden, damit Diebe sie sich nicht aneignen konnten. Doch wer hätte einen Kessel aus einem Moor holen sollen? Das würde schließen lassen, dass die Feinde, seien es nun Kelten oder Germanen, der Besitzer des Kessels oder gar diese selbst, beschlossen haben, ihn soweit wie möglich in den Norden zu bringen und zu zerstören und zu verstecken, damit die Toten nicht mehr erweckt werden konnten. Wahrscheinlich wurden damit schlechte Erfahrungen gemacht.

Danke an Skellts für die Info
LG Sabin

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Sabin die Waldfee

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