Sammelzeiten:
Das Sammeln der Zauberkräuter muss in der Nacht bzw. vor Sonnenaufgang geschehen. Das helle Licht des Tages macht jedes zauberische Tun zunichte.
Achten muss man aber auch auf die Mondphasen. Laut Hildegard von Bingen sind die bei zunehmendem Mond gesammelten Kräuter besonders wirkungsvoll. Allgemeine Regel: Wurzeln und Wurzelteile bei abnehmendem und absteigendem und oberirdische Pflanzenteile bei zunehmendem und aufsteigendem Mond ernten;
Besonders zauberhafte Zeiten:
Karfreitag: Vieler Wurzeln Heilkraft wird gesteigert, wenn sie am Karfreitag ausgegraben werden. Besprechungen werden gern am Karfreitag vorgenommen, oder dieser Tag wird doch in der Formel als maßgebend hervorgehoben
Walpurgisnacht - Beltane, das keltische Fest:
Die Walpurgisnacht hat ihren Ursprung bei unseren keltischen Vorfahren. Das Jahr war bei den Kelten in zwei Hälften geteilt. Jahresbeginn war am 1.11. und gleichzeitig der Beginn der dunklen Zeit. Das lichte Halbjahr begann am 1.5. Das Beltane-Fest begann in der Nacht davor. Es war das Fest der strahlenden Sonne, das die Zeit der Dunkelheit beendete. In dieser Nacht wurde mit den verschiedensten Riten die Fruchtbarkeit der Menschen, Tiere und Äcker gesichert. So sprangen Menschen durch das reinigende und fruchtbar machende Feuer. Auch Tiere wurden durchgetrieben, um sie vor bösen Mächten und Zaubereien zu schützen.
Es war ein Fest der Götterhochzeit, der Vermählung von Himmel und Erde. Der Maibaum, ein Symbol der Männlichkeit wurde tief im Schoß von Mutter Erde versenkt.
Heute ist noch in manchen Gegenden Österreichs der Brauch erhalten, für diese Nacht, der Brautschaunacht eine Maikönigin und einen Maikönig zu wählen.
Es ist auch anzunehmen, dass in der Frühzeit bei diesem Fest Menschen geopfert wurden.
Nach der Christianisierung wurde die Nacht zum 1. Mai zu einer Nacht des Teufelsspuks, der Dämonen- und Hexenreigen.
Die Walpurgisnacht wurde nach der heiligen Walpurga benannt, die Stifterin eines Klosters und
Pestpatronin, war. Der Sage nach wird sie jedes Jahr am 30. April von bösen Geistern verfolgt und flieht
von Dorf zu Dorf, um hinter dem Fensterkreuz Zuflucht zu nehmen.
Sommersonnwenden
Samhain
Frauendreißiger
Weihnachten / Silvester
Orte:
Manche Kräuter entfalten ihre Zauberkraft nur, wenn sie auf dem Friedhof oder einem Kreuzweg wachsen
Unter dem Galgen wachsen nach altem Glauben Pflanzen mit erhöhter magischer Kraft; die Strafe des Erhängens hat ursprünglich einen sakralen Sinn besessen. Sie war ein Opfer an die durch die Tat des Verbrechers entzürnten Götter und gleich anderen Sühneopfern nicht entehrend. Erst im späten Mittelalter wurden die Richtplätze zu verrufenen Orten
Rituale:
Rituelle Nacktheit: Zur Magie des Kräutersammelns gehört seit alters her die rituelle Nacktheit.
Mit seiner Nacktheit streift der Mensch die irdische Hülle ab und auch die Hüllen des Geistes. Mit ihr sollen Wohlwollen und Segen der Gottheit, ihr Schutz gegen feindliche Kräfte und Wesen erwirkt werden.
Um die "Zauberrute" (Wünschelrute) zu holen, mit der man Schätze hebt, muss man "um Mitternacht zwischen 12 und 1 nackt und rückwärts schreitend dahin stolpern, wo man Haselstauden weiß. Auch Eisenkraut und Eberraute sucht man an Johanni in unbekleidetem Zustand.
Verbote - Gebote:
Verbote:
Eisen: Die Vorschrift, dass man Heilkräuter nicht mit einem eisernen Werkzeug graben dürfe, ist uralt. Pflanzen, die eine zauberische Wirkung haben sollen, darf man grundsätzlich nicht mit der bloßen Hand berühren. Durch eine solche profane Berührung würden die Pflanzen ihre "überirdischen" Kräfte verlieren.
Gebote:
Anreden / Beschwören: Wer ein Heilkraut ausgräbt, soll es vorher anreden, man muss seine Heilkräfte rühmen und es muss ihm auch gesagt werden, gegen welches Leiden und welcher Person es helfen müsse. Heilkräuter gegen den Schlangenbiss, wie der Attich, müsse man vor dem Abschneiden in der Hand halten und 27 x sagen: "Alle bösen Tiere beschwöre ich." Die Kraft des Wortes und die Kraft der Pflanze sollen vereint werden und damit sicher helfen. Im Christentum wurden die Pflanzen mit einem Benedicte, Paternoster und einer Litanei ausgegraben und zusammen mit dem Messer in der Kirche unter den Altar gelegt.
Anrufung des Alant: "Bei Sonnenaufgang wasche es dann, tu es zu einem Trank und Bischofskraut und Flechten von einem Kruzifix. Wasche es dreimal in Milch, gieß dreimal Weihwasser darauf, sing ein Paternoster und Credo und Gloria in excelsis Deo darüber und sing über ihm eine Litanei."
Manchmal muss aber auch Luzifer angerufen werden.
In ähnlicher Weise soll auch das niedergeschriebene Wort wirksam sein. Vielfach hat man Zauberformeln auf Blätter von Heilkräutern (z. B. Salbei) geschrieben, die dann ungelesen gegessen werden mussten.
Ungesehen: Das Sammeln muss außerdem "unbeschrieen", d. h. ungesehen, geschehen. Die Ursache kann auch darin liegen, dass es zu Zeiten der Inquisition sehr gefährlich war, bestimmte Kräuter mit bestimmten Riten zu sammeln.
Einnahme: Manche Mittel muss man auf der Türschwelle, die der Sitz des Hausgeistes ist, einnehmen (z. B. Rainfarn gegen Würmer)
Graben: darf man z. B. das Bilsenkraut nur mit zwei Fingern der linken (dem Herzen näheren) Hand - mit dem Daumen und dem "Arztfinger" (Ringfinger). Auch das Graben mit einem Tierknochen oder Geweih war üblich.
LG Sabin
Quelle: Seminarsript Claudia Edermayer
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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee