Die Alraune - DAS Zauberkraut:
Glück haben zu jeder Zeit und in allen Lebenslagen - wer wünscht sich das nicht und wer könnte es nicht gebrauchen. Jeder möchte es haben und festhalten. Doch das Glück ist launisch und flüchtig. Deshalb haben die Menschen seit eh und je greifbare Symbole gesucht. Über die Zeiten hinweg war die Alraune ein solches Symbol, nicht selten erschien sie als das Glück selbst.
Der Name:
Alraun kommt aus dem Althochdeutschen "alruna" und ist ursprünglich eine Bezeichnung für altgermanische mythische Wesen, für Naturdämonen (Alben, Elfen), die im Geheimen wirken und mit zauberischen Fähigkeiten begabt sind. Später wurde das Wort Alraune auf eine orientalische Wurzel - die Mandragora, ein stark giftiges Nachtschattengewächs - übertragen.
Aussehen:
weißlichgelbe Blüten, kugelige Beeren und eine kräftige, tief gehende Pfahlwurzel, die regelmäßig geformt und oft gespalten ist, so dass man einen Körper mit Armen und Beinen erkennen kann. Dieses Wesen - halb Mensch, halb Pflanze - erschien als wunderliches Zwitterwesen.
Geschichte:
In der Bibel kommt eine Pflanze dudaim vor (von Luther mit "Liebesäpfel" übersetzt). Es sollte ein Fruchtbarkeitsmittel (Aphrodisiakum) sein. Ob es wirklich die Mandragora ist, ist völlig ungewiss.
In der griechischen Antike begegnen wir der Mandragora zuerst in der Naturgeschichte der Gewächse des Theophrast (gest. 287 v. Chr.).
300 Jahre später taucht sich unter dem Namen Baara auf s. u. Sammeln
Anwendung:
Die Alraunenwurzel galt schon immer als Hexenkraut und Unholdwurzel. Spruch aus dem "Tugendsamen Weiberspiegel, 16. Jhdt.: "Alraun, ich rufe dich an, dass du meinen harten Mann bringest dazu, dass er mir kein Leid nicht tu'."
Wer die Alraunenwurzel sorgfältig behandelt (s.u.), dem bringt sie Glück und Reichtum, außerdem heilt sie jede Krankheit und gewinnt dank der innewohnenden magischen Liebeskraft Herz und Sinn jeden Wesens, das man begehrt.
Viermal jährlich muss das Erdmännchen warm gebadet, in seidene Tücher eingehüllt und in einem besonderen Kästchen aufbewahrt werden. Das Vieh und die Türklinken von Haus und Stall sollten mit dem Badewasser säuberlich besprengt werden. Wer bei Gericht die Alraune unter dem rechten Arm trägt, der bekommt recht, ob seine Sache gerecht oder ungerecht ist. (aus einer Leipziger Chronik, 1575)
Eingenommen verursacht die Mandragora Erregungszustände, Tobsucht, Unruhe,...
Sammeln:
Die Pflanze muss man dreimal mit dem Schwert umschreiben und dabei gegen Westen blicken. Die Hauptquelle für den Alraunenglauben bildet ein Bericht des Flavius Josephus (geb. 37 n. Chr.): "...sie auszureißen ist sehr schwierig, denn dem Nahenden entzieht sie sich und hält nur dann still, wenn man Urin und Blutfluss (Menstrualblut) darauf gießt. Auch dann ist bei jeder Berührung der Tod gewiss, des trage denn einer die ganze Wurzel in der Hand davon."
Doch bekommt man sie auch auf andere Weise, und zwar so: "man umgräbt sie rings so, dass nur noch ein kleiner Rest der Wurzel unsichtbar ist. Dann bindet man einen Hund daran, und wenn dieser dem Anbinder schnell folgen will, so reißt er die Wurzel aus, muss sich aber für den, der die Pflanze haben will, auf der Stelle opfern." Über ihre Wirkung schreibt er weiters: "Die Dämonen (= bösen Geister), welche in die Lebenden hineinfahren, sofern nicht schnell Hilfe gebracht wird, werden von dieser Pflanze ausgetrieben, sobald man sie dem Kranken auch nur nahe bringt."
Dieser Geschichte vom Alraunglauben begegnet man seit dieser Zeit immer wieder.
Der Handel und Fälschungen:
Mit Alraunenwurzeln wurde ein schwunghafter Handel getrieben. Die Wurzeln wurden aus dem Orient oder S-Europa nach Deutschland gebracht und teuer verkauft. Theriakkrämer, Marktschreier und geschäftstüchtige Henker fälschten Alraunwurzeln, wo und wie immer sie konnten, um ihnen das "naturgetreue" Aussehen eines Männleins oder Weibleins zu geben. Die Obrigkeit hatte schon damals ein scharfes Auge auf Fälscher, die sogar mit dem Tode bestraft wurden.
LG Sabin
Quelle: Seminatsript Claudia Edernmayer
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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee