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 Götter - Alte Kulturen
Cúron Offline

Mondsichel


Beiträge: 827

10.01.2005 14:34
Lupercalia - der Vorreiter des Valentinstages Antworten

Luperkalien, zu deutsch "Das Fest der Wölfin"
Die römischen Lupercalia waren das Fest der Großen Göttin Lupa in ihrem Aspekt der Juno Februata, der Göttin des "Liebesfiebers".
Lupa ist die Heilige Wölfin der römischen Legende, die Amme der Zwillinge Romulus und Remus, der Gründer Roms. Lupas Tempelpriesterinnen wurden lupae genannt.
Das jährliche Fest der Lupercalia feierten die RömerInnen im ganzen Land in der Grotte der Wölfin* namens Lupercal; in der Stadt Rom war diese Grotte am Fuße des Palatin, einem der sieben Hügel Roms zu finden.
Die lupae schrieben ihre Namen auf Papyrusstreifen und ließen junge Männer diese Briefchen ziehen und zusammen wurde in großer spiritueller Sinnlichkeit der Göttinnendienst gefeiert. Nachdem sie an der Zeremonie teilgenommen hatten, wanderten die nackten Jünglinge, die Luperci, durch die Städte, um diese zu segnen.
Die christlichen Kirchenmänner verurteilten den Vorläufer des Valentinstages und versuchten den Brauch zu ändern, indem sie die Namen von Heiligen und kurze Predigten auf die Zettelchen schrieben und unters Volk brachten, aber die Menschen fanden schnell wieder zu den alten "Liebesbriefchen" zurück. Der vom Patriarchat erfundene Märtyrer Valentin entwickelte sich zwangsläufig zum Schutzheiligen der Liebenden, denn das Fest blieb trotz aller gegenteiliger Anstrengungen der Sinnlichkeit und den Liebenden gewidmet.
Noch im Mittelalter wurden in Frankreich und Belgien Valentin und Valentine durch das Los bestimmt, die dann ein Jahr miteinander lebten und der heilige Valentin wurde in vielen Gegenden bei Liebeszaubern und bei der Zubereitung von Liebestränken angerufen.
Heute werden die Namen nicht mehr verlost, sondern Frauen schicken der erwählten Person einen Brief, in dem sie ihre Gefühle ausdrücken und die Feier vorbereiten.

Es handelt sich hier wahrscheinlich um ein altes römisches Hirtenfest, das früher am 15. Februar gefeiert wurde.
Hirten beschützten in der Frühzeit Roms die älteste römische Siedlung auf dem Palatin vor den Wölfen.
So könnte man eventuell luperci deuten als lup-arci = Wolfsabwehrer? (vielleicht zusammengesetzt aus: lupus = Wolf und arcere = abwehren)Lupercus (> Faunus) verehrte man in einer Grotte (Lupercal)am Fuße des Palatin.

Das Fest soll folgendermaßen abgelaufen sein:
Ein Bock und - wie Plutarch, Romulus 21, 3 berichtet - ein Hund wurden geschlachtet. Zwei Priester, die Luperci, wurden mit einem blutigen Opfermesser an der Stirn berührt. Die Stirn wurde sofort mit Wolle, die in Milch getaucht war, abgewischt. Darauf mußten die beiden Priester laut lachen.
Die Zeremonie und das Hundeopfer werden nur von Plutarch überliefert.
Die Priester wurden Luperci genannt. Ihre Kleidung bestand nur aus ein einem Schurz aus Ziegenfell. Vielleicht sollte das auf die alte Hirtentracht hinweisen.
Die Luperci liefen um den Palatin herum und schlugen mit Riemen, die aus dem Fell des Opfertieres gemacht waren, die Entgegenkommenden, besonders aber die Frauen.
Das Herumlaufen um den Hügel könnte man deuten als religiösen Reinigungsritus und als Bitte an die Götter Unheil abzuwehren.
Die Schläge mit den Riemen weisen auf einen Fruchtbarkeitsritus hin.
Ursprünglich gab es zwei Genossenschaften der Luperci:
1. Quinctiales
2. Fabiani
Diese beiden alten Geschlechter führten wahrscheinlich ursprünglich diese Riten durch.
Caesar zu Ehren wurden im Jahre 44 v. Chr. die "Luperci Iuliani" eingesetzt. Bei dieser Feier bot man Caesar das Diadem an..
Unter Augustus wurde das Priesteramt der Luperci reformiert. Seit dieser Zeit führten nur Ritter dieses Amt aus.
In späterer Zeit konnten auch Senatoren Luperci sein.
Die Lupercalia wurden offiziell bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. gefeiert, aber seit der Endphase der Republik war das Fest kein religiöses mehr, sondern ein Volksfest.


Lebe das Heute, denn Morgen ist Heute schon Vergangenheit - be blessed, Cúron!

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