Lorbeer (Laurus nobilis) wird im Volksmund oft auch Lorbaum genannt. Es handelt sich um einen immergrünen Strauch oder Baum mit steifen, aufrechten Zweigen. Die ledrigen, glänzenden, kahlen und kurzgestielten Blätter sind dunkelgrün und lanzettförmlich und am Rande verdickt. Sie riechen angenehm aromatisch, balsamisch und besitzen einen bitterlichen Geschmack. Die Pflanze ist zweihäusig. Im Frühsommer erscheinen kleine cremefarbene Blüten, aus denen sich bei ausgewachsenen Pflanzen in warmen Gegenden schwarze Beerenfrüchte entwickeln.
Die Heimat des Lorbeers ist die immergrüne Zone des Mittelmeergebiets. Bei uns wird er nur gelegentlich angepflanzt. Verwendet werden sowohl die Blätter als Gewürz als auch die getrockneten reifen Früchte. Das Lorbeeröl der Früchte ist ein salbenartiges Gemenge von fettem und ätherischem Öl. Die Blätter enthalten ätherisches Öl mit Cineol und Bitterstoff. Lorbeerblätter dienen in getrocknetem Zustand meistens als Küchengewürz.
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Bei den altem Römern war es Brauch, den erfolgreichen Feldherren Siegeskränze aus Lorbeer zu winden. Warum sollten wir nicht diese Ehre unseren geliebten Kindern ebenfalls zuteil werden lassen?!
Die Herstellung ist ganz einfach!
Man nimmt dazu ca. 30 cm lange, frische Lorbeerzweige und verflechtet sie ineinander. Zur besseren Haltbarkeit der Kränze können auch Bänder verflochten werden. Nun mißt man mit dem so gewonnenen Lorbeerstrang den Umfang des Kopfes ab und verbindet die beiden Enden miteinander.
Alternative Hausapotheke Das aus den Blättern gewonnene Öl wirkt anregend auf die Verdauungsorgane und wird bei Magenverstimmungen angewendet. Das Öl aus den Beeren gilt als nervenstärkend und als äußerlich reizendes Mittel zur stärkenden Einreibung der Sehnen und Nerven.
Die als Gewürz bekannten Blätter wirken appetitanregend. Zerstößt man sie im Mörser, kann man sie als adstringierende Auflage auf Verbrennungen und Quetschungen benutzen.
In der Antike standen alle Teile des Lorbeer bei den Hippokratikern in dem Ruf, gute Heilmittel abzugeben, die besonders bei Frauenleiden, meist als Klistier, verabreicht wurden. Die Römer gaben Lorbeerblätter gegen schmerzende Glieder in heiße Bäder. Auch heute steht Lorbeer noch in dem Ruf, eine gutes Mittel bei Rheuma zu sein.
Die Verwendung von Lorbeerblättern und -öl kann bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen.
Konservierungsmethoden Die Blätter des Lorbeer lassen sich zu jeder Jahreszeit ernten. Will man sie trocknen, sollte man sie im Dunkeln trocknen und glattstreichen. Anschließend bewahrt man sie am besten in fest verschlossenen Gefäßen im Dunkeln auf.
Aus den reifen Beeren läßt sich im Herbst das Öl pressen.
Kräuter im Garten Lorbeer wächst am besten in nahrhaftem, durchlässigem Boden. Er liebt einen windgeschützten Standort und viel Sonne. Lorbeer ist als junge Pflanze sehr frostempfindlich und sollte daher in den ersten Jahre als Kübelpflanze ins Haus geholt werden. Dort steht er gerne warm und im Licht.
Lorbeer sollte im Frühherbst oder Frühjahr angepflanzt werden und im Sommer zurückgeschnitten werden. Er eignet sich bestens für Formschnitte. Die Vermehrung erfolgt im Herbst durch die Absenkung von Trieben oder durch Stecklinge von Seitentrieben im kalten Kasten.
Orakel und Magie Keine andere Pflanze war so innig mit dem Heilgott Apollon und seinem Orakel, besonders dem von Delphi, verbunden wie der Lorbeer. Apollon trug sogar den Beinamen "der Lorbeertragende". Als in Delphi noch das Orakel der Gaia herrschte, hieß der magische Ort Phyto, abgeleitet von Python = "Drachin". Diese Drachin soll in einem Lorbeerhain gehaust und das Orakel der Mutter Erde bewacht haben. Apollon drang in den heiligen Hain ein, erschlug die Python, bekränzte sich selbst mit den "Sieges"-Lorbeeren und errichtete sein eigenes Orakel, das für über 2000 (!) Jahre die Politik der Antike maßgeblich beeinflußte. Man schlief auf Lorbeerblättern, inhalierte dessen Rauch und kaute es, bis man in Trance verfiel.
Lorbeerzweige wurden seitdem als Schutz vor Unglück und bösen Geistern aufgehängt. Als Räucherwerk war es von starker kultischer und magischer Bedeutung. Für jede Art von Opfer, für jede Zauberei, jede magische Handlung mußten Lorbeerblätter auf dem Altar verbrannt werden. Wenn die Blätter prasselten, erfüllte sich der Zauber.
In der Pflanzensymbolik steht der Lorbeer für Ruhm und große Zuneigung. So wie früher die römischen Feldherren für ihren Erfolg mit einem Lorbeerkranz "geehrt" wurden, steht der Lorbeer auch heute noch für herausragende Leistungen.
"Was gibt es auf der ganzen Erde Schöneres als einen Kranz aus Lorbeeren?" (J.Keats,"An die Damen, die mich gekrönt sahen,1817)
LG Sabin
---------------------------------------------------------------------------------------------------- Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach. Sabin die Waldfee