Der 1. Mai ist der beste Tag der Hanfsaat Bohnen, am Maiabend gesetzt, geraten Auch soll man dann Kürbiskerne legen und Gurken, dann erfrieren sie nicht Dagegen darf am 1. Mai kein Korn gesäet werden, sonst fressen es die Würmer (Kr. Minden) Anderswo muß sich am Maitag die Krähe schon im Korn verstecken können, dann wird die Ernte gut In einen Garten, der am 1. Mai noch nicht umgegraben ist, wird in der Nacht zum Spott ein Strohkerl gestellt
Das Vieh wird am Maitag zum erstenmal ausgetrieben 1, gleichviel ob Futter da ist oder nicht . In Schottland sogar, wenn noch Schnee liegt . Auf den badischen Schweighöfen fährt man am ersten Maifreitag zuerst aus . Doch gilt in einigen Gegenden Preußens der 1. Mai als unheilvoll zum Austreiben . Wenn man am Maitag die Kühe mit „Speten" austreibt, so gedeiht das Vieh in dem Jahre vorzüglich gut . Den Kühen am Maitag mit einem Besen längs dem Rücken streichen schützt gegen Hexen . So werden auch anderswo die Kälber mit einem Ebereschenzweig „gequekt" und erhalten einen Namen . In Mecklenburg soll man am Maitag morgen vor Sonnenaufgang das Vieh stillschweigend mit Quitschruten zwicken und zwacken und diese dann im Kreuz auf den Dung stecken, so hat das Vieh Gedeihen und der Dung Frucht . In Schleswig-Holstein wird am Maitagmorgen alles Vieh gewaschen, aber niemand will seine Tiere zuerst im Teich tränken . Als viehschädigender Dämon erscheint Perht zu Walpurgisnacht im Flachgau. Gegen sie steckt man zwei Hölzer in Form eines Andreaskreuzes vor die Stalltüren . In Lothringen streut man vor Sonnenaufgang Salz vor die Ställe . Die Kühe müssen vor Sonnenuntergang gefüttert sein; die Türen werden dann geschlossen Auch Gegenstände von Stahl werden unter die Schwelle der Stalltür gelegt, Stahl in die Mähnen der Pferde und die Hörner der Kühe gebunden . In Haarbrück zogen am Maitag sämtliche Bauern mit ihren Pferden zur Klus, einer Kapelle, und umritten sie dreimal; das sollte die Pferde vor den Hexen bewahren . Am r. Mai soll man recht schmalzen, dann hat man das ganze Jahr viel Schmalz im Haus . In Grafenried heißt es, wer um Mitternacht ganz entkleidet Butter ausrühre, habe das ganze Jahr reichen Buttersegen . Die Butter wird das ganze Jahr schön gelb, wenn man den Kühen am Walpurgisabend Butterblumen zu fressen gibt . In Brie behauptete man, daß die Kühe reichlicher Milch gäben, wenn man am 1. Mai die Hausleute nach Belieben davon essen ließe 35). Um das Kratzen der Hühner im Garten zu verhindern, müssen diese vor Sonnenaufgang „stillswigens aarslangs" aus dem Hühnerstall geworfen werden (Lauenburg) . An der sächsisch-böhmischen Grenze muß die Katze am Maiabend ihr Futter auf dem Misthaufen verzehren, dann verunreinigt sie das ganze Jahr den Schüttboden nicht. Die Hühner läßt man in einen Faßreifen treten und dort die Nacht zubringen. Die Henne, die zuerst aus dem Reifen herausfliegt, legt am besten .
In der Walpurgisnacht regen sich die Geister, und allerlei Zauber wirkt sich aus. In Würzburg fährt der Parlafex (d. i. der Teufel selbst) in einer prächtigen Kutsche durch die Stadt . Auf dem Hutberge bei Herrnhut hört man ein Tosen in der Luft und sieht riesenhafte Gestalten daherziehen . Die Krone der Prinzessin Brunhilde zeigt sich auf dem Bodekessel mit gewaltigem Blinken . Unterirdische Glocken läuten in der Maitagnacht oder im Mai überhaupt. Arme Seelen, in Fische verwandelt, dürfen in dieser (und in der Christ-) Nacht auf dem Wasserspiegel tanzen . Die Saale fordert (wie am Johannistag) jährlich ihr Opfer . In der Mitternacht verwandelt sich alles Wasser in Brunnen und Flüssen in Wein (Böhmen) . Eine einjährige Haselrute, in der Nacht zwischen 11 und 12 Uhr gebrochen, zeigt das im Boden liegende Metall . Wer eine solche Rute bei sich trägt, wird nie in einen Abgrund stürzen . Der Stab im Butterfasse muß am Walpurgistage gemacht sein (Oberpfalz). Wenn man am Walpurgisabend in ein Haus kommt, in dem gerade gebuttert wird, muß man sich schnell niedersetzen; dann geht die Butter schneller zusammen . Wer um Mitternacht einen Stern vom Himmel fallen sieht, muß dort nachgraben; er wird einen Schatz finden . Will man die Pferde stark haben, so holt man sich in der Walpurgisnacht eine Teufelswurzel aus dem Walde und mengt sie zerschnitten den Pferden ins Futter (Böhmen).
Kinder, die am 1. Mai zur Welt kommen, gehören in der Oberpfalz den Hexen, in Schlesien werden sie ungeschickte, unbrauchbare Menschen . Auch die an diesem Tage ausgekommenen Gänse geraten nicht . Hier und da ruht am 1. Mai die Arbeit . Man darf nicht backen, weil dann der Regen ausbleibt , aus demselben Grunde auch nicht Flachs schwingen und brechen .
Sagen.at
LG Sabin
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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee