Der Apfel
Der bisher älteste Apfelfund, fast 6.000 Jahre alt und verkohlt, stammt aus einer prähistorischen Siedlung der Bandkeramiker in der Nähe von Heilbronn. Man nimmt an, dass bereits jungsteinzeitliche Siedler begonnen hatten, Wildäpfel zu kultivieren Holzäpfel (sie stießen bei den Römern auf wenig Begeisterung).
Unter den antiken Völkern waren es erst die Römer, die sich der Apfelkultur wirklich widmeten und etwa 30 verschiedene Sorten züchteten. Als uraltes Symbol der Erde und Offenbarung des weiblichen Prinzips wurde der Apfel schon von Anfang an den Göttinnen der Fruchtbarkeit zugesprochen.
Bei den Babyloniern war es Ischtar, die als Apfelträgerin verehrt wurde, bei den Griechen Aphrodite und bei den Germanen Idun, die Herrschaft über die goldenen Äpfel des Lebens besaß.
Eine alte Legende, die in den unterschiedlichsten Kulturen auftaucht, ist die Geschichte vom Paradiesbaum, dessen Früchte Unsterblichkeit verleihen sollen. Das keltische Paradies war die Insel Avalon, das Apfelland. Es lag im äußersten Westen, jenseits des Sonnenuntergangs. Nur die Herrin Morgaine, die als Licht- und Todesgöttin verehrt wurde, konnte Einlass gewähren.
In der griechischen Mythologie erhält als Hochzeitsgeschenk (Gattin von Zeus) von der Erdmutter Gaia einen Apfelbaum mit goldenen Äpfeln, die Unsterblichkeit verleihen. Um die Nachkommenschaft zu sichern, war es im alten Griechenland nach den Solonischen Gesetzen Brauch, dass das Brautpaar gemeinsam einen Apfel verzehrte. Aus demselben Grund wälzten sich kinderlose kirgische Frauen unter einem Apfelbaum.
Englisches Sprichwort: "an apple a day, keeps the doctor away."
Frische Äpfel enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und werden als harntreibendes Mittel bei Rheuma, Gicht, Blasen- und Nierenleiden verwendet. Außerdem soll ein Apfel, vor dem Schlafengehen gegessen, eine erholsame Nachtruhe bringen.
Durchfall: Äpfel auf einer Glasreibe fein reiben und einige Tage lang morgens, mittags und abends essen
Anregung der Darmtätigkeit: frische Äpfel und Bratäpfel
Apfel und Birne gehören im Obstgarten als "Paar" zusammen. Von alters her wird der als weiblich geltenden Apfelbaum mit Liebe und Fruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht. Die Birne symbolisiert das männliche Element. Fasste man beide Bäume zusammen, dienten diese als Liebesorakel, wobei junge Männer den Apfelbaum und junge Mädchen den Birnbaum befragten.
LG Sabin