Quelle: Indianische Weisheiten über Feuer und Wind (Xokonoschtletl)
Einmal hörte ein Rotkehlchen von fern ein trauriges Lied. Es folgte dem Gesang und fand einen Kanarienvogel, dessen Käfig über einem Balkon hing. "Warum bist du so betrübt?" fragte das Rotkehlchen. "Weil ich hier eingesperrt bin", klagte der Kanarienvogel, "aber wenn du mir heraushilfst, werde ich deine Freundin sein." Das Rotkehlchen war von dem traurigen Lied und der Anmut, mit der es gesunden wurde, so entzückt, daß es sich bemühte den Käfig zu öffnen. Dabei verletzte es sich am Schnabel, Blut lief über seine Brust. Doch endlich gelang es ihm, die Gefangene zu befreien. "Komm, laß uns weit weg fliegen, wo wir zusammensein können", jubilierte das Rotkehlchen. "Wie bitte??? Ich kenne Sie nicht", entgegnete der Kanarienvogel. "Aber du hast mir doch deine Freundschaft angeboten", sagte das Rotkehlchen. "Ich befreunde mich nicht mit jemandem, der mir unbekannt ist", antwortete stolz die Kanarienfrau und flog auf und davon. Das Rotkehlchen blieb vor Enttäuschung wie betäubt sitzen. Da kam der Vogelhalter und sperrte es in den Käfig, in dem es fortan schöne und traurige Lieder sang.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach. Sabin die Waldfee
Vielleicht steckt noch eine Weisheit in dieser kleinen Geschichte oder den "Sprüchen".
Gib nicht, weil oder damit du etwas - und sei auch nur Dank - dafür bekommst. Wenn geben, dann nur aus freiem Willen. Damit ist die Erwartungshaltung ausgeschaltet und es kommt auch zu keinen Ent-täuschungen. Liebe Grüße Dina