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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Kräuterwiese
Dina Offline

Hüter der Natur


Beiträge: 613

28.07.2005 10:28
Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Wiesenkönigin - Salizylsäure... Aus dem Vermächtnis von Kräuterpfarrer Weidinger

Unvollständig verarbeitete Gefühle und Eindrücke werden für unseren Körper zu einem drückenden Ballast.
Hier hilft das Mädesüß, Spiraea Ulmaria, dank seines hohen Gehaltes an Salizylsäureverbindungen.
Die ganze Pflanze mutet wie ein Natur-Selbstheilungsprozeß an. Sie ist im wahrsten Sinn des Wortes "Wiesenkönigin". Wird zur Sonne der Hoffnung, wenn wir Gefahr laufen, seelisch in einem Sumpf zu versinken.

Dieses stattliche Rosengewächs macht sich schon von weitem bemerkbar. Gräben, Bachufer, moorig-feuchte Wiesen sind die Lieblingsstellen der "Wiesenkönigin". Ihre Blütentriebe überragen Gras, Gestrüpp und Schilf. Ein eigenartiger Duft durchwürzt die Zeit der Heumahd.
Am Ende eines schlanken Triebes mit fein und klar geformten, unpaarig gefiederten Blättern, dampft sozusagen wie eine weiße Dunstwolke der Blütenstand heraus. Die kleinen cremefarbenen Blüten haben einen starken, flüchtig-süßen und gleichzeitig doch herben Duft.
Das "Sumpfig-feuchte" ihres Standortes wird ins "Luftig-Lichte" emporgehoben und gleichsam hinausgeschwitzt durch die sommerlichen Kräfte. Ist es ein Wunder, wenn durch die Eigenart der Pflanzenprozesse im Mädesüß auch die entsprechende Anregung der Ausscheidung und Reinigung bewirkt wird?
Schweiß- und harntreibend und antirheumatisch sind alle Zubereitungen aus dem Mädesüß, insbesondere aus den Blüten.

Mädesüß-Tee
2 Teelöffel getrocknete und kleinn geschnittene obere Blütentriebe werden mit 1/4 Liter heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten zugedeckt ziehen gelassen, dann abgeseiht.
3-4mal täglich 1 Schale trinken, das hilft bei Gelenkschmerzen, auch bei Fieber, Grippe und Kopfschmerzen.

Warum in diesem Fall kein kochendes Wasser?
Weil andernfalls der Gehalt an Salizylsäure reduziert werden würde. Und gerade auf diesem Inhaltsstoff beruht zu einem wesentlichen Teil die Heilwirkung von Mädesüß.

LG Dina

Löwin ( Gast )
Beiträge:

21.08.2005 18:55
#2 RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Mädesüß war eines der drei heiligen Kräuter der Druiden.
Früher wurde Mädesüß der Gattung Spiraea zugeordnet... heute findet man sie uner Filipendula... F. ulmaria: aus dieser wurde 1838 erstmals Salizylsäure gewonnen. Diese Substanz stellte man später als "Aspirin" synthetisch her, wobei diese Bezeichnung vom alten Planzenneman abgeleitet wurde. Quelle: Dumont´s grosse Kräuter Enzyklopädie.

Fuchsfrau Offline

Wesen der Natur


Beiträge: 365

12.07.2006 10:25
#3 RE: Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Eine sehr interessante Pflanze. Sie ruft eindeutige Reaktionen hervor. Scheint, entweder man mag sie oder kann sie nicht ausstehen... bisher fand ich mehr Frauen, die sie mochten, als Männer...

Jedenfalls blüht sie jetzt überall wunderschön. Hab gelesen, man solle sie eher später ernten, weil sie dann süßer und weniger herb ist, hm... aber wirkt sie dann nicht auch anders?

Fragt Lisa

Viscum Offline

Kräuterkundige/er


Beiträge: 72

22.07.2006 10:32
#4 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

nur ergänzend:
der Name der Salizylsäure kommt von der Weide = Salix, wo die Salizylsäure das erste mal entdeckt wurde. Aus dem Mädesüß wurde die Salizylsäure (früher auch Spirsäure) dann für die Gewinnung des Aspirin gewonnen. Heute wird Salizylsäure nur mehr synthetisch aus Erdölderivaten hergestellt.
Von der Wirkung sind die Weide und das Mädesüß verwandt. Beide stehen ja auch an nassen, sumpfigen Standorten. Signaturisch läßt sich durch diesen Standort auch die Wirkung bei fiebrigen Erkrankungen erklären, die durch naßkaltes Wetter entstanden sind. Auch die Verbesserung bei rheumatischen Leiden läßt sich in dieser Signatur erkennen. Ein weiteres signaturisches Merkmal beim Mädesüß ist der meist tiefrote Stengel, der auf die Verwendung bei entzündlichen Prozessen hindeutet.

Die Zubereitungen als Tee aus Mädesüß oder auch aus Weidenrinden ist auch sicher magenverträglicher als die pharmazeutischen Präparate.
WICHTIG: Mädesüß und Weidenrinde setzen die Blutgerinnung herab! Bei Neigung zu Thrombosen kann das kritisch werden.

mit herzlichem Gruß
Viscum
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Ich bin inzwischen so weit zu glauben, wir sind dermassen verrueckt, dass, wenn alle sich in etwas einig sind, man sich sicher sein kann, dass es falsch ist.(Anthony de Mello)

Fuchsfrau Offline

Wesen der Natur


Beiträge: 365

23.07.2006 09:53
#5 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Guten Morgen Viscum,

so ganz versteh ich das nicht... wenn ich zu Thrombosen neige, ist es doch günstig, die Blutgerinnung herabzusetzen. Oder wirds zuviel, wenn ich gleichzeitig gerinnungshemmende Medikamente nehmen würde?

Generell: wenn man irgendwelche Krankheiten hat oder Medikamente nimmt, sollte man es vorher abchecken, ob das Kraut seiner Wahl dann wirklich so gut ist...

Sonntägliche Grüße von
Lisa

Viscum Offline

Kräuterkundige/er


Beiträge: 72

23.07.2006 11:33
#6 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Hallo Füchsin,
um der Thrombosenbildung vorzubeugen können die obern erwähnten Tees hilfreich sein.
Wenn man allerdings schon Thrombosen hat - können diese durch die Blutverdünnung gelöst werden und dann an einer engeren Stelle im Blutgefäßsystem eine Embolie verursachen - und dann ist oft Schluss mit lustig. War das verständlich?

Waldmeister (Gallium verum) und Steinklee (Melilotus officinalis) haben übrigens auch diese blutverdünnende Eigenschaft - wenn ich mich richtig erinnere.

und ich geb Dir recht - bei bestehenden Krankheiten und nicht genauer Kenntnis von Kräutern - immer mit dem Fachmann/frau gegenchecken obs passt!

mit herzlichem Gruss
Viscum
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Fuchsfrau Offline

Wesen der Natur


Beiträge: 365

23.07.2006 22:42
#7 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

O.k., hab das mit der "Neigung zu" zu wörtlich aufgefasst. Sobald die Thrombosen da sind... und es lohnt sich, auch Ärzten gegenüber immer vorsichtig zu sein (seufz), denn einem Bekannten wurde tatsächlich trotz Thrombosen was blutverdünnendes gespritzt und dann wurde es auch kritisch!!

Am besten - immer nachfragen UND selber am Ball bleiben, auch wenn das manchmal anstrengend ist, besonders wenn mehrere Krankheiten zusammenkommen.

UND: unsere Freunde, die Pflanzen, nicht erst "verwenden", wenn wir krank sind sondern schon vorher einfach genießen, als Heil-Mittel zum Ganz-Werden, Ganz-Bleiben, bevor es brennt

Liebe Grüße von Lisa

Viscum Offline

Kräuterkundige/er


Beiträge: 72

25.07.2006 10:47
#8 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Ja, ja, man tut gut daran auch beim Arzt nicht die Eigenverantwortung für den eigenen Körper und Gesundheit im Wartezimmer abzugeben.
Der Arzt (und im Grunde jeder Heil-Arbeitende) soll und darf im Grunde "nur" Berater sein. Wenn der "Gott in Weiß" seine Therapievorschläge nicht kritisch hinterfragen läßt und nicht diskussionsbereit ist, tut gut daran, ihn auszuwechseln.

und ja Fuchsfrau, vorsorgen ist wohl immer besser als nachher reparieren versuchen ...
mit herzlichen Grüßen
Viscum
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caitlyyn Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 102

13.08.2006 21:59
#9 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Hey!
(Kurkuma ist uebrigens auch gerinnungshemmend)
Natuerlich sollte man nicht die Eigenverantwortung abgeben,aber in solchen Sachen vertraue ich lieber auf meinen Hausrazt und die Chemie als da eigenmaechtig rumzuprobieren.
(Ich habe gerade eine Lungenembolie ueberlebt und muss jetzt auch noch ein Jahr gerinnungshemmende Medikamente nehmen.)
Macht das denn wirklich Sinn sowas profylaktisch zu machen,obwohl man nicht weiss ob man zu thrombosen neigt?
Wie erkennt man das?(wenn man nicht gerade wie ich innerhalb kuerzester zeit bluthustend und vor-schmerzen-kaum-noch atmen-koennend im krankenhaus landet)




Weltmacht mit deri Buchstaben?......ICH

Fuchsfrau Offline

Wesen der Natur


Beiträge: 365

14.08.2006 09:29
#10 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Hallo caitlyyn,

ich meine jetzt nicht: ich trinke diesen Tee oder jenen vorbeugend gegen dies oder das. Alle Pflanzen sind Heil-Pflanzen (sogar die giftigen, die man aber eben nicht unbedingt essen sollte ), sie helfen uns heil zu werden aber vor allem könnten sie uns auch helfen, heil zu bleiben, ganz zu bleiben. Beziehe ich sie in meine tägliche (oder halt wenigstens ab und zu) Ernährung mit ein, bekomme ich viel mehr, als wenn ich nur angebautes Gemüse ess. Erfahrungsgemäß "glusts" mich manchmal auf eine bestimmte Pflanze, entweder sie oder ihr Tee schmecken mir besonders, für eine Weile, dann nicht mehr... wenn wir lernen, ein wenig auf unsere innere Stimme zu hören und Pflanzen als tägliche Begleiter und Freunde, haben wir - meiner Meinung nach - schon viel gewonnen.

Liebe Grüße von
Lisa

Viscum Offline

Kräuterkundige/er


Beiträge: 72

21.08.2006 12:29
#11 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Hallo,
ich geb Fuchsfrau recht. Wirklich vorbeugend mit Kräutern zu arbeiten halte ich nicht für sinnvoll. Vor allem nicht über lange Zeiträume. Wenn z. B. eine Neigung zu Trombosen vorhanden ist (sollte im Blutbild feststellbar sein z.B. über den Senkwert oder die Leukozytenkennzahl), halte ich es nicht für ratsam, deshalb andauernd irgendeinen Tee zu schlürfen, sondern besser herauszufinden, wo die Ursachen dafür liegen.
Alternativ oder ergänzend zu Deiner Therapie wäre es aber sicher möglich, die Dir verschriebenen blutgerinnungshemmenden Medikamente entweder in der Dosierung zu senken oder überhaupt zu ersetzen. Besprich das doch einmal mit Deinem Arzt, was der davon hält, wenn Dir das ein Anliegen sein sollte.

Und dem jeweiligen Arzt, oder wer auch immer einem bei der Behandlung behilflich ist, zu vertrauen, finde ich eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Nur die Entscheidung für die jeweilige Therapie trägt im Grunde immer der Patient, solange er die Möglichkeit hat, diese Entscheidung zu treffen. (geht ja nicht immer,...Bewußtlosigkeit, Koma,....)

mit herzlichen Grüßen
Viscum
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Ich bin inzwischen so weit zu glauben, wir sind dermassen verrueckt, dass, wenn alle sich in etwas einig sind, man sich sicher sein kann, dass es falsch ist.(Anthony de Mello)

edelstein Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 130

12.04.2008 00:56
#12 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Ohne mir jetzt alles genau gelesen zu haben, Mädesüß ist für mich der Tee zum Trösten und Entspannen, natürlich in der richtigen Menge getrunken.

edelstein

Fuchsfrau Offline

Wesen der Natur


Beiträge: 365

01.05.2008 11:58
#13 RE: RE:Mädesüß - Wiesenkönigin Antworten

Ja, Mädesüß hat wirklich etwas Tröstendes. Bei uns wächst es gern an Wiesengräben, aber weil die Wiesen gedüngt werden, graust mir immer ein bisserl. Deshalb hab ich mir heuer Filipendula vulgaris angesät, das auch im Garten gedeiht. Soll von der Wirkung her ziemlich identisch sein und ich freu mich schon auf seinen Duft

Grüße von Lisa

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