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 Schamanismus
SEDNA ( Gast )
Beiträge:

04.08.2005 14:59
ein schamane beid er arbeit.... Antworten

ausschnitt aus meinem tagebuch - august 1999, herrenhäuser, absam- tirol, 1482 meter höhe- 14 teilnehmer, schamanismus-seminar bei georg gschwandler.

ausschnitt:

nach einem anstrengenden tag wollten wir eigentlich noch schattenarbeit machen. dazu muß man in die NAW (nicht-alltägliche wirklichkeit) gehen, und darum bitten, den eigenen ängsten und schatten begegnen zu dürfen, und diese durch umarmen doer einfaches berühren auflösen.
da aber beide orte, die wir eigentlich besuchen wollten am berg oben von lawinen, bzw. einer mure verschüttet waren, sahen wir ein, daß nicht die richtige zeit dafür war, und wir kehrten wieder zurück zu den herrenhäusern.
da es noch früher abend war, hatten wir viel zeit zum reden, und viele der teilnehmer hatten fragen.
georg beantwortete so gut er konnte alles, und es stellte sich heraus, daß einige der teilnehmer ziemlich schwerwiegende probleme hatten und georg an diesem abend viel zu tun haben sollte mit extraktionen und entfernung von eindringlingen. (das war also der grund,weshalb die schattenarbeit noch nicht sein sollte)
er beantwortete fragen, streifte bei einigen leuten die aura aus (mit rauch und feder und rassel) und begann mit einigen leuten, die darum baten zu arbeiten.
ich hielt mich SEHR zurück und fühlte mich überhaupt nicht wohl.
alle 14 teilnehmer saßen nun in diesem raum, und sahen zu, wie er arbeitete.
es wurde extrahiert (ausgesaugt), seelenteile wurden zurückgeholt, eingepasst und nachbehandelt, usw...
ich saß nur da, und bemerkte, wie mein krafttier und eine eule in der geistwelt begannen, mir die augen zuzuhalten (mit den flügeln) und ihre köpfe schüttelten. als wollten sie mich hindern, hier zuzusehen.
meine tiere wollten, daß ich den raum verlasse, während georg eine frau von eindringlingen befreite, die von sich selbst sagte, daß sie besessen sei und diese nicht loskriegen würde.
georg würgte und saugte und spuckte, rasselte, die kerze flackerte... er pfiff immer wieder sein kraftlied- und mir wurde immer übler. ich wollte nur noch raus, traute mich aber nicht, weil der boden aus holz war und knarrte- und ich ihn nicht bei seiner arbeit stören wollte.
die frau die er zum schluss behandelte brach einfach zusammen, nachdem er ihr einen kleinen kristall in den nacken legte und durch den kristall ihre eindringlinge aus-saugte. sie hing leblos in seinen armen, er konnte sie gerade noch auffangen und legte sie auf eine der bänke....
ich bekam alle zustände, begann zu schwitzen, und tränen stiegen mir in die augen. zugleich wurde ich wütend auf mich selbst, weil ich so feige war und nicht einfach aufstand und raus ging.
die ganze stimmung im raum wurde mir einfach zu heftig.
obwohl ich diese dinge aus filmen kannte und theoretisch wusste, worum es ging, war es trotzdem in dem moment schrecklich für mich, dabeizusein.
aber ich blieb sitzen und hielt mir die hände vor die augen, schaute einfach nicht mehr hin, und riss mich zusammen, bis er fertig war.
als alles beendet war, fragte georg in die runde, wie es uns geht.
ich fragte sofort, ob ich raus gehen darf, und er nickte.
inzwischenw ar es draußen dunkel geworden, ich lief schwitzend und heulend in den wald und setzte mich zu einem baum, ließ meinen tränen und meinen gefühlen freien lauf und ließ mich von diesem baum trösten.
ich lief dann eine halbe stunde total verwirrt durch den wald, ohne recht zu wissen, was mich nun so fertig gemacht hatte.
ich war eine der wenigen, die er an diesem abend nicht behandelt hatte.
ich habe ihn auch nicht danach gefragt, ich wusste ebreits vorher von meinen krafttieren, daß er mich nicht behandeln darf, obwohl ich sicher genauso viel oder so wenig zu bearbeiten gehabt hätte wie all die anderen, die er behandelt hat.
intuitiv wusste ich zu dem zeitpunkt, daß ich mich selbst "heilen" musste.
georg sagte zu einem späteren zeitpunkt grinsend zu mir: "dich hätte ich eh nicht behandelt!"
während ich dann im wald an diesem baum lehnte, wurde ich ruhiger. die nacht beruhigte mich, der baum tröstete mich, umarmte mich. ich fühlte mich geborgen und verstanden. die tränen trockneten schnell.
ach atmete einige tiefe atemzüge der klaren nachtluft der berge ein, und ging langsam zurück zu den herrenhäusern.
als ich den raum wieder betrat saßen die ganzen teilnehmer mit georg zusammen, georg schaute mich kurz an und fragte, ob wieder alles in ordnung sei, ich nickte, und setzte mich wieder dazu.
georg erklärte, was los war. ich war nicht die einzige, die so heftig reagierte. andere fühlten übelkeit, spürten ein ziehen an ihren haaren, bekamen bauchschmerzen, weinten ebenso, oder spürten ähnliches.
georg sagte, das käme daher, daß er eindringlinge entfernt hat. beinahe jeder hat solche eindringlinge, und die spüren nun, daß es ihnen an den kragen geht in diesem raum. und deshalb versuchen sie, aus den körpern zu flüchten, bevor sie rausgeholt und verbrannt werden. sie flüchten durch tränen, durch übelkeit, durch bauchschmerzen, durch irgendwas, deshalb also diese gefühle.... sie wollten einfach nur RAUS.
es war für mich trotzdem erschreckend zu sehen, daß man sich dagegen kaum wehren kann. daß man ohne grund einfach zu heulen beginnt oder einem schlecht wird, oder ähnliches.
ich war ziemlich durcheinander an diesem abend. ich dachte nach,w as ich tun könnte, um wieder klar zuw erden im kopf.
zwei frauen aus der gruppe und ich, beschlossen, daß wir noch eine nacht- wanderung machen.
wir machten eine wanderung, steil bergauf, zu dem plateau, das wir auch tagsüber schonmal besucht hatten. es war leicht, nachts den weg zu finden, weil der mond die landschaft in milchiges licht tauchte....
ich genoss die stille und die ruhe und die kraft des berges.
ich bemerkte, daß sich nachts alles verändert. ein busch,d er tagsüber kaum aufsehen erregte, glitzerte in dieser nacht im mondlicht wie ein wächter für den eingang des tales. er begrüsste uns mit tausenden funkelnden tautropfen, und als wir unsere hände über das hauchzarte gras streifen ließen, bat er uns herein.

wir setzten uns, rasselten- jeder für sich- und machten geistreisen.
ich nahm meine tiere um mich wahr und betrat die NAW.
ich rasselte für die vier himmelsrichtungen und machte eine reise in die obere welt, zum lehrer. danach machten wir ein kleines lagerfeuer, und sangen lieder. es war wunderschön.
ich schenkte einer der frauen meine bärenkralle, die ich schon seit jahren mit mir herumtrug. sie freute sich riesig darüber- es passte einfach. als ich später wieder zwischen all den schnarchern und raschlern im schlafsack im zimmer lag, da war ich so ruhig und zufrieden, daß ich sofort fest einschleif. alle probleme waren gelöst- zumindest schien es so in diesem moment.

sedna

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