gerade wurde in einem anderen forum über das neue buch von wolf dieter storl diskutiert (der bär als krafttier)
und jemand wollte dann über das buch erzählen, fand es aber so langweilig, daß er schließlich doch nichts darüber erzählen konnte, weil er aufgehört hat, darin zu lesen.
so hab ich ein bisschen aus dem nähkästchen geplaudert, und versucht, die zeit als der bär mich begleitete zu beschreiben.
ich lebte einige jahre mit dem bären.
der bär ist ein irre kraftvolles begleiter- tier, der das leben insofern verändert, daß man erdiger, beschützender, ruhiger, häuslicher, familiärer wird.
als ich den bären als krafttier hatte, hätte keiner meinen kindern zu nahe kommen dürfen, ich war sehr viel zu hause, war sehr kraftvoll unterwegs zu der zeit, das heißt, ich habe in der zeit viel erlebt, viel gelernt, viele tolle menschen kennengelernt.
unter anderem machte zu dieser zeit auch augiak novalinga für mich die bärenzeremonie in der schaunburg bei eferding.
es wurde getanzt, gesungen, gebetet, mit sweetgrass geräuchert und der russ in der handfläche verteilt als besiegelung der gedanken, und am ende bekam ich eine bärenkralle überreicht mit den worten: "you are a shaman!"
wenn ich in die geistwelt kam, begrüsste michd er bär immer auf die selbe weise: er stand aufrecht vor mir und legte seine rechte pranke auf meine linke brust, soddaß er mein herz fühlen konnte.
ich habe mir zu der zeit genau an der stelle einen bärentatzen-abdruck tätowieren lassen.
gleichzeitig habe ich kenny kennengelernt. einen braunbären, der bei martina sommeregger in villach lebt, den sie großgezogen hat, weil er im zoo erschossen hätte werden sollen als er noch ganz klein war. sie hat ihn sofort mit nach hasue genommen und lebt nun mehr oder weniger bei ihm im gehege.
ich bin mitglied im verein zum schutz und zur erhaltung von braunbären in österreich und hatte die große ehre, kenny mal besuchen zu dürfen- ohne käfig dazwischen, saß mit ihm an einem tisch und fütterte ihn mit der hand. am liebsten hätt ich ihn ja geknuddelt, aber der mut verlässt einen doch angesichts dieses massigen tieres- da kann`s noch so kuschelig aussehen.
der bär als krafttier hat mir damals etwas sehr wertvolles beigebracht.
nicht nur, daß ich starke träume und visionen hatte in der bären-zeit, sondern ich durfte die traumhöhle in der geistwelt besuchen.
die traumhöhle war eine bärenhöhle, an deren decke kugeln hingen. und in jeder kugel (die sahen aus wie große seifenblasen) waren vergangene leben von mir drin.
und wenn ich den bären um erklaubnis fragte, und er es erlaubte, dann durfte ich immer wieder mal eine der kugeln runternehmen von der decke, vorsichtig die bilder aus der kugel in mich reinsaugen, mir die bilder ansehen, und sie am ende wieder zurück in die kugel blasen und wieder an die decke hängen.
später habe ich das auch für andere leute gemacht, die mich darum baten, aber ich hörte wieder auf damit, weil viele nur aus neugier fragten, und dann nicht mit den dingen umgehen konnten, die sie dabei erfuhren- und weil es mich viel zeit und energie kostete und die neugierigen immer mehr wurden und kein austausch stattfand. ich hätte jeden tag ehrenamtlich 5 stunden "leben schauen" können, wenn ich gewollt hätte.
so wie ich heute noch jeden tag für 5 menschen reisen machen könnte, wenn ich wollte. eine weile hab ich das getan, ich tu es auch heute noch in notfällen. aber man bekommt fast nie was dafür und letztendlich kostet es mehr energie, als man dafür zurück bekommt.
der bär als krafttier macht einen sehr sicher. man fühlt sich stark beschützt, man spürt das tier ständig an seiner seite. man fühlt sich wohl, man ist stolz und selbstsicher wenn man so einen begleiter hat. oder man entwickelt sich zumindest da hin.
man strahlt das tier aus., betritt man einen raum, dreht sich jeder um und schaut. man füllt den raum aus.
und es ist eine ruhige zeit.
die winter sollte man wirklich dazu nutzen, zu hause mit tee und duftlampen in decken eingewickelt vor dem knisternden schwedenofen zu verbringen und ruhe zu geben, nicht rumzufahren und keine leute zu besuchen, sondern total "winterschlaf" zu machen.
man kann in dieser zeit total viel kraft tanken und spürt dann richtig, wie im frühjahr alles aus einem herausbricht und wie vital man dann ist.
in der bärenzeit erlebte ich viele sehr interessante dinge, unter anderem den schamanentod, bei dem ich kurzfristig ziemlich krank wurde, einiges an gewicht verlor, um dann wieder gesund und wiedergeboren zu werden, mit hilfe intensiver träume und visionen die mich dabei begleiteten.
sedna