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Dieses Thema hat 13 Antworten
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 Gedichte und Geschichten
Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

11.10.2005 19:24
Texte vom Schreibseulchen Antworten

Ein außergewöhnliches Reiseerlebnis

Völlig abgehetzt und mit zerzausten Haaren erreichte Marina ihr Abteil. Glücklicherweise hatte sie den Zug doch noch erwischt. Marina öffnete die quietschende Schiebetüre und spähte in das leere Abteil. „Keiner da! Bin ich froh... Endlich Ruhe!”, dachte sie sich. Marina setzte sich erschöpft auf die abgewetzte Sitzbank. Ihr Gepäck hatte sie einfach neben sich auf den Boden geschmissen. Es gingen ihr so viele Gedanken durch den Kopf, dass sie ganz durcheinander war. Der Streit... Wie sie einfach abgehauen war... Ihr Dobermannrüde Anub, den sie zurückgelassen hatte. Aber wieso hatte sie ihn nicht einfach mitgenommen?

Marina konnte sich noch ganz genau an den Tag erinnern, als sie ihren Hund bekommen hatte. Und wie er zu seinem Namen gekommen war... Marina lachte leise. Damals hatte sie sich sehr für die ägyptische Mythologie und deren Götterwelt interessiert. Unter anderem hatte sie dort den Gott Anubis entdeckt. Eine seiner Darstellungsformen war die eines großen schwarzen Hundes, was sie sofort an ihren Dobermannhund erinnert hatte. Sie war auch davon fasziniert gewesen, dass Anubis einerseits als Herrscher der Totenwelt galt und andererseits im Jenseits über die Prüfung des Herzens wachte. Das Herz wurde gegen die Feder der Göttin Maat aufgewogen und durfte nicht schwerer als die Feder sein. Nur ein reines Herz war leicht wie eine Feder...

Abwesend schaute sie aus dem Fenster, als der Zug bei der ersten Haltestelle stoppte. Draußen gab es nicht viel zu sehen. Ein paar vereinzelte Häuser, auf deren dunklen Dächern der Schnee hell glitzerte. Der Boden war weiß bedeckt, nur ab und zu sah man ein paar braune Flecken, dort, wo die Schneedecke schon geschmolzen war. Am Ufer des vereisten Flusses, der sich durch die Landschaft schlängelte, wuchsen ein paar Bäume und weit hinten am Horizont war ein Wald zu sehen. Das war eines dieser typischen Kitsch-Karten-Motive, das sie noch nie hatte ausstehen können...

Marina war langweilig. Sie kramte in ihrem roten ausgebeulten Rucksack, den sie schon seit Jahren besaß, und holte sich ein Buch und den alten zerkratzen Walkman mit der Queen-Kassette, die schon etwas ausgeleiert klang vom vielen Anhören, heraus. Marina blätterte ein wenig in dem Buch und fing an zu lesen, als sie die Stelle wieder gefunden hatte, bis zu der sie das letzte Mal gekommen war. Sie konnte sich schon gar nicht mehr richtig an den Inhalt des dicken Wälzers erinnern, so lang war es her, dass sie angefangen hatte die Geschichte zu lesen. Dennoch hatte sie das Buch irgendwie immer mit sich herumgeschleppt, weil sie es unbedingt weiter lesen hatte wollen.

„This could be heaven...”, begann Freddy Mercury zu singen... „Für mich ist es nicht gerade der Himmel auf Erden, aber was soll’s? Wenigstens bin ich jetzt erst mal weg”, dachte Marina sich. “Jetzt kann ich über alles nachdenken.” In letzter Zeit war sie immer so gereizt gewesen. Jedes mal, wenn sie Tom getroffen hatte, war die Luft zum Schneiden dick gewesen. Irgendetwas stand zwischen ihnen beiden, nur was das genau war, das hatte sie bis jetzt noch nicht herausfinden können...

In dem Buch, das Marina las, stand gerade ein Handorgelspieler mit seinem Äffchen an einem belebten Hauptplatz und machte Musik. „Wie lustig wäre es doch, wenn jetzt so ein Handorgelspieler in meinem Abteil sitzen und mir etwas vorspielen würde. Dann hätte ich etwas Ablenkung...”, überlegte Marina gerade, als sich im selben Moment plötzlich mit einem Ruck die Schiebetüre öffnete und ein Mann mit seiner Drehorgel und einem kleinen Kapuzineräffchen eintrat. Marina zuckte zusammen und sah den Mann überrascht an. Er glich haargenau dem Mann in ihrem Buch. Sogar die detailliert beschriebenen Knöpfe der Jacke waren da. Als er sich auch noch als Ibrahim Metzel vorstellte, brachte sie kein Wort mehr heraus. War das überhaupt möglich? Keinen Meter von ihr entfernt saß der Mann, der eigentlich aus ihrem Buch hätte kommen können. Als sie noch einmal die Beschreibung im Buch lesen wollte, war dort nur noch ein weißer Fleck zu sehen. Verwirrt kniff sie die Augen zusammen. „Vielleicht habe ich mir das Ganze nur eingebildet und der Absatz ist wieder da, wenn ich die Augen öffne...” Doch die Schrift war und blieb verschwunden. Marina zwickte sich in den Arm, um herauszufinden, ob das nicht doch alles nur ein sehr realistischer Traum war. Aber sie war genauso wach wie an jedem anderen Montag morgen um acht Uhr auch. Entgeistert schaute sie den Mann an. Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, sagte er zu ihr: „Zur rechten Zeit wirst du alles herausfinden.” Sie zweifelte an seinen Worten. Doch was sollte sie sonst glauben? Es war ja kein anderer da, der ihr helfen konnte...

Marina nahm ihr abgegriffenes Tagebuch und den grünen angeknabberten Bleistift aus dem Rucksack und begann aufzuschreiben, wie es ihr ging und was sie soeben erlebte. Diese unglaubliche Geschichte musste sie einfach festhalten, sonst würde sie es später nicht einmal mehr selbst glauben können. Als sie gerade ihr Erlebnis im Zug aufschrieb und kurz aufblicke, bemerkte sie, dass sie wieder allein in ihrem Abteil saß. Der Drehorgelspieler war von einem Augenblick auf den anderen verschwunden... Verwundert sah sie sich um. Wieso war der Mann mit seinem Äffchen nicht mehr da?

Mit einem Ruck blieb der Zug stehen. Es war ein großer belebter Bahnhof, das konnte sie sogar durch das geschlossene Fenster deutlich hören. Doch es schien, als würde hier keiner einsteigen wollen. Irgendwie schienen alle den Zug zu ignorieren, ihn nicht einmal zu sehen. Was war nur los? Marina stand auf, schob die Vorhänge ganz zur Seite und öffnete das Fenster. Auf dem Bahnsteig sah sie den Mann stehen, der sich als Ibrahim Metzel vorgestellt hatte. Er winkte ihr zu, dann drehte er sich um und verschwand in der Menschenmenge...

Kopfschüttelnd setzte Marina sich wieder hin. Was hatte der Handorgelspieler nur damit gemeint, als er sagte, dass sie noch alles zur rechten Zeit herausfinden würde?

Marinas Herz klopfte schneller. Irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl. Als würde bei diesem Zug etwas nicht ganz stimmen. Während sie aus dem Fenster geschaut hatte, hatte sie weder gehört noch gesehen, dass sich irgendwelche Türen geöffnet hätten oder dass jemand eingestiegen war. Wie konnte das sein? Nervös begann sie mit den Fingern auf ihrer Lehne zu trommeln.

Marina fiel auf, dass sie auch niemanden gesehen hatte, als sie selbst eingestiegen war. Sie hatte sich nichts weiter dabei gedacht, weil sie so in Eile gewesen war. Außer dem komischen Mann, der in ihr Abteil gekommen und auch wieder so plötzlich verschwunden war, hatte sie bis jetzt niemanden bemerkt. Nicht einmal ein Schaffner war vorbeigekommen, um ihr Ticket zu kontrollieren, das sie in aller Eile beim Bahnschalter gekauft hatte, bevor sie zum Zug gehetzt war.

Marina war sich nicht sicher, ob sie sich nur irgendetwas einbildete oder ob tatsächlich etwas faul war. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Der Zug hatte sich inzwischen auch schon wieder in Bewegung gesetzt, also blieb ihr nichts anderes übrig, als zumindest die nächste Haltestelle abzuwarten, um dann genaueres herauszufinden oder dort eventuell auszusteigen. Vorsichtig öffnete sie die Tür ihres Abteils. Nur hier herumsitzen wollte sie dann doch nicht, dazu war sie zu aufgeregt. Marina hoffte darauf, dass sie im nächsten Waggon ganz normale andere Leute vorfinden würde, mit denen sie reden konnte, das würde sie wieder etwas beruhigen. “Dann sind einfach nur meine Nerven etwas überstrapaziert und haben mir einen Streich gespielt”, dachte Marina sich. Eine andere Erklärung wollte sie gar nicht denken. Was, wenn wirklich etwas nicht stimmte? Wenn das ein Geisterzug war und... „Jetzt reiß dich aber mal zusammen!”, schimpfte Marina mit sich selbst, „Was du dir da nur wieder für Blödsinn ausdenkst. Du hast zwar immer schon eine etwas überschäumende Phantasie gehabt, aber jetzt reicht es! Du steigerst dich langsam wirklich in etwas hinein!”

Marina zuckte zusammen, als sie ein Geräusch hörte. Was war das jetzt schon wieder gewesen? Mit forschen Schritten, um auf sich aufmerksam zu machen, ging Marina zum nächsten Waggon, wo sie die Ursache des Geräusches vermutete. Als sie die Zwischentür öffnete, sah sie mit einem erleichterten Blick, dass in dem Großraumabteil Mitreisende sein mussten. Es waren einige gelb leuchtende Reservierungsschildchen in den dafür vorgesehenen Halterungen über den Sitzen angebracht, verschiedene Mäntel und Jacken waren an den Kleiderhaken aufgehängt und in der Gepäckablage befanden sich ein paar Koffer und Taschen. Zwar befand sich keine Person in dem Wagen, aber Marina war sich sicher, dass die Reisegruppe - Marina war sich sicher, dass es sich hier um eine Reisegruppe handeln musste - gesammelt in den Speisewagen gegangen war, um dort etwas zu essen und zu trinken. Kaum war ihr der Gedanke gekommen, da hörte Marina auch schon ihren eigenen Magen knurren, der sie daran erinnerte, dass sie bereits seit halb sechs wach war und bis jetzt noch nichts gegessen hatte. Ein schneller Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass seit dem Aufstehen schon vier Stunden vergangen waren.

Marina beschloss, sich ein ausgiebiges Frühstück zu gönnen und dabei die anderen Fahrgästen zu begutachten. Wenigstens würde sie so nicht weiter alleine in ihrem Abteil herumsitzen und sich irgendwelche dummen Sachen einbilden.

Marina hatte ihre Geldbörse wie immer griffbereit in ihrer Hosentasche stecken hatte und musste deshalb nicht noch einmal in ihr Abteil laufen. Erleichtert machte sie sich auf den Weg zum Speisewagen. Da sich dieser üblicherweise in der Mitte des Zuges befand, würde sie nicht allzu weit gehen müssen. Sie hatte ja außerdem beim Einsteigen die Lokomotive gesehen, so lang konnte der Zug also gar nicht sein.

Während Marina die Wägen durchquerte, malte sie sich bereits aus, was sie sich alles bestellen würde. Normalerweise aß sie am Morgen nur schnell ein Brot oder eine Schüssel Müsli. Heute wollte sie sich gemütlich hinsetzen und das Frühstück genießen. Marina konnte sich schon vorstellen, wie gut das Omelette mit Topfencremefüllung und der Schokoladensauce darauf schmecken würde. Bei dem Gedanken daran lief ihr bereits das Wasser im Mund zusammen.

Als Marina die nächste Tür öffnen wollte, bemerkte sie, dass sie sich bereits am Ende des Zuges befinden musste. Vor sich sah sie ein Schild mit dem Wort „Personal” und einen Aufkleber mit dem Schriftzug „Betreten verboten”. Marina klopfte an die Tür. Vielleicht konnte ihr ja der Zugführer eine Auskunft geben. Als niemand antwortete, rüttelte sie am Griff, doch nichts passierte; die Türe ließ sich nicht öffnen. Von drinnen war auch kein Geräusch zu hören. „Was zum Teufel ist hier nur los?!” Marina machte auf dem Absatz kehrt, rannte so schnell sie konnte zu ihrem Abteil zurück, riss die Türe auf, nur um sie sofort wieder hinter sich zu schließen und lief panisch in dem kleinen beengten Raum auf und ab. Was sollte sie bloß machen? Marina wusste nicht, was sie tun sollte. Etwas stimmte hier absolut nicht. Es war wie in einem Alptraum, aus dem sie nicht aufwachen konnte. Seit der letzten Haltestelle schienen bereits Stunden vergangen zu sein. Marina wusste, dass das nicht sein konnte. Sie zwang sich dazu, nicht schon wieder auf die Uhr zu sehen. Außer dem immer gleich tönende Rattern des Zuges auf den Schienen war nichts zu hören. Wieso war denn niemand hier? „Verdammt noch mal, was soll ich denn tun?” Draußen flog die Landschaft nur so an ihr vorbei. „Wie schnell fährt dieser Zug denn? Hält der nie wieder an?!” Zitternd vor Angst setzte Marina sich auf der Sitzbank nieder. Der Zug fuhr immer weiter und weiter...

Entsetzt zog sie die Hand von der Lehne, als sie plötzlich etwas raues Feuchtes über ihre Finger fahren spürte. Verwirrt und besorgt blickte sie sich um. Was war denn jetzt plötzlich los? Als etwas schmerzhaft über ihren Oberschenkel kratzte, bemerkte sie, dass ihr Hund auf dem Boden zu ihren Füssen saß und sie sich immer noch in dem Zugabteil befand. Marina kraulte Anub erst einmal hinter den Ohren und streichelte ihn. „Wie kommt mein Hund überhaupt hierher? Und wieso ist der Zug stehen geblieben?” Der Dobermannrüde blickte immer wieder hektisch zur Tür. Marina konnte nicht erkennen, was den Hund so beunruhigte. Sicherheitshalber packte sie ihn am Halsband um eventuelle Überraschungen zu vermeiden. Kaum hatte sie das getan, da zog und zerrte Anub sie auch schon Richtung Tür. Marina schnappte sich im letzten Moment ihren Rucksack, bevor sie fast aus dem Abteil geschleift wurde. Sie konnte gerade noch verhindern, dass sie über ihre eigenen Füße stolperte. Kaum war sie die letzte Stufe der rostigen Waggontreppe hinabgetaumelt, da schlossen sich schon die Türen mit einem lauten Knall und der Zug fuhr ab.

Mit offenem Mund blickte sie dem immer schneller werdenden Fahrzeug nach und sah mit Entsetzen, dass der Zug direkt auf einen anderen Zug zuraste. Es gab einen Moment der Totenstille bevor das Quietschen der Notbremse zu hören war. Tatenlos musste Marina zusehen wie mit einem ohrenbetäubendem Kreischen Metall auf Metall prallte, sich die Lokomotiven ineinander verkeilten, die angehängten Waggons scheinbar ungebremst weiter nach vorne drängten, Glas splitterte, Gepäcksstücke auf den Bahnsteig flogen und die Schreie der Opfer ein schauderhaftes Echo zu den Schreien der wie erstarrt dastehenden Menge bildeten.

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Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

11.10.2005 19:25
#2 Eine lyrische Variante frei nach Goethe... Antworten

Wer fährt so früh durch den glitzernden Schnee,
Um dem zu entkommen was der Seele tut weh?
Es ist Marina, sie sitzt in der Bahn,
Um zu fliehen vor diesem Wahn.

Marina, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst du, lieber Leser, ihr Verderben noch nicht?
Sie rast dahin ohne zu wissen,
Von den kommenden Geschehnissen.

Du, lieber Leser, komm geh' mit mir
Und sieh dir an, was passiert mit ihr!
Gleich bekommt sie von jemandem Besuch,
Den sie schon kennt aus ihrem dicken Buch.

Marina, Marina, und hörest du nicht,
Welche Worte dein Besucher spricht?
Weisst du denn nun,
Was du hast zu tun?

Willst du, lieber Leser, mit mir geh'n
Und herausfinden ob das Ende wird schön?
Unsere Hauptperson wird jetzt nämlich gleich bemerken,
Dass sich ihre Ängste nicht ohne Grund verstärken.

Marina, Marina, und siehst du nicht dort,
Dass dieser Zug ist ein düsterer Ort?
Du hast dich begeben dort hinein!
Merkst du nicht, du bist ganz allein?

Marina läuft, getrieben von Angst.
Ich merke, Leser, dass du um sie bangst!
Was soll sie nur tun? Wo soll sie nur hin?
Was macht das alles denn für einen Sinn?

Marina grauset's, sie eilt geschwind,
Ihrem Retter hinterher wie blind,
Verlässt den Zug mit Müh und Not,
Vor ihr auf dem Gleis sind die Leute tot.

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SEDNA ( Gast )
Beiträge:

12.10.2005 08:09
#3 RE: Eine lyrische Variante frei nach Goethe... Antworten

owlet, ich schreib schon eine ganze weile in einem literaturportal und auf einer autoren-seie im net, hab ein buch veröffentlicht und mach slam-poetry- wettbewerbe, usw, usf....
und ich hab wirklich schon VIIIIEL gelesen.

aber das was du hier schreibst ist echt spitze.
ich zieh den hut vor dir.
ich überlege gerade, ob ich jemals was besseres gelesen habe. spannend vom ersten bis zum letzten wort. genial.
erinnert mich ein bisschen an den vorjahres- bachmann- teilnehmer wolfgang herrndorf "in plüschgewittern"- der hat zwar nicht gewonnen, war aber der publikumsliebling. das buch ist supergut zu lesen....

na auf jeden fall: weiter so!

sedna

Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

12.10.2005 09:21
#4 RE: Eine lyrische Variante frei nach Goethe... Antworten
wow, danke. ich weiß gar net wirklich, was ich dazu sagen soll. so ein kompliment hab ich glaub ich noch nie bekommen.

lg owlet

ps: kannst du mir vielleicht mal ne pn schicken, wo du mir sagen kannst, wo du überall schreibst und wo ich wettbewerbe finde? vielleicht kann ich ja auch mal bei was mitmachen. :)

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SEDNA ( Gast )
Beiträge:

12.10.2005 13:16
#5 RE: Eine lyrische Variante frei nach Goethe... Antworten

http://www.e-stories.de

hier schreiben autoren ihre geschichten und gedichte, bevor sie sie veröffentlichen, um zus ehen, wie sie beim publikum ankommen


http://www.luxarium.ch/forum

ein haiku-forum, wo man japanische dreizeiler (auf deutsch) schreibt und sich darüber austauscht, die hohe kunst der wenigen worte sozusagen.

literaturportal.de
(da musst du googeln, ich hab jetzt die adresse nicht da)
hier gibt es recht viele rubriken für geschichten, egdichte, fortsetzungs- geschichten, usw, usf....

wettbewerbe gibt es bei der "bibliothek deutschsprachiger gedichte" (ehemalige "deutsche nationalbibliothek"- da musst du auch googeln....)
da kannst du slam-poetry- wettbewerbe wöchentlich mitmachen und bei den größeren wettbewerben teilnehmen (1mal pro jahr) wo eine jury deine gedichte bewertet, und du die möglichkeit hast in der anthologie "ausgewählte werke" veröffentlicht zu werden. ich war nun schon zweimal dabei und kam jedesmal rein.

alles liebe und viel glück!

sedna


Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

12.10.2005 15:26
#6 RE: Eine lyrische Variante frei nach Goethe... Antworten

Hallo Sedna!

Danke für die vielen Tipps, ich werd mir das mal alles genauer anschauen. Mal sehen, vielleicht entdeckst du ja irgendwann ein Gedicht oder eine Geschichte von mir. :)

Liebe Grüße
Owlet


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SEDNA ( Gast )
Beiträge:

12.10.2005 15:38
#7 RE: Eine lyrische Variante frei nach Goethe... Antworten

sollte ich dich von selbst nicht entdecken, dann sag mir bitte bescheid, wo du zu finden bist, würd mich auf jeden fall interessieren.
ich schick dir später noch per pn meinen namen, dann kannst du auch nachsehen, was ich so geschrieben habe in diesen foren....

alles liebe, sedna

Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

19.10.2005 00:25
#8 Journalistische Texte vom Schreibseulchen Antworten

Nachricht

Podiumsdiskussion mit Petrus »the Rock« Fischer.

Amesbury, Ostara (hag). Das Magazin Steinkreis organisiert zum nächsten Vollmond wieder die allseits beliebte und bekannte Podiumsdiskussion in Stonehenge. Diesmal zum Thema »Phänomen Sekte«. Beginn ist Sonnenuntergang. Leiter der Debatte ist wieder Alister Crowley. Eingeladen sind Petrus »the Rock« Fischer (»J. C. and his Boyz«), Gerald Gardner (»der Luther des Heidentums«) und Starhawk (Autorin von »Die Kraft der großen Göttin« und »Der Hexenkult als Ur-Religion der Großen Göttin«).

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Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

19.10.2005 00:26
#9 Glosse Antworten

Glosse

»J. C. and his Boyz«

Und wieder eine neue Sekte dem Heidentum das Leben schwer zu machen. Es ist eine Zeit, in der viele Gläubige in Aufruhr geraten und sich unsicher sind, was sie denn nun glauben sollen. Aussagen wie »Es gibt nur einen Gott!« und »Du kommst in die Hölle, wenn du vor der Ehe Sex hast!« machen es einem nicht leichter. Im Gegenteil, die Ratlosigkeit nimmt zu.

Doch was soll man tun? Soll man sich der Sekte, die mit fiesen Psychotricks wie Angst arbeitet, etwa anschließen? Soll man vor der Schreckensherrschaft des Anführers Petrus »the Rock« demütig niederknien und einem Glaubens-system das Kommando über-lassen, in dem Frauen und Männer nicht mehr gleichberechtigt sind? Soll man sich die verschiedendsten Gebote und Verbote merken müssen, statt sich an den einfachen Satz »Tu, was du willst, aber schade keinem.« zu halten?

Ich sage: Nein! Wehrt euch, bevor Leute die Herrschaft ergreifen, die angeblich alles im Namen der Liebe tun, jedoch nur hinter einem her sind: Macht!

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Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

19.10.2005 00:27
#10 Reportage Antworten

Reportage

»Es gibt nur einen Gott!«

Stonehenge, Walpurgisnacht (hag). Sekte macht sich mit irrwitzigen Aussagen lächerlich.

Wie bereits in unserer letzten Ausgabe des Magazins Steinkreis berichtet, häufen sich nach Aussage von Augenzeugen die Vorfälle betreffend einer Sekte, die sich »J. C. and his Boyz« nennt und Anhänger des sogenannten Erlösers und Messias Jesus Christus »J. C.« von Nazaret sind. Der Anführer der Sekte, Petrus »the Rock« Fischer ist angeblich von ebendiesem Jesus mit den Worten »Du bist der Fels, auf dem ich meine Kirche baue.« als Oberhaupt der Sekte ausgewählt worden.

Die Hauptaussage der Glaubensgemeinschaft ist, dass es nur einen Gott gibt und dass »Jesus Christus sein Sohn ist, der für uns Sünder gelitten hat und am Kreuz für uns gestorben ist, um uns alle zu erlösen. « Was allerdings die sexuellen Vorlieben von »J. C.« genauer mit der Lehre von »J. C. and his Boyz« zu tun haben sollen, konnte Petrus »the Rock« nicht beantworten.

Die Gefolgsleute dieser Sekte versuchen jedenfalls mit Drohungen wie »Wenn du dich nicht zu unserer Kirche bekennst und dich taufen lässt, dann kommst du in die Hölle!« und anderen Aussagen rechtschaffene Heiden davon zu überzeugen, dass sie der religiösen Vereinigung »J. C. and his Boyz« beitreten sollen.

Ein betroffener Gläubiger dazu: »Die kamen da so zu dritt auf mich zu und haben mich gefragt, ob ich an Gott glaube. Als ich wissen wollte, welchen Gott sie denn meinten, haben sie sich noch dichter um mich gedrängt. Ich mein, ich bin ja nicht klaustrophobisch veranlagt, aber da wurde mir schon ganz anders zumute.« Der Mann schaut sich unruhig um. »Und als mir dann noch so ein Typ mit schmierigen langen Haaren ins Ohr flüsterte, ob er für mich beten dürfe, da wars mir dann zu viel.« Mit zitternder Unterlippe spricht er weiter. »Ich bin dann einfach nur noch blind vor Angst davongerannt.« Seit dieser Begegnung mit den Mitgliedern von »J. C. and his Boyz« muss Thomas* wöchentlich zum Schamanen, um dieses Erlebnis zu verarbeiten.

Der Versuch der Redaktion, die drei Anhänger von »J. C.« ausfindig zu machen und zur Rede zu stellen, blieb leider erfolglos. Auch von Petrus »the Rock« Fischer erhielten wir trotz intensiver Bemühungen keine Stellungnahme. Unsere schriftliche Anfrage bekamen wir mit dem Vermerk »Wer nicht für mich ist, ist wider mich!« zurück und sowohl bei unserer Trommelbotschaft als auch bei dem persönlichen Besuch eines Reporters lies sich »the Rock« verleugnen.

Wie es weitergeht mit Petrus »the Rock« Fischer und was es sonst noch wissenswertes über »J. C. and his Boyz« gibt, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe des Steinkreis!

*Name von der Redaktion geändert

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White Wolf Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 103

20.10.2005 12:23
#11 RE: Reportage Antworten

Hallo Owlet,

eine sehr schöne Geschichte mit der Marina hast du verfasst, sie sagt mir zu.

Eine Bitte, unterlasse das Beschreiben Jesu, in dem du ihn mit der Kirche in einen Topf wirfst. Er war ein Mensch wie wir alle und welcher Mensch möchte herab gesetzt werden?

Liebe Grüße
--------------------------------------------------
Ich wünsche allen Wesen Wohlgefühl.
Wer kuschelt, kann nicht streiten.

Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

20.10.2005 13:26
#12 RE: Reportage Antworten

Zitat von White Wolf
Eine Bitte, unterlasse das Beschreiben Jesu, in dem du ihn mit der Kirche in einen Topf wirfst. Er war ein Mensch wie wir alle und welcher Mensch möchte herab gesetzt werden?

Hi White Wolf!

Dass das Ganze nicht wirklich ernst gemeint ist, sollte man - meiner Meinung nach - herauslesen können. Es gibt genug andere Menschen, über die ironische Witze gemacht werden. Wenn du dich dabei auf den Schlips getreten fühlst, tuts mir leid. Das war nicht beabsichtigt. Ich bin davon ausgegangen, dass man sich in einem Forum wie diesem hier über sowas amüsieren kann und das nicht wirklich ernst nimmt. Naja, scheint nicht wirklich der Fall zu sein...

Just my 2 Cents...
Owlet

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White Wolf Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 103

21.10.2005 08:03
#13 RE: Reportage Antworten

Liebe Owlet,

es ging mir darum, dass der Jesus ein Mensch war. Was die Kirche/n aus ihm gemacht hat/haben, das hat mich gestört. Aber wir sind alle Menschen und es ist gut, dass wir alle unsere Sichtweise haben. Zum Thema amüsieren bekam ich gestern meine Lektion, was aber eine andere Sache ist.

Ironie spiegelt die eigene scheinbare Unzulänglichkeit wider, daher lasse ich sie sozusagen weg. Natürlich wirst du bei meinen Texten sie auch noch feststellen können, aber ich arbeite daran. Schlipse vermeide ich zu tragen, also ist das Darauftreten unmöglich.

Du schreibst sehr gut und das ist wichtig. Setze bitte noch viele deiner Werke hier hinein. Deine Texte nehme ich ernst, da ich sie lese. Es war nur ein Aufmerksammachen auf Dinge, die seltsam ankommen können. Ich bin ein humorvoller Mensch, der auch gerne lacht und Witze liebt. Sei versichert, ich fand deine Idee "J.C. and his boyz" sehr lustig.

Ich knuddel dich mal und wünsche dir einen schönen Tag
Der weiße Wolf
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Ich wünsche allen Wesen Wohlgefühl.
Wer kuschelt, kann nicht streiten.

Owlet Offline

Wesen des Waldes


Beiträge: 101

23.10.2005 18:48
#14 RE: Reportage Antworten
Zitat von White Wolf
Liebe Owlet,
es ging mir darum, dass der Jesus ein Mensch war. Was die Kirche/n aus ihm gemacht hat/haben, das hat mich gestört. Aber wir sind alle Menschen und es ist gut, dass wir alle unsere Sichtweise haben. Zum Thema amüsieren bekam ich gestern meine Lektion, was aber eine andere Sache ist.

Hi White Wolf!

Genau das ist es doch auch, was mich an der Kirche stört.

Ich habe mir beim Schreiben von den letzten drei Texten überlegt, wie wäre es, wenn das Heidentum als Hauptreligion angesehen wird und jetzt kommt plötzlich ein Christ daher und erzählt, wie toll er doch seine Religion findet, bzw. wollte ich einfach mal die Situation umkehren, mit der doch eigentlich die meisten Heiden konfrontiert werden, wenn sie von ihrer Religion erzählen.
Ich durfte mir schon sowas wie: "deine Religion hat nichts mit Leben und Liebe zu tun, sonst würde ich sie akzeptieren"... *nocomment*

Auf jeden Fall kann ich mit deinem zweiten Beitrag wesentlich mehr anfangen als mit deinem ersten. :) Danke für die konstruktive Kritik.

Knuddels
Schreibs-Eulchen

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