Die Kelten und der Jahreskreis
Was den keltischen Kalender und keltischen Jahreskreis angeht sind viele Irrtümer und falsche Vorstellungen im Umlauf.
So hatten die Kelten ihren Jahreskreis nach der Sonne ausgerichtet und nicht wie so oft behauptet wird nach dem Mond. Darüber hinaus gibt es auch nur 4 keltische Festtage und nicht 8. Es sind dies die Feste; Samhain, Beltane, Imbolc und Lugnasadh.
Die vier Sonnenfeste, Sonnwenden und Tagundnachtgleichen, wurden von den Kelten nicht gefeiert, sondern nur von den Germanen, die Kelten feierten genauso wenig, wie die Germanen, dass achtfache Jahr. Es gibt aber noch mehrere Unterschiede zwischen dem keltischen und germanischen Jahreskreis. So fing bei den Germanen der Sommer erst zur Sommersonnenwende, am 21. Juni an, und bei den Kelten zu Beltane, Anfang Mai.
Auch was die keltische Zeitrechnung betrifft sind viele Irrtümer im Umlauf. Oft hört oder liest man das die Kelten den Monat mit dem Vollmond begannen, dass ist aber historisch absolut nicht nachvollziehbar, denn der einzige aus der antike überlieferte festlandkeltische Kalender, der Coligny Kalender, zeigt deutlich das die Kelten den Monat mit dem Tag nach Neumond begannen.
Die Kelten setzten den Zeitpunkt ihrer 4 Feste immer ziemlich in der Mitte zwischen einer Sonnenwende oder Tagundnachtgleiche an. Das beweist das die Kelten ihren Jahreskreis nach der Sonne ausgerichtet hatten, und nicht wie oft im sogenannten "Neoheidentum" verbreitet wird, nach dem Mond.
Die Daten für den Festzeitpunkt berechneten die Druiden mittels der Sonnendeklination, dass ist der geographische Breitengrad, über dem die Sonne gerade senkrecht steht.
Samonios – Sonnendeklination -16°, E Süd
Imbolc - Sonnendeklination -16°, Süd
Beltane - Sonnendeklination +16°, E Nord
Lugnasadh - Sonnendeklination +16°, Nord
Wintersonnenwende, Sonnendeklination 0 Grad Steinbock
Frühlingstagundnachtgleiche, Sonnendeklination 0 Grad Widder
Sommersonnenwende, Sonnendeklination 0 Grad Krebs
Herbsttagundnachtgleiche, Sonnendeklination 0 Grad Waage
Da die Sonne jedes Jahr Anfang Mai den 16° Punkt, an einem anderen Tag erreicht und damit signalisiert das Beltane ist, fanden die Feste bei den Kelten jedes Jahr an einem anderen Tag statt. Nach unserem heutigen Kalender ist Beltane aber nicht mehr beweglich, sondern wurde fest auf den 1. Mai fixiert, jedes Jahr, dass das mit der tatsächlichen Sonnendeklination im Einklang steht wird nicht mehr geachtet.
Alle naturreligiösen Gruppen, feiern die Feste an den vorgegebenen "Terminen" und nicht jeweils beim nächsten Vollmond oder am Wochenende. Sicherlich kann man das machen, aber das besagt nicht, dass das Fest Beltane tatsächlich dann auch ist, sondern in Wirklichkeit es ist am Tag der Sonnendeklination.
Die Feste an Neumond und Vollmond zu feiern, lässt auf diese romantisierte Form einiger Hobbykeltologen schließen, die eine Art "Revolution" in der Archäologie herzuleiten versuchen.
Das Licht wird in der Dunkelheit geboren
Das keltische Jahr bestand aus einer "dunklen" und einer "hellen" Hälfte, denn das Licht wird aus der Dunkelheit heraus geboren, dem Tag geht die Nacht voraus und dem Tod folgt das Leben.
So wie das neue Monat mit dem Tag nach Neumond begann und der Tag bei Sonnenuntergang, so begann auch das neue Jahr mit dem 'Einnachten' in dunkle Jahreshälfte, der Winterzeit; darum ist Samonios das keltische Neujahrsfest.
Der keltische Jahreskreis
Das keltische Jahr ist in zwei Jahreshälften eingeteilt.
Die Zeitspanne von Samonios bis Beltane ist die dunkle Jahreszeit
Die Zeitspanne von Beltane bis zu Samonios ist die helle Jahreshälfte
Die Zeitspanne von Samonios bis Samonios ist ein Jahrestag.
Samonios, das Neujahr, beginnt mit der Nacht und kennzeichnet den Winterbeginn.
Imbolc beginnt mit der Morgendämmerung und kennzeichnet den Frühlingsbeginn.
Beltane beginnt zu Mittag und kennzeichnet den Sommerbeginn.
Lugnasadh beginnt mit der Abenddämmerung und kennzeichnet den Herbstbeginn.
Die zwei Feste zwischen den Zwei Eckpfeilern, Samhain markieren jeweils die Mitte der Jahreshälfte. So kennzeichnet Imbolc die Mitte des Winters und Lugnasadh die Mitte des Sommers.
Auf einem Kompass dargestellt würden die Festen folgende Position einnehmen:
W/N – Samonios
N/O – Imbolc
O/S – Beltane
S/W - Lugnasad