Herbstzeitlose – Colchicum autumnale
Die Herbstzeitlose ist eine weit verbreitete Pflanze. Vor allem auf den Wiesen und Weiden der Vorberge und Berge Europas und Vorderasiens wächst sie wild.
Legenden
Der Name entspringt einer altgriechischen Legende über das geheimnisumwitterte Land Kolchis. Kolchis war der Staat einer frühen Sklavenhaltergesellschaft um 6. - 3. Jh. v. Chr., an der Ostküste des Schwarzen Meeres südlich des Kaukasus gelegen (jetzt in der Republik Georgien). In der Mythologie lebte dort die Prinzessin Medea und es war der Aufbewahrungsort des Goldenen Vlieses, das von Jason und seinen Argonauten gesucht wurde. In Kolchis gab es einen legendären Garten voller Giftpflanzen und Heilkräuter, in dem die bekanntesten Giftmischer und Giftmischerinnen lebten. Sie standen unter dem Schutz der schrecklichen Hekate. Sogar der König des Landes, Aietes, soll ein Zauberer gewesen sein. Seine Tochter war die berühmte Giftmischerin Medea (Priesterin der Hekate), die alle Geheimnisse des Gartens kannte und damit wundersame Mixturen braute. Mit Hilfe dieser Pflanzen gelang es Medea Greise in Jünglinge, alte Tiere in Junge und Wüsten in blühende Landschaften zu verwandeln. Doch ihre Lieblingsblume war eine im Herbst prachtvoll rosa-violett blühende Pflanze, mit denen sie all ihre Feinde vergiftete. Die alten Griechen nannten die Pflanze Colchicum, nach dem Land Kolchis, in dem sie die Herbstzeitlose zum ersten Mal gesehen hatten. Vorkommen, Heilwirkung, Anwendung Auch Ägidibleamel, Butterwecken, Giftblume, Giftkrokus, Hennengift, Herbstblume, Heugucken, Hundszwiebel, Katharinenblume, Kuheuter, Lausblume, Lichtblume, Michaelisblume, Spinnblume, Teufelsbrot und Wiesensafran genannt. Alle Pflanzenteile sind stark giftig. Deshalb der Hinweis: diese Pflanze bitte nie zur Selbstmedikation einsetzen! Samen und Zwiebel enthalten hauptsächlich das Alkaloid und sehr giftige Colchizin und etwa 20 weitere Alkaloide. Colchizin soll in der Knolle nur vor der Samenreife und dann in den ausgereiften Samen selbst enthalten sein. Die Giftigkeit dieser Pflanze hängt also stark von ihrem Entwicklungsstand ab. Im Herbst ist die Pflanze am giftigsten. Zu den Vergiftungserscheinungen gehören: Übelkeit, Brechreiz, Bewusstseinsstörungen, beschleunigter Puls, dann Vergeßlichkeit und Absinken der Körpertemperatur, Magen- und Darmkrämpfe, sowie Durchfall mit Blutausscheidung. Das Colchizin ist ein außergewöhnliches starkes Gift. Es wirkt vor allem auf Nieren und Zentralnervensystem. Es verursacht eine Erkrankung, die in zunehmender Paralyse des Rückenmarks und Großhirns, dann auch des Kleinhirns endet. Danach kommt es zu Atemstillstand und Tod. Die Herbstzeitlose ist eine tödlich giftige Pflanze, die auf keinen Fall zur Selbstmedikation benutzt werden darf!
Eine medizinische Anwendung findet das Colchizin jedoch bei akuten Gichtanfällen. Aufgrund der teilweise notwendigen hohen Dosierung, kommt es auch dabei zu Nebenwirkungen.
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Lebe das Heute, denn Morgen ist Heute schon Vergangenheit - be blessed, Cúron!