Familie der Birkengewächse
Der Name Corylus wird schon von vielen antiken Autoren benutzt und könnte von griech. corys = Maske hergeleitet sein, weil die Fruchthülle maskenartig die Nuss verbirgt. Avellana könnte sich auf der Berg Avella bei Neapel oder auf die Stadt Avella in Kampanien beziehen, beide bekannt für ihre Nüsse. Der dt. Name Hasel kommt von hasal, was ahd. soviel wie Nuss bedeutet..
Herkunft:
Ursprünglich stammt die Haselnuss aus der Türkei.. Von dort aus verbreitete sie sich über Griechenland und Italien auf der ganzen Welt. In alten chinesischen Aufzeichnungen taucht die Haselnuss bereits 2838 v. Chr. auf.
Botanik:
Die Haselnuss ist ein Strauch von bis zu 5 m Höhe. Die zahlreichen Stämmchen wachsen aus einer gemeinsamen Basis. Die jungen Zweige sind grau, rotbraun, ältere rötlichgrau, braunwarzig. Die Blätter sind rundlich, herzförmig von dunkelgrüner Farbe. Die männlichen Kätzchen sind gelb, die weiblichen Blüten sind knospenartig . Die Frucht ist eine hartschalige Nuss. Der Strauch benötigt viel Licht und wächst daher bevorzugt an Waldrändern. Die gelben männlichen Blütenkätzchen sind schon von weitem sichtbar. Die Baumhasel Corylus colurna wird gelegentlich als Parkbaum gepflanzt.
In der Natur erfolgt die Vermehrung meist über Samen (s.o.), in Kultur hingegen auch wegen der flachstreifenden Bewurzelung von Corylus über Absenker und Stecklinge. Die Schösslinge können in einer Vegetationsperiode mehrere Meter hoch wachsen, sie verzweigen sich erst ein Jahr später. Die alten Stämme, die eine Dicke von 15-18 cm erreichen, werden durch neue kräftige Schösslinge ersetzt. Auf diese Weise kann ein Haselstrauch bis zu 100 Jahren alt werden.
je nach Wetter ist ab Ende Dezember (Weihnachts-Tauwetter) mit dem Stäuben der Pflanzen zu rechnen. Dazu sind Temperaturen deutlich über 5 Grad Celsius notwendig
Haselnussbäume gab es schon vor 8000 Jahren. Heute finden wir ihn hauptsächlich in der Nähe menschlicher Behausungen, und nach altem Brauchtum durfte er neben dem Holunder in keinem Bauerngarten fehlen.
Verwendung und Heilwirkung:
Die Blätter werden in Teemischungen verwendet. Die Nüsse eignen sich sehr gut für diverse Speisen und Backwaren, auch zu Nusslikören verarbeitet bilden sie eine hervorragende Grundlage.
Die Nüsse liefern ein wertvolles und gesundes Öl, das sowohl in der Küche, als auch in der Kosmetik verwendet werden kann. Zubereitungen aus den Blättern des Haselstrauchs werden, ähnlich wie Hamamelisblättern, als adstringierendes (zusammenziehendes) Mittel z.B. bei Venenentzündungen, und Krampfadern verwendet.
Geschichte und magische Anwendung:
Von einem Hasel fielen die „Nüsse des Wissens” in den Fluß Boyne in Irland, in dem der Lachs der Weisheit schwamm. Der Druide Finegas fing den Fisch und als Finn, der den Lachs kochte, seine daran verbrannten Finger leckte, wurde er ein Weiser.
Zauberstäbe werden besonders gern aus dem Holz des Hasels gefertigt. Das elastische Holz des Hasels nämlich gegabelte Zweige, auch Zwiesel genannt, dienten auch zur Anfertigung einer Wünschelrute.
Die weissagende Kraft wurde bereits von den keltischen und germanischen Priestern erkannt und verwendet. Mit folgendem Spruch schnitt man noch im 19. Jh. den Zweig vom Baum: "Ich schneid dich, liebe Ruthen - Dass du mir musst sagen, - Um was ich dich tu fragen. -und dich so lang mit rühren, - bis du die Wahrheit tust spüren."
Man nimmt die Zweige zur Herstellung des Stabs in dem dann Kupferdraht gezogen wird. Haselnuss wächst an verstrahlten Stellen und man streicht mit Haselruten über den Körper, um negative Strahlungen zu absorbieren
Haselbäume sind ausgesprochen gute Leiter für Energieströme. Ein Haselnussstrauch, den man am Haus pflanzt, zieht Erdstrahlen an und wirkt wie ein Blitzableiter. Nicht nur mit seinen Nüssen beschenkt er uns, auch bedeutsame Träume soll der Strauch bringen, wenn man unter ihm schläft. Nach einer Sage kann man zwischen seinen Zweigen silberne Schlüssel finden, die Schatztruhen öffnen.
Der Haselstrauch galt als Abwehrmittel gegen Hexen und böse Geister und war den Kelten (im Baumkreis gültig vom 22.-31.3 und 24.9. - 3.10.) und Wikingern heilig.
In der Keltische Mythologie war die Hasel der weißen Göttin der Fruchtbarkeit geweiht. "Frau Hasel" galt als Sinnbild des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Selbsterneuerung.
Da der Haselbaum erst im 9. Jahr Früchte trägt, bildete er im Baumalphabet der keltischen Druiden den Zahlenwert 9 , "Coll" genannt. Interessant auch der uralte Glaube einer Antipathie zwischen dem Hasel und den Schlangen. In alten Kräuterbüchern und Sagen wird immer wieder beschrieben, wie wir uns mit Haselzweigen gegen Schlangen wehren können.
Unseren germanischen Vorfahren war der Haselnussbaum Symbol für die Zeugungskraft. Die nährstoffreichen Nüsse sollten sowohl gegessen als auch beim Haus gepflanzt ihre Kräfte übertragen. Nach altem Aberglauben heißt es, dass viele Haselnüsse im Herbst auf viele uneheliche Geburten im kommenden Jahr hindeuten (Viel Nüsse - viel uneheliche Kinder) . Springen die Nüsse im Feuer hoch, sagt man, sei die bzw. der Geliebte untreu geworden! ‘
Bei dem Germanen war der Haselnussstrauch Thor geweiht und geheiligt als Bewahrer der Fruchtbarkeit von Mensch und Haustieren. Da Thor zugleich der Herr über Blitz und Donner war, vertraute man darauf, dass er "seine" Hasel nicht mit Blitzen vernichten würde. Deshalb sprach man den Strauch auch mit Frau Hasel an.
In England und Irland symbolisierten die Blüten die Schönheit und die Früchte die Weisheit. Da beides an einem Strauch wächst, bekam dieser den Ruf der Vollkommenheit. Zum Sinnbild der wissenden Klugheit wurde die Haselnuss durch die häufige Verwendung ihrer Zweige zum Wassersuchen und Regenmachen
Zweige des Haselnuss-Strauchs sollten Leuten bei der Ausübung einer Kunst helfen.
Bei den alten Griechen wurden bei Hochzeiten Nüsse als Glücksbringer und Fruchtbarkeitsförderer unter das Volk gestreut.
Obwohl bereits in frühfränkischer Zeit mit der "lex ripuaria" der Haselzauber verboten wurde, bedienten sich die Menschen weiter der Haselrute zu allerlei Zauber, z.B. zum Verdreschen abwesender Feinde (Kinder durften übrigens nicht mit Haselruten geschlagen werden, weil sie sonst ihren geraden Wuchs verlören). Eine Haselrute, am Karfreitag vor Sonnenaufgang "sine ferro" (mit einem Feuerstein) in drei Schnitten im Namen der heiligen Dreifaltigkeit abgeschnitten, wobei der Schnitter stumm bleiben und sein Gesicht gen Osten wenden musste, konnte jemanden in Abwesenheit verprügeln. Man musste nur ein altes Kleidungsstück nehmen, den Namen des zu Verprügelnden darüber sprechen und mit der Rute nach Herzenslust darauf eindreschen. Der Genannte empfände dann die Schläge recht schmerzlich.
Später entstand eine christliche Legende, nach der Maria auf dem Weg zu Elisabeth in ein heftiges Gewitter geriet und unter einem Haselstrauch Schutz vor den Blitzen fand. Merkwürdigerweise wird statistisch gesehen die Hasel weniger häufig vom Blitz getroffen als andere Büsche und Bäume. Später wurde der Schutz ausgeweitet auf Schlangen, Hexen, schlimme Geister und alles andere Böse. Dafür steckte man Haselruten ins Dach, unters Bett, vor das Fenster (letzteres sollte die Irrlichter fernhalten). Man verteilte sie in Stall und Scheune, damit sie Wohlbefinden bringen sollten, man störte mit Ruten die Hexen, die den Milchzauber ausführten. Die schwarzbraune Haselnuss soll der Fruchtbarkeit förderlich sein
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Lebe das Heute, denn Morgen ist Heute schon Vergangenheit - be blessed, Cúron!