Gemeine Schafgarbe
(Achillea millefolium L.)
Korbblütler (Compositae)
Volkstümliche Namen: Achilleskraut, Geldgarbe, Garbenkraut
Die mehr als 85 Arten dieser Gattung stammen aus den nördlichen gemäßigten Zonen – ursprünglich aus Europa und Westasien kommend.
Der lateinische Artname millefolium bedeutet tausendblättrig und bezieht sich auf die feinen Abschnitte der stark zerteilten Blätter; der Gattungsname Achillea leitet sich vom griechischen Helden Achilles ab. Schon bei Hippokrates kommt der Pflanzenname Achilleios vor. Doch es ist nicht sicher, ob damit unsere Gemeine Schafgarbe gemeint war. Die heilsamen Wirkungen dieser Pflanze waren schon früh bekannt. Sie war oft Bestandteil geweihter Kräuterbüschel, wie etwa im Allgäu, wo die als „Sang oder „Zang“ bezeichneten Kräuterbüschel an Maria Himmelfahrt geweiht wurden. Die Schafgarbe wurde im Volk als Heilpflanze gegen eine ganze Reihe von Leiden und Beschwerden angewandt. Aus der Schafgarbe sind über 40 verschiedene Bestandteile isoliert worden, auch ein ätherisches Öl, das entzündungshemmendes Azulen enthält. Der Azulengehalt ist bei jeder Pflanze verschieden.
In manchen Ländern wird auch zur Haltbarmachung des Weins ein Säckchen mit Früchten der Schafgarbe in die Weinfässer gehängt. Die verwandte Sumpfschafgarbe (A. ptarmica L.) wurde in China bei Riten zur Wahrsagerei verwendet – im chinesischen „I Ching“ (Buch der Wandlungen) wird ein Orakel mit 64 Schafgarbenstängeln beschrieben.
Medizinische Eigenschaften: adstringierend, antiseptisch, blutstillend, blutdrucksenkend, harntreibend, krampflösend, reguliert die Menstruation, narbenbildend, schweißtreibend, tonisch, windtreibend.
Verwendung: Akne, Arthritis, entzündeten Augen, Bäder, Cellulitis, Durchfall, Erkältungen, Fieber, Geschwüre, Haare, Hämorrhoiden, Haut, Hypertonie, Katarrh, Krampfadern, Krätze, Menstruation, Nasenbluten, Nerven, Rheumatismus, Ruhr, Thrombose nach Schlag- oder Herzanfall, Wunden. Längere Verwendung von Schafgarbe kann zu Allergien und zur Sonnenempfindlichkeit der Haut führen.
Anbau: Winterharte Kulturpflanze, entwässerter Boden, in praller Sonne, Vermehrung durch Teilung oder Samen im Frühling. Unter heißen trockenen Bedingungen anfällig für Mehltau. Von den Blüten werden nützliche Insekten und Schlupfwespen angezogen, die Gartenschädlinge dezimieren. Außerhalb von Kübeln wuchert sie. Mit Samen lassen sich die Merkmale der Arten nicht reproduzieren.
Ernte: Die Pflanzen werden im Sommer in der Blüte geschnitten und für Aufgüsse, Extrakte, Lotionen und Tinkturen getrocknet.
Quellen: Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen (Reader´s Digest), Dumont´s große Kräuterenzyklopädie, eigene
Übrigens ist bei Dumont die Achillea millefolium "Lilac Beauty" mit lila bis rosa Blüten und die Achillea millefolium "Cerise Queen" mit dunkelrosa Blüten abgebildet.
Liebe Grüße
Löwin