Der Bärlauch
Lateinische Bezeichnung: Allium ursinum; Volksnamen: Bärenlauch, Hexenzwiebel, Judenzwiebel, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Wurmlauch, Zigeunerlauch, Zigeunerzwiebel
Aussehen: mehrjähriges Liliengewächs, 20 - 50 cm hoch; Zwiebel: länglich, von durchsichtigen Häuten umgeben; Stängel: bis 25 cm hoch; Blätter: saftig grün, schwertförmig, obere Seite etwas dunkler; Blüten: sitzen sternfömig, in Scheindolde angeordnet an langen dreikantigen Stielen; Blütezeit: April - Juni; Samen: schwarz, in einer schwarzen Kapsel verschlossen; ölhaltig; Geruch: riecht beim Zerreiben sehr stark nach Knoblauch;
Verwechslungsmöglichkeit mit Maiglöckchen!
Vorkommen: Laub- und Mischwälder, Auwälder, feuchte humusreiche Lehmböden, schattige Standorte;
Aussaat: Frühling bis Herbst; der Samen keimt allerdings erst nach 14 Monaten!
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Vitamin C, antibiotisch wirkendes Allicin, Glycoside, Fructosane
Pflanzenteile und Sammelzeit: Blätter und Zwiebel; die Blätter nur frisch verwenden, da sie beim Trocknen Geschmack und Wirksamkeit verlieren;
Pflanzenteile: Zwiebel Kraut Blüte Frucht Samen Blatt Rinde
Monat: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Tageszeit: früher Morgen Vormittag Mittag Nachmittag Abend Nacht
Mond: aufsteigend absteigend zunehmend abnehmend Voll Neu
Heilwirkung: reinigend, antibiotisch, harntreibend, blutdrucksenkend, antiseptisch, verdauungsfördernd, lipidsenkend;
Anwendung: innen: zur Frühjahrskur, da nur kurze Zeit erhältlich, üppig verwenden; in der Wirkung ähnlich dem Knoblauch, nur milder; Blutreinigung bei chronischen Hautausschlägen und Flechten, die durch die trockene Luft im Winter begünstigt wurden, Verdauungsanregung, zur Unterstützung der Darmflora nach der Einnahme von Antibiotika und Sulfonamiden, unterstützend bei Arterienverkalkung und Bluthochdruck;
Eine Bärlauchkur sollte 4 - 6 Wochen dauern und man sollte dabei täglich eine Handvoll frische Blätter essen; Geruchsbindende Hausmittel: Milch, Petersilienstängel, Ingwer;
Tinktur: zerschnittene, frische Bärlauchblätter mit 45 %igem Alkohol auffüllen, gut verschrauben. 3 Wochen ziehen lassen, gelegentlich schütteln, abseihen und in eine dunkle Tropfflasche füllen. 3 x 20 Tropfen vor dem Essen einnehmen.
Außen: frisch aufgelegt erzeugen sie eine örtlich erhöhte Blutzufuhr und sind bei schlecht heilenden Wunden, Abszessen und Furunkeln anzuwenden; der weiße untere Teil des Stängels wirkt lindernd bei Insektenstichen; Bühring
Unverträglichkeiten: die Schärfe verhindert eine Überdosierung; bei normaler Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt; Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck können sich allerdings nach sehr üppigem Genuss müde fühlen;
Homöopathie:
Die homöopathische Urtinktur wird wie die Tinktur verwendet bei Arteriosklerose; 1 x tgl. 10 Tropfen am besten abends. Fischer-Rizzi
Kochen:
Bärziki: wie Tsatsiki
Bärlauchpesto:
Einige Handvoll Bärlauchblätter
Schafkäse
3 EL Sonnenblumenkerne
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Alles in der Küchenmaschine vermischen, sodass das Pesto eine breiförmige Konsistenz hat, in sterilisierte Gläser füllen. Hält einige Wochen lang;
Bärlauchsuppe:
10 - 12 Bärlauchblätter
1 Zwiebel
2 El Butter
1 EL Mehl
1 l Gemüsebrühe
Salz
Die Zwiebel fein hacken, in der Butter goldgelb anrösten, Mehl einstreuen und eine Einmach zubereiten; mit der Gemüsebrühe aufgießen, kurz kochen lassen. Bärlauchblätter fein wiegen mit der Suppe übergießen und servieren. Einlage: Geröstete Semmelwürfel;
Dem Brennesselspinat eine Handvoll gehackter Bärlauchblätter beimengen;
Geschichte / Brauchtum / Magie / Aberglaube:
Drei Tiere waren es, die unsere frühen Vorfahren besonders beeindruckt haben: der Bär, der Wolf und der Fuchs. Die Menschen, die am Rande der Wälder lebten, waren noch stark von einem magischen Denken erfüllt. Diese drei Tiere galten bei den Germanen als Seelentiere. Der Bär galt als fruchtbarkeitsfördernder Vegetationsdämon, der symbolisch für ein kraftvolles Urwesen stand und mit seiner Kraft und Stärke die Macht des Winters brechen und neue Fruchtbarkeit bringen konnte. Er war der Frühlingsbringer, der den Frühling ge-bär-t. Diese Seelentiere können sich auch in Pflanzen verkörpern. Solche Zauberpflanzen wurden an bestimmten heiligen Tagen als Kultspeise gegessen und galten als besonders heilkräftig. Die Pflanzen der Bären haben die Kraft der Erneuerung und der Reinigung. Sie brechen das Verhärtete und erwärmen den Körper. Der Bärlauch gehört zu den kräftigsten Bärenpflanzen (weitere: Bärlapp, Bärentraube, Bärwurz, Bärenklau). Ramser, Räms und Rames sind weitere alte Namen des Bärlauchs. Sie deuten auf den Wortstamm "hroms" hin, womit Zwiebel- und Lauchgewächse benannt wurden. Kaiser Karl ordnete im 8. Jahrhundert in seiner Landgüterverordnung an, dass auch der Bärlauch in den Gärten zu pflanzen sei. Fischer-Rizzi
In Sibirien wird der Bärlauch gekaut und gegen Skorbut benutzt. Höfler
Runeninschriften auf Waffen, Amuletten, Schmucksachen enthalten häufig das Wort "laukar". Der Lauch wurde offenbar als besonders heilkräftig betrachtet und in Magie und Ritualen häufig verwendet. In einem Eddalied wird empfohlen, Lauch in den Met zu legen, um etwa darin enthaltenes Gift unwirksam zu machen.
Hildegard von Bingen empfahl, den Bärlauch nur gekocht zu essen, weil durch das Feuer die in ihm enthaltenen Stoffe vermindert würden. In diesem Zustand sei er zwar für Magenkranke noch immer nicht geeignet, wohl aber für Menschen mit Fieber und Gicht.
In Mönchen-Holzhausen (Thüringen) wird am letzten Wochenende im April das Ramschelfest gefeiert. Die ältesten Aufzeichnungen darüber stammen aus der Zeit um 1900. Zu dieser Zeit zogen Burschen und Mädchen in den Wald und suchten Bärlauch. Dann ging es mit Musik zurück ins Dorf, wo gefeiert und getanzt wurde. Die eingesammelten Ramschel sollten die Kraft haben, krankes Vieh gesund zu machen und gesundes stets gesund zu halten. Besonders geschätzt wurde Ramschel als Mittel gegen Skorbut. Heute findet das Fest allerdings in einem Saal statt und es wird auch kein Bärlauch mehr dabei gesammelt.
Zauberpflanzen Hexenkräuter
Wegen seiner 9 Häute wurde er auch gegen allerlei Gegenzauber benutzt. Amulette wurden gegen Gespenster und Dämonen getragen.
In der Walpurgisnacht streifen die Hexen durch den Wald und nehmen dabei dem Bärlauch die Kraft. Daher muss er noch vor dem 30.4. gepflückt werden. Zauberpflanzen Hexenkräuter
Tierheilkunde:
Bärlauch hilft bei allen Darmerkrankungen. Hunden und Katzen sollte man öfters kleingehackten Bärlauch unter das Futter mischen, später im Jahr Knoblauch, es wird dadurch der Befall mit Darmparasiten verhindert. Fischer-Rizzi
Wirkung:
Sauerstoff wird besser aufgenommen
Man wird frischer und fitter
Nach 2 Wochen Vitalitätssteigerung
Teemischungen aus (bei rheumatischen Erkrankungen):
Birke, Brennessel, Löwenzahn, Goldrute
Kontraindikationen: siehe bei den einzelnen Pflanzenbeschreibungen
Birke: nicht verwenden bei Ödemen infolge von Herz- oder Niereninsuffizienz
Goldrute: nicht anwenden bei Ödemen infolge eingeschränkter Nieren- bzw. Herztätigkeit, chronischer Nierenentzündung
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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee