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 Kräuterwiese
Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

13.01.2005 20:46
Der Löwenzahn Antworten

Der Löwenzahn

Lateinische Bezeichnung: Taraxacum officinale; Butterblume, Kuhblume, Märzenbusch, Milchblume, Lichtli, Pusteblume, Röhrlichchrut, Schmalzblümlein, Apothekerkraut, Apostelkraut, Augenmilch, Augenwurz, Bärenzahnkraut, Dotterblume, Feldblume, Pfaffenblume;
Aussehen:
Korbblütler, mehrjährig, bis 30 cm hoch; Wurzel: kräftige Pfahlwurzel, bis 30 cm lang, weißer Milchsaft; Blätter: rosettenartig angeordnet, verschieden tief gesägt oder gespalten, lanzettlich und 5 – 25 cm lang, weißer Milchsaft; Blüten: leuchtend gelbe Blütenköpfchen am Ende eines hohlen Blütenstängels, weißer Milchsaft; Früchte: mit fallschirmartigem Anhängsel; Blütezeit: März bis Mai;
Eigenheit: der Löwenzahn öffnet sich am Morgen bei Sonnenschein und schließt sich bei Regen. Bei schlechtem Wetter öffnen sich seine Blüten gar nicht.
Vorkommen: Wiesen und Felder, Gärten und Anlagen, überall dort, wohin ein Same gelangt ist.
Inhaltsstoffe: Vitamine, Bitterstoffe, enzymatisch wirkende Stoffe, Saponine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Mineralien und Spurenelemente, wenig ätherisches Öl, Inulin, Cholin, Eiweißstoffe, Zucker, Kieselsäure

Pflanzenteile und Sammelzeit: Löwenzahn muss im Frühjahr von April bis Mai gesammelt werden – Bitterstoffe. Wenn erhöhter Inulingehalt gewünscht wird (z. B. für Kaffee), dann im Herbst. Mit einem Wurzelstecher oder einem anderen Gerät sticht man die Wurzeln aus, spaltet sie und hängt sie zusammen mit dem Kraut zum Trocknen an einem luftigen Ort auf. Bei Temperaturen bis 40 °C darf auch im Ofen getrocknet werden.

Pflanzenteile: Wurzel Kraut Blüte Frucht Samen Blatt Rinde
Monat: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Tageszeit: früher Morgen Vormittag Mittag Nachmittag Abend Nacht
Mond: aufsteigend absteigend zunehmend abnehmend Voll Neu

Heilwirkung: cholagog, harntreibend, tonisierend, verdauungsfördernd, appetitanregend, gallesekretionsfördernd, stoffwechselanregend, harntreibend, antirheumatisch;
Anwendung: innerlich: Störungen des Gallenflusses, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Frühjahrs- und Herbstkur, Entschlackung, Rheuma und Gicht
Verwendet werden Frischpflanzensaft, Tee, Tinktur, Wildgemüse, 4 – 6 Wochen lang
Tee: 1 – 2 TL geschnittene Droge mit ¼ l kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, kurz aufkochen; 7 min ziehen lassen, abgießen; 2 – 3 x täglich 4 – 6 Wochen lang.
Bei kleinen Nierensteinen:
2 EL geschnittene Droge
mit ½ l kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, kurz aufkochen und nach 20 min abseihen. Mit warmem Wasser auf 1 ½ l verdünnen und innerhalb von 15 – 20 min trinken. Es kommt dann zu einer starken Wasserausscheidung, bei der möglicherweise kleine Steine mit abgehen.

Unverträglichkeiten: wie bei allen bitterstoffhaltigen Drogen kann es zu Magenbeschwerden bei übersäuertem Magen kommen;
Nicht bei Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenemphysem, Ileus! Bei Gallensteinleiden nur in Rücksprache mit dem Arzt. Bei Kindern ist es nach Genuss von vielen frischen Löwenzahnstängeln zu Vergiftungserscheinungen gekommen. Vorsicht, wenn kleine Kinder damit spielen!
Alkoholische Zubereitung:
Löwenzahntinktur:
2 – 3 mittlere Wurzeln werden mit ¼ l Kornschnaps oder Obstbrand 14 Tage angesetzt, abgeseiht und untertags mind. 3 x ein EL genommen. Grünberger
Homöopathie:
Taraxacum Urtinktur 2 – 3 x tgl. 1 – 3 Tropfen oder D1 bis D3 jeweils 3 – 5 (bis 8) Tropfen mehrmals täglich: bei Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Leberleiden, Nierenleiden mit häufigem Harndrang;
Kochen:
Löwenzahnsirup:
Gelbe, voll erblühte Blütenköpfe, evtl. gemischt mit Tannen bzw. Fichtenspitzen in einen verschließbaren Steinguttopf schichten. Nach jeder Schicht Pflanzen kommt eine Schicht Zucker. Immer abwechselnd Blüten, Zucker, Tannenspitzen, Blüten, Zucker,... in den Steinguttopf schichten und einige Wochen stehen lassen, bis der Zucker zur Gänze zergangen ist. Den entstandenen Honig als Brotaufstrich verwenden oder löffelweise essen. Noch besser wird der Honig, wenn man den penibel verschlossenen und abgedichteten Steinguttopf an einer gut bestrahlten Stelle im Garten vergräbt. Grünberger
Löwenzahnsalat;
Kapern:
Die Knospen 24 h in Salzlake einlegen dann in Essig oder Öl einlegen, lagern.
Löwenzahnwurzelgemüse:
Wurzeln ausgraben, sauber waschen und in kleine Stücke schneiden. In Butter anrösten, mit wenig Gemüsebrühe, Sojasauce und einer kleingeschnittenen Knoblauchzehe weichdünsten. Gomasio darüberstreuen und mit Sauerrahm binden. Schmeckt gut zu Wild oder als Beilage zu Getreidegerichten.
Löwenzahnwurzelkaffee:
Wurzeln im späten Herbst graben, waschen und in kleine Stücke schneiden. Zum Trocknen auslegen. Wenn die Wurzeln gut getrocknet sind, werden sie in einer Pfanne oder auf dem Backblech geröstet. Immer wieder gut umrühren, damit die Wurzeln gleichmäßig geröstet werden. In einem luftdicht verschlossenen Gefäß aufbewahren. Vor dem Gebrauch wie Kaffee mahlen. 1 TL Pulver mit 1 Tasse Wasser kurz aufkochen. Nicht zu lange ziehen lassen, sonst wird der Kaffee bitter. Fischer-Rizzi
Löwenzahn“honig“:
6 Handvoll frische Löwenzahnblüten
1 Handvoll getrocknete Wiesengeißbartblüten
2 l Wasser
2 Zitronen
2 kg Zucker
Die Blüten mit dem kalten Wasser ansetzen, zugedeckt etwa 2 h ziehen lassen. Unter Rühren aufkochen, ca. 15 min kochen lassen, abseihen, ausdrücken. Den Zucker einrührenk, den Saft der Zitronen zugeben und so lange kochen, bis er Fäden zieht. In Gläser füllen.
Die in Butter gedünsteten Blätter kommen als Gemüsebeilage auf den Teller. Besonders schmackhaft sind die gebratenen Löwenzahnrosetten. Storl

Geschichte / Brauchtum / Magie / Aberglaube:
Der Löwenzahn gelangte als blinder Passagier mit dem Saatgut der weißen Siedler in die Neue Welt. Die Indianer erkannten bald, dass es sich bei der Pflanze um ein gutes Verdauungstonikum handelt. Die Irokesen aßen die gekochten Blätter gerne zu fettem Fleisch. Storl
Das Wegblasen der Samen dient zu vielen Orakeln. Die nach dem Anpusten stehen gebliebenen Früchte geben an, wieviel Uhr es ist, wie viele Jahre man noch leben wird, wie viele Jahre man noch zur Hochzeit hat. Wenn man alle Früchte auf einmal weggeblasen hat, bekommt man ein neues Kleid oder es gibt zu Hause eine gute Suppe. Ist der Blütenboden hell, so kommt man in den Himmel, ist er dagegen dunkel, wartet die Hölle. So viele Früchte an den Kleidern des Angeblasenen hängen bleiben, so viele Sünden hat er. Man gab die Pflanzen den Bettnässern zu essen, um sie davon abzuhalten, in der Nacht in das Bett zu machen. Sieben oder neun Wurzeln, die zu Bartholomäus (24.8.) vor Sonnenaufgang gegraben sind, werden in einem Beutel um den Hals getragen, das hilft bei Augenbeschwerden. Mit dem Milchsaft kann man Warzen vertreiben, wenn man ihn am dritten Tag im abnehmenden Mond anwendet. Wer die ersten drei Löwenzahnknospen verschluckt, bleibt das ganze Jahr gesund. Den Kühen gibt man Löwenzahn gemischt mit Kleie und Salz zu fressen, damit soll die Milch wiederkommen, die eine Hexe weggezaubert hat. Grünberger
Tierheilkunde:
Gutes Hasenfutter; zur Aufzucht von Geflügel wie die Brennessel; Hunden und Katzen gelegentlich fein zerkleinerte Löwenzahnblätter unter das Futter mischen  schönes Fell und gesunde Tiere.


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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee

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