Der Theriak:
Ist eine breiförmige Arzneizubereitung, deren Anwendung auf Mithridates Eupator, König von Pontus (124 - 62) zurückzuführen ist. Er hatte große Angst vor Vergiftungen und beschäftigte sich aus diesem Grund ausführlichst mit Toxikologie. Er unternahm an sich selbst und an Verbrechern zahlreiche Versuche mit verschiedensten Giften.
Unter seinen Hinterlasenschaften fand der römische Geschichtsschreiber Plinius (23 - 79 n. Chr.) die Vorschrift zu der schon damals berühmten Rezeptur. Mithridates ursprüngliches Rezept enthielt nur wenige Bestandteile. Andromachus, ein Leibarzt Kaiser Neros verbesserte die Rezeptur auf 64 untereinander zu mischende Bestandteile. Er fügte erstmals auch Schlangenfleisch bei und gab seitdem der Mischung den Namen Thyriak, angeblich nach der Schlange "tyrus" benannt. Richtiger drüfte allerdings der Name von "therion: das giftige wilde Tier" abstammen. Auch Opium war darin enthalten.
Weit über hundert verschiedene Rezepturen sind aus dem Altertum überliefert, etliche enthalten über 100 Bestandteile. Alles, was zur damaligen Zeit der Heilung beitragen konnte, schien darin enthalten zu sein.
In erster Linie befanden sich getrocknete Pflanzen wie Bibernellwurzeln, Engelwurz, Meerzwiebel, Baldrian, Zimtrinde, Ingwer und Safran darin. Im Laufe der Zeit hatte sich aus dem Theriak ein Allheilmittel entwickelt.
Wegen seiner teilweise kostbaren und seltenen Zutaten war das Präparat teuer und wurde häufig gefälscht. Deshalb musste der Theriak mancherorts öffentlich zubereitet werden. Das letzte Mal fand in Deutschland die öffentliche Zubereitung 1754 in Nürnberg statt.
Heute wird er nach einer Vorschrift im DAB (von 1953) hergestellt und enthält in Xereswein und Honig vermengte (Bitterstoff-)Drogen. Dieser Theriak ist schwarzbraun und riecht würzig. Als Einzelgabe wird 1 g empfohlen.
Theriak ist bis heute Bestandteil der Schwedenkräuter. Das Rezept soll ursprünglich auf einen schwedischen Arzt, Dr. Claus Samst zurückgehen, der mit diesem Elixier "ad longam vitam" die Gesundheit der Soldaten zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges stärken wollte.
Schwedenbitter nach Ursel Bühring:
10 g Ringelblumenblüten entzündungshemmend, gallenflussanregend
2 g Tormentill (Blutwurz) zusammenziehend, bakterienhemmend, kolikwidrig
18 g Kalmus die "Magenwurz", kräftigend
20 g Engelwurzwurzel kräftigend auf Verdauungs-, Nieren- und Frauenorgane
20 g Theriak verschiedene Bitterstoffe
5 g Muskatnuss sekretionsanregend, gärungshemmend, brechreizlindernd
10 g Enzianwurzel aromatisches Bittermittel
5 g Kardamomen verdauungsfördernd
5 g Zimtrinde erwärmend, durchblutungsfördernd
Alle Ingredienzien zusammen mit 700 ml 38 - 40 %igem Schnaps ansetzen. Unter täglichem Schütteln 10 Tage lang in der Sonne oder an einem warmen Ort stehen lassen. Danach die Flüssigkeit durch ein Tuch oder ein feines Sieb abgießen. Dann mit weiterem 550 ml Schnaps übergießen und 10 Tage erneut ausziehen. Danach abseihen und beide Lösungen miteinander vermischen. Anschließend etikettieren und in kleinen Fläschchen dunkel aufbewahren.
Innerlich kurmäßig 2 x täglich 10 - 30 Tropfen in Wasser oder Tee einnehmen zur allgemeinen Kräftigung
Äußerlich zu durchblutungsfördernden Umschlägen verwenden, die Haut zwischendurch mit Heilsalbe einreiben.
Sonnentau:
Die Alchemisten des Mittelalters verwendeten die geheimnisvollen Tautropfen, die auch in der Sonne nicht verdunsteten, zur Bereitung ihrer Goldtinktur und des Lebenselixiers. Arnoldus Villanovanus (1235 - 1312) Professor in Barcelona, destillierte aus dem Sonnentau sein berühmtes Goldwasser, das gegen alle Krankheiten wirken sollte. Als wohlschmeckender Kräuterlikör mit dem Namen "Rosoglio" (ros soli = Sonnentau) wurde es in Italien populär. Der Sonnentau ist vom Aussterben bedroht und besonders geschützt!
Tau als Lebenswasser.
Der Morgentau, der zu Johanni auf dem Johanniskraut liegt, gilt als besonders heil- und zauberkräftig.
Die Alchemisten sammelten den Wassertropfen in der Mitte des Frauenmantelblattes und hofften mit seiner Hilfe Gold machen zu können. Auch bei der Suche nach dem Stein der Weisen sollte der Frauenmantel behilflich sein.
Ginseng (panax ginseng):
Ist mit dem Efeu verwandt; der Name Panax kommt aus dem Griechischen Panaxea: der allheilenden Göttin. Ginseng heißt Menschenwurzel.
Sie ist menschenähnlich geformt, wie die Alraune. Echter Ginseng wächst in den Urwäldern Nordkoreas und der Mandschurei. In Korea, der Ukraine, China und Japan wird er angebaut. Sieben Jahre lang dauert es, bis die Wurzel ihr Gewicht von 60 - 100 g erreicht hat und geerntet werden kann. Ginseng ist eines der ältesten Heilmittel in Ostasien und gilt als wahre Wunderdroge, die gegen alles hilft, Glück und Liebe schenkt und auch ein Aphrodisiakum ist.
Wirkung: Steigerung der Leistungs- und Reaktionsfähigkeit, der Allgemeinzustand wird verbessert, altersbedingte Depressionszustände und Konzentrationsschwäche werden günstig beeinflusst, Stresssituationen können besser überwunden werden. Als Tonikum bei Müdigkeit, Überanstrengung, Hypotonie, Schwächezuständen im Alltag und bei leichteren Depressionszuständen, Überforderungs- und Erschöpfungssyndrom, Libidoverlust und Potenzschwäche. Die Wirkung des Ginseng macht sich erst allmählich bemerkbar; Tagesdosis: 1 - 2 g bis zu 3 Monate lang;
Achtung bei Überdosierung: Bluthochdruck, Spannung in den Brüsten, Durchfall, Schlaflosigkeit, Nervosität;
Gegenanzeigen: Nicht bei starken Entzündungen!
Weitere Mittel bei Erschöpfung:
Mate: bei körperlicher und geistiger Erschöpfung sowie bei leichten Harnwegsinfektionen; schmerzstillend und harntreibend;
Kola: bei Ermüdung und Abgespanntheit, magensäurestimulierend, leicht harntreibend;
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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee