Das Leben mit der Natur besteht aus Geben und Nehmen. Letzteres tun wir das ganze Jahr über sehr ausgiebig. Weihnachten ist eine gute Gelegenheit, sich auch des Gebens zu erinnern, nicht nur an die Verwandten und Bekannten, sondern – symbolisch – auch an die Natur. Gehen wir also in den Wald und übergeben wir den Bäumen unsere guten Wünsche für das nächste Jahr.
Nach ein paar Minuten Umherwanderns in der Stille werden wir den richtigen Baum gefunden haben. Vielleicht ist es notwendig, den Geist des Baumes aufzuwecken, denn im Winter schläft er tief und fest. Wir klopfen liebevoll an den Stamm des Baumes und befreien seine Rinde von Schnee und Eis. Der Baum wird gerne ein schönes Lied hören oder fröhliches Kinderlachen.
Geschenke für den Baum: Salzgebäck oder Brot (Symbolgebäck) in die Äste gehängt etwas Schmuck, besonders Strohsterne Äpfel und Nüsse liebt er auch. vielleicht sogar Julbier über seine Wurzeln gegossen.
Vielleicht gelingt es uns ja sogar, ein kleines bisschen von seiner Kraft, seinder Ausdauer, seiner Geduld, seiner Zufriedenheit, seiner Weisheit und seiner edlen Bescheidenheit mitzunehmen – anbieten tut uns der Baum dies jedes Mal.
(aus Die geweihten Nächte – Edition Björn Ulbrich 3-935581-89-0)