mal ein neues thema, ein's das mich immer wieder einholt:
wie bekomme ich eine regelmäßigkeit in (welche auch immer) spirituelle übungen?
ich (und ich denke da bin ich nicht allein) kenne natürlich das gefühl, etwas neue, für mich stimmiges erfahren zu dürfen. sei es aus einem seminar, aus einem buch, von einem netten menschen oder auch als eingebung. ein beglückender moment, in den ich dann viel in meinem leben umstellen und verändern möchte. sehr oft holt mich dann aber der alltag ein und bringt mich wieder zurück auf die gewohnten bahnen und das soeben erhaltene "geschenk" bleibt nur mehr als gedankenmodell in der ferne. für mich stellt sich da immer wieder die frage, wie schaff ich's, in meinen leben rituale und gewohnheiten einzuführen, mit denen ich sowas "einüben", dranbleiben kann? praktizierende christen (oder auch nur gewohnheits-ateisten, die man ja auch in massen in der kirche findet) habens da leicht: da ist viel vorgegebnen, bereits organisiert. möchte ich nicht mehr, hat aber auch vorteile, in einer gemeinschaft zu sein, wo auch vorgaben existieren. wie geht euch damit? wer von euch glaubt von sich, sinnvolle rituale in seinen tag eingbaut zu haben, die auch sein spirituelles gedankengebäude im kopf (wenn's nur dort ist, bringts ja wenig) sozusagen erden und lebendig machen.
eine möglichkeit für mich wird eine schamanische trommelgruppe sein, die sich bald finden wird oder eben entsteht. meine vorstellung wäre ein gruppe die sich regelmäßig trifft und trommelt, trancereisen und anschließend auch die möglichkeit bietet sich auszutauschen. sinnvoll wär's wenn's regional nicht zu weit versträut wär, denke ich.
es gibt aber bestimmt viele andere möglichkeiten, mal sehn, was ihr auf lager habt.
hm. eine gute frage die sicherlich für jeden anders zu beantworten ist- je nachdem welche priorität die spiritualität im jeweiligen leben hat. bei mir persönlich hat sich im laufe der jahre einiges "eingebürgert" da denk ich gar nicht mehr drüber nach. zum beispiel daß ich umgeben bin von gesitern. grad hab ich die windgeister draußen beobachtet und darüber ein gedicht geschrieben. mich reingefühlt und die windgeister (für mich) verstanden. das geht genauso gut mit sonne, mondlicht, erde, bäumen, blättern, steinen, usw.... ich nehme mir eben ab und zu zeit, setze mich raus, und schaue hin und höre hin und fühle mich rein. das mach ich beim einkaufen gehen, beim holz schlichten, beim garten giessen, usw... das geht ganz von selbst, ganz nebenbei, ohne daß ich da jetzt ein "tägliches ritual" draus machen müsste (die routine würde für mich persönlich der "killer" sein in bezug auf die spiritualität, weil alles was zur routine wird für mich an kraft verliert- das ist für mich persönlich- keine allgemein-aussage, ok? natürlich kann regelmässigkeit in gewissen dingen auch kraft BRINGEN- übung macht den meister heißt es ja... )
zu hause hab ich so meine phasen wo ich mal die räume durchputzen muss mit räucherwerk, das mach ich wenn ich das gefühl habe es ist was da was stört oder nicht hier hin gehört oder wenn die energie nicht gut ist in der wohnung. das mach ich aber auch nicht zu bestimmten zeiten, sondern eben, wenn ich meine, jetzt wär`s mal wieder an der zeit. ich habe auch keine fixen meditationsstunden oder trommel-zeiten sondern ich mache es dann wenn sich mein herz danach sehnt, wenn meine seele danach schreit. irgendwie kommt das alles von selber auf mich zu und dann mach ich`s mit freude im herzen.
gezwungenermassen weil heute freitag ist oder weil es jetzt 12.00 uhr ist oder weil heute der mondstand grad passt, hab ich selten was gemacht. das ist gar nicht meins. und ich hab aufgehört schlechtes gewissen zu haben. die geister wissen wer ich bin und wie ich lebe und wie ich arbeite- und es ist ihnen recht so wie es ist. wenn ich erst nach zwei wochen wieder in die geistwelt komme begrüssen sie mich genauso wie wenn ich täglich komme...
manchmal hab ich zeiten wo ich mehr mache, manchmal mag ich halt nicht und es darf so sein und es ist gut so.
gruppentier bin ich nicht, eher zurückgezogen- und mir gehts gut damit.
majun
mir sind menschen lieber, die sich aus begeisterung irren als solche, die aus lauter pessimismus recht haben
... ich kann mich majun nur anschliessen ;-) Einen "riual-stundenplan" gibts auch bei mir nicht! Manche Rituale sind mir einfach in Fleisch und Blut übergegangen, sprich: gewisse Handlungen, zu denen Andere Ritual sagen, finden sich bei mir im Alltag.. Z.B.: Dankes-Räucherungen, Gebete, Gespräche mit der Natur oder Lichtwesen...
Meine Meinung ist, dass man die Zeit dann dafür verwenden sollte, wenn man selbst der Meinung ist: JETZT PASSTS Wir leben in einer Zeit, wo wir oft kaum freie Zeit haben, deshalb sollten WIR die wertvollen freien Minuten nach eigenem gutdünken nützen...
Eben für.... Rituale, faulenzen, Seele baumeln lassen oder andere "wichtige" Dinge
Meine Rituale sind großteils in mein Leben eingebunden, aber manchmal treffe ich mich mit lieben Freunden um gemeinsam ein Ritual für die Natur, die Liebe, das Licht in der Welt oder ähnliches abzuhalten... Das sind dann ganz besondere Treffen, denn alleine die Energie die bei solchen Treffen in Freundschaft und Wohlbefinden ausgetauscht wird, ist wie ein sehr harmonisches Ritual...
Also Ritualstundenplan habe ich auch keinen, da ich beruflich schon sehr viel in der Natur bin, und auch am A..... der Welt wohne, bin ich ständig mit den Spirits verbunden. Ob ich Holz hole, und dei Eule ruft, ob ich hinterm Haus sitze, und die Rehe vorbeifliegen, ob ich am Hof stehe, und die Falken und Bussarde drüber ziehen, oder die Rotkehlchen oder Meisen udgl. jetzt am Vogelhaus Fresstreff halten. Die Natur spricht fast pausenos zu mir, somit brauch ich mich nicht aufzubäumen was zu tun. Was natürlich ein Zeitkiller ist, das ist der Fernseher. Ich glaube, das wir mehr zeit haben als wir glauben, wenn der Mensch nur jeden Tag 1 Stunde weniger vor der Glotze sitzt, und sích zudröhnen lässt, hat er Zeit für seine eigene Entwicklung. Es kommt nicht auf die Oftmaligkeit von Zeremonien an, sondern auf die Qualität. Wie bei allem halt. Am leichtesten finde ich die Jahreskreisfeste, die sind eben nicht jedes Wochenende, und das kann man wirklich sich einteilen, dass es da passt.
vielen danke für eure antworten, waldläufer, brighild, majun !
war ene sehr gute anregung für mich, eure sicht kennenzulernen. ich habe auch phasen im leben, in denen ich einfachen zugang wirklichen welt habe und mich nicht permanent in den alltag verwickeln lasse. "leerwerden" ist da ein großes thema. nur manchmal (und das merk ich oft erst spät) bin ich so im alltag gefangen und davon eingenommen, daß ich völlig in der scheinwelt aufgehe, die die meisten menschen realität nennen ... rituale können da für mich plätze sein, die mich wieder zurückholen, mich wieder erinnern. da ich auch viel in der natur unterwegs bin und mir das nicht extra vornehmen muß, ist das für mich auch der beste ort, einfach zu mir zu kommen.
um wieder zur trommelgruppe zurückzukommen: so eine regelmäßigekeit gemeinsam mit anderen hat für mich noch was spezielles: gemeinschaft, spirituelles handeln, austausch. naja, werd jedenfalls drann arbeiten.
ich kenn das... wenns hier drunter und drüber geht, verlier ich mich schon auch gern mal im alltag. allerdings glaube ich, dieser ist nicht weniger real als die andere welt. wahrscheinlich meinst du, dass du dich manchmal vom alltag auffressen, lähmen lässt?