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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Allgemeines zur Magie
Wintersonne Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 103

26.01.2005 14:50
Die magische Sator-Formel Antworten

Nichts zu suchen war sein Sinn, behauptete Schulverweser Bartl von Übersee am Chiemsee, als er 1902 seine Schritte zur St. Peterskirche auf dem Westerbuchberg lenkte. Schon des öfteren hatte ihn das alte, ursprünglich romanische Kircherl mit den romanischen und gotischen Fresken angezogen. Doch diesmal sollte er eine seltsame Entdeckung machen.
Das Bild einer Anna Selbdritt - oberhalb des später eingezogenen gotischen Deckengewölbes und von unten nicht einsehbar - war mit eigenartigen rotbraunen Schnörkeln umrahmt, und genau die simple Verzierung hatte es ihm angetan.
Als er sie mit Pauspapier abzuzeichnen begann, enthüllte sich mir das Rätsel, wie er sich ausdrückte. Die weißen Flächen des Ornaments entzifferte er als gotische Kleinbuchstaben, die zusammengereiht lateinisch klingende Wörter darstellten:
sator
arepo
tenet
opera
rotas.
Ein Vexierrätsel in einem Deckengemälde einer Kirche !
Hatte sich ein Kirchenmaler jener Zeit einen Scherz erlaubt ?
War rein zufällig eine alte Schablone verwendet worden, ohne daß man im Ornament geheimnisvolle Worte vermutete ?
Oder wählte der Künstler die Rahmenverzierung mit der ganz bestimmten Absicht, daß nur ein Eingeweihter das Ornament enträtseln könnte ?

Interessant ist, daß man von allen Seiten aus beginnen kann, von oben und unten, von vorne und rückwärts: immer entsteht die vollständige magische Formel.
Viele Leute haben sich bereits Gedanken über die Bedeutung der Worte gemacht. Es gibt verschiedene Ansätze hierfür. Die einen sagen, dass nur drei Worte ausschlaggebend sind, nämlich SATOR OPERA TENET, was soviel bedeutet wie Der Säman (Gott) hält die Werke (Schöpfung) in seiner Hand.
Andere Quellen sprechen davon, dass ROTAS SATOR ROTAS folgendes bedeutet: Du drehst, Schöpfer, die Räder.
Wieder andere versuchen, die mathematischen Gegebenheiten der Formel zu ergründen und erkennen Parallelen zum Paternosterkreuz.

Aber welche Deutung stimmt wirklich?

Fragen über Fragen, die nicht zu beantworten sind. Fest steht, daß die Sator-Formel noch heute viel Rätselhaftes und Geheimnisvolles umgibt. Viele Besprechungen und Heilsprüche, die die Volks- oder Bauernmedizin kennt, schließen mit dieser Formel, sei es bei Krankheiten des Menschen oder des Viehs. Selbst bei einer Feuersbrunst verfehlte der seltsame Spruch angeblich seine Wirkung nicht. Man muß einen Zinnteller herbeischaffen, auf beiden Seiten die Formel schreiben und ihn ins Feuer werfen Wir finden die Sator-Formel vor allem in der sogenannten weißen Magie des Mittelalters beheimatet. Im Gegensatz zur schwarzen Magie, die mit dem Teufel im Bunde stand und Böses erzeugte, hatte die weiße Magie Christus zum Helfer und wurde zur Heilung oder zur Abwehr des Unheils eingesetzt. Das war jedenfalls damals die geläufige Meinung.

In jedem Fall wird die Sator-Formel auch heutzutage oft verwendet. Vor allem zum Schutz gegen böse Geister und Unheil. Sie soll demjenigen, der sie verwendet, Kraft und Glück schenken.
Oft wird die Formel als Amulett getragen oder einfach auf Hand und Arm gemalt.

Blessed be,
Wintersonne

Ostmond Offline

Sammler/in


Beiträge: 28

30.01.2005 20:05
#2 RE:Die magische Sator-Formel Antworten

SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS
In ein Feld von 5 x 5 Kästen sind diese Worte eingeschrieben,
dabei sind die Worte horizontal und vertikal lesbar und bilden
so das bekannteste aller magischen Buchstabenquadrate:

S A T O R
A R E P O
T E N E T
O P E R A
R O T A S


Auffällig sind jeweils die vier Buchstaben in den Ecken des Quadrate.
Diese bedeuten „halten” (RASA) und „lösen” (PORO).
Binden - halten - lösen weist nicht allein auf einen Bindezauber,
sondern auch auf den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen,
wie es im Weltenrad symbolisiert ist (MALA, 85).

Bekannt ist das Sator Arepo wenigstens seit 79 n., wie ein Fund
in Pompeji belegt. Es soll aber nach älterer Vorlage gefertigt sein.
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Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten!- be blessed.
Ostmond

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