Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 698 mal aufgerufen
 Bruder Baum - Schwester Kraut
Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

09.02.2005 08:20
Indianische Heilpflanzen Antworten

Pflanzensud und heiße Steine, Schimmelpilze, Kakteensaft und Grizzlybären-Wurzel:
Die Apotheke Manitous war reichhaltig. Hunderte von Heilpflanzen waren ihre wichtigste Stütze. So half zum Beispiel die Rinde des Fenchelholz-Baumes bei Koliken, Blähungen, Leber- und Nierenschmerzen. Der Sud aus Blättern und Beeren sollte rheumatische Beschwerden und Geschlechtskrankheiten lindern. Frisch zerriebene Blätter dienten als Wundpflaster, das ausgekochte Wurzelmark als Narkotikum.
Die Indianer kannten sogar Penicillin.
Zur Behandlung von Wundinfektionen und gegen Diphtherie kratzten sie Schimmelpilzkulturen von Baumstämmen ab und strichen sie auf die Wunde.
Die bekannteste indianische Kulturpflanze ist der Tabak. Sein Saft half gegen Zecken und desinfizierte Wunden. Sein Rauch begleitete nicht nur Rituale und Kulte, er linderte auch Kopf- und Zahnschmerzen. In der Regel rauchten die Indianer den Tabak vermischt mit anderen Heilpflanzen.
Krätze und Wurmbefall wurden mit Lilienwurzeln behandelt. Offenbar hatten die Indianer die Wurmkur beim Grizzlybären abgeschaut. Während der Lachs-Saison nehmen die Bären mit dem Fisch reichlich Würmer zu sich. Um sie wieder loszuwerden, fressen die Tiere dann die stark abführenden Lilienwurzeln.
Als Medizin für alle Fälle war die Schafgarbe beliebt. Schafgarbentee wurde gegen fast alle Beschwerden eingesetzt, von Erkältung bis hin zu Fieber, Verstopfung und Hämorrhoiden. Zu den spektakulärsten Erfolgen der indianischen Medizin zählt die Behandlung von Skorbut, zum Beispiel mit Elsbeeren und Feigenkakteen. Davon profitierten drei französische Schiffsbesatzungen, die im bitterkalten Winter von 1535/36 am St.-Lorenz-Strom im Eis festsaßen. 25 der 110 Männer waren bereits an Vitaminmangel gestorben, als ihnen die Indianer zu Hilfe kamen und die Männer kurierten.
Bewährtes Verhütungsmittel vieler indianischen Stämme war die Yamswurzel. Sie enthält das Hormon Progesteron, wichtigster Bestandteil der "Antibabypille".
Der Sonnenhut Echinacea angustifolia, heute in ganz Europa von der Pharmaindustrie angebaut, ist ein altes indianisches Heilmittel. Bei Verletzungen wurde das Wurzelpulver auf die Wunde gestreut, die Blätter als Wundpflaster aufgelegt. Die Dakota tranken Echinacea-Sud gegen Blutvergiftung. In unseren Apotheken wird die Substanz oft verlangt; sie stärkt die körperlichen Abwehrkräfte.
Zur Zahnpflege und Atemerfrischung wurde aus dem Stamm einer großen Blattpflanze eine harzartige Substanz gewonnen. An Sonne und Luft getrocknet, duften die zähen Pflanzentränen erfrischend und angenehm. Die Creek kauten die gummiartigen Stücke stundenlang: Der Kaugummi war erfunden.

LG Sabin
Quelle http://www.indianer-web.de
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee

«« Räucherwerk
 Sprung  
Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz