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 Bruder Baum - Schwester Kraut
Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

10.02.2005 13:42
Lebenskräutlein und Muntermacher Antworten

Wenn die Fastnacht vorüber ist, liegt schon das erste Ahnen vom bevorstehenden Frühjahr in der Luft. Ein Blick auf den Kalender zeigt, dass in wenigen Wochen Frühlingsanfang ist. An den sonnigsten Stellen wächst noch halb versteckt unter moderndem Laub das Scharbockskraut.

Der Frühling, in dem der Mensch zugleich mit der Natur wieder zu neuem Leben und Lebensmut erwachte, wird nach den langen Winterwochen mit Sehnsucht erwartet und begrüßt. Schon die Menschen in der Antike begrüßten die erste Schwalbe und den ersten Storch. Auch wir freuen uns über den ersten Ruf des Kuckucks, die ersten Falter und das erste Grün.

Die Frühlingsblumen sind im Volksglauben vom Geheimnisvollen umgeben, manchen von ihnen sagt man besondere Heilkraft nach:
 Schon Plinius berichtet, dass die Magier den Anemonen (Buschwindröschen) geheimnisvolle Heilkräfte zuschreiben und empfehlen. Die ersten, die man im Frühjahr sieht, soll man pflücken, in ein rotes Tuch binden, an einem schattigen Ort aufbewahren und bei Bedarf später einem an drei- oder viertägigem Fieber Erkrankten auflegen.
 Hierzulande hieß es, dass die ersten drei Blüten von Buschwindröschen, Veilchen, Schlüsselblumen, Gänseblümchen, auch Schlehenblüten und Seidelbastblüten (giftig)verschluckt werden sollen. Dann würde man das ganze Jahr vor Fieber, Zahnschmerzen und anderen Beschwerden verschont bleiben.(nicht mehr als 3 Blüten)
 Wenn man geweihte Palmkätzchen nüchtern und vor Sonnenaufgang schluckt, dann ist man für den Rest des Jahres von Fieber, Halsweh, Zahn- und Ohrenschmerzen befreit.
 Der Schlüsselblumen-Wein galt früher als eine Medizin für die vornehmen Patienten, während das gebrannte Wasser von Veilchen gut ist.
 Am Wiener Hof war es zu Zeiten Leopolds IV, des Glorreichen (1198 - 1230) üblich, in den Donauauen nach dem ersten Veilchen zu suchen. Der Finder benachrichtigte den Herzog und dieser zog mit seinem ganzen Hofstaat aus, um das Veilchen zu begrüßen und von einer Jungfrau pflücken zu lassen.
Manche Frühlingsblumen konnten aber auch gefährlich werden:
 die Frühlingsküchenschelle durfte man nicht abreißen oder ins Haus bringen, weil nämlich dann die Hühner mit dem Eierlegen aufhören oder der Blitz ins Haus einschlägt.
 Wer Lerchensporn, Märzenbecher, Hundsveilchen, Kriechenden Günsel oder Blaustern auch nur anfasst und daran riecht, der bekommt Sommersprossen und eine "böse Nas". Aus dem gleichen Grund nennt man den Frühlingsenzian im Bayerischen Roßmuckenveigerl. Abreißen darf man diese Bergblume schon gar nicht, sonst stirbt jemand.
 Die Ehrenpreis-Arten, die noch bis in die jüngere Vergangenheit bei den Kindern Regen- oder Gewitterblümchen hießen, durften nicht abgepflückt werden, sonst riefen sie Gewitter und Regen herbei.

LG Sabin


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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee

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