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 Bruder Baum - Schwester Kraut
Sabin die Waldfee Offline

Wesen des Waldes

Beiträge: 2.601

19.04.2005 09:21
Entschlacken mit Kräutern Antworten

Entschlacken mit "blutreinigenden" Kräutern
Endlich steht der Frühling vor der Tür. Damit kommt auch, ganz besonders nach diesem langen kräfteraubenden Winter, in dem besonders viele Menschen unter einer Grippe litten, unweigerlich auch die Frühjahrsmüdigkeit. Eine Entschlackungskur mit "blutreinigenden" Kräutern könnte vielleicht vorbeugen helfen

Blutreinigungskräuter oder Antidyskratika
Es ist somit klar, dass nicht das Blut gereinigt, sondern das Bindegewebe entschlackt werden muss. Dafür stehen dem Körper verschiedene Entgiftungssysteme zur Verfügung- die Leber, die Nieren, der Darm und auch die Haut.


Gleichgewicht herstellen
Antidyskratika, also Mittel, die helfen, die schlechte "Säftemischung" im Körper zu beseitigen und sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sind daher unter anderem Kräuter, die einerseits helfen, die Ausscheidungssysteme des Körpers anzuregen und gleichzeitig alle Stoffwechselorgane aktivieren. Dafür stehen uns eine Reihe von Heilpflanzen zur Verfügung, deren Wirkung so effizient sein kann, dass sie bis in das Zellstoffwechselgeschehen eingreift. Natürlich ist eine solche antidyskratische Kur unter anderem bei Übergewicht zu empfehlen, auch wenn sie nicht tatsächlich sofort zu einer Gewichtsreduktion führt und überhaupt sollte man vermeintlich gesunden Menschen empfehlen, doch immer wieder zu entschlacken.


Präventive Wirkung
Eine Frühjahrskur mit "blutreinigenden" Kräutertees kann man daher als echte Prävention sehen, die helfen kann, wirklich krankhaften Störungen vorzubeugen.


Löwenzahn
Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Taraxaci radix;
Anwendung: Tee in Aufkochung (1 Teelöffel Droge mit 1 Tasse kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen); Pflanzenpresssaft (1 bis 3 Esslöffel täglich).
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Triterpenoide, Phytosterine, Flavonoide, Carotine, Mineralstoffe (viel Kalium) und Spurenelemente, Schleimstoffe, Fructose und Inulin.
Heilwirkung: Im Vordergrund steht eine kräftige harntreibende Wirkung - in Frankreich heißt Löwenzahn "piss en lit" ("en lit" heißt "ins Bett", also Vorsicht bei Anwendung vorm Schlafengehen!). Als Bitterstoffdroge kommt noch eine Anregung der Gallenproduktion und eine gute Wirkung auf die Leber hinzu. Man kann sagen, dass der Löwenzahntee Niere und Leber zu erhöhter Aktivität anregt. Diese Wirkung ist so stark, dass Löwenzahn gegen Steinleiden, wie Gallenstein- und Nierensteinbildung, empfohlen wird. Die anregende Wirkung auf den Stoffwechsel, die sich bis ins Zellstoffwechselgeschehen erstreckt, bewirkt eine günstige Beeinflussung des gesamten Gewebes und vor allem des Bindegewebes. Damit zeigt sich, dass Löwenzahnwurzeltee eines der besten Mittel ist, den Stoffwechsel zu entschlacken und gleichzeitig wieder anzuregen
Anmerkung: Natürlich kann man im Frühling unterstützend auch die jungen Blätter als Salat verwenden, was die positive Wirkung auf Leber und Galle verstärkt und als "Röhrsalat" mit Erdäpfel und Kürbiskernöl angemacht überaus delikat schmeckt.



Brennnessel
Verwendete Pflanzenteile: Das blühende Kraut, Urticae herba (Ernte ab Ende Mai)
Anwendung: Tee im Aufguss, 10 Minuten ziehen lassen; Presssaft (3 mal täglich 1 Esslöffel).
Inhaltsstoffe: Flavonoide, Chlorophyll, viele Mineralsalze, darunter vor allem Calcium und Kalium sowie Kieselsäure, Carotinoide, Vitamine (B-Gruppe, C, K), Beta-Sitosterol, organische Säuren wie Ameisen-, Essig- und Zitronensäure, die Brennhaare in den Blättern enthalten biogene Amine wie Histamin, Cholin und Serotonin.
Heilwirkung: Die Brennnessel ist ein typisches Beispiel dafür, dass bei Heilkräutern immer die Gesamtheit der Wirkstoffe die tatsächliche Wirkung ausmacht. Bei der Brennnessel war es nämlich bislang nicht möglich, aufgrund eines einzelnen, der oben genannten Inhaltsstoffe, die Wirkungen, die ihr zugesprochen werden, zu erklären. Die Erfahrung über die Wirkung des Brennnesselkrauts beim Menschen konnte in Tierversuchen deutlich klargestellt werden. Am pharmakologischen Institut in Hamburg fand man, dass Auszüge aus der Droge teils die Harnsäure in vermehrter Menge durch die Niere zur Ausscheidung bringen, teils eine Ausschwemmung der Harnsäure aus dem Gewebe ins Blut bewirken. Das heißt, die Brennnessel hat eine schwächere harntreibende Wirkung als der Löwenzahn, bewirkt aber, dass sich das Harnvolumen insgesamt erhöht und vermehrt Harnsäure zur Ausscheidung gebracht wird. Brennnesseltee kann daher prophylaktisch allen Fleischtigern empfohlen werden und als kurmäßiger Einsatz bei Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht.
Anmerkung: Die zarten, jungen Blätter der Brennnessel im Frühjahr werden nicht als Tee verwendet, sondern sinnvoller weise verkocht. In Form von Suppen oder Gemüsegerichten führt man auf diese Weise wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium zu und zwar in einer Form die vom Körper sehr gut verwertet werden kann.



Birke
Verwendete Pflanzenteile: Blätter (falls man selber ernten will, jetzt die zarten frisch treibenden Blätter ernten), Betulae folium.
Anwendung: Tee im Aufguss, 10 Minuten ziehen lassen.
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Vitamin C.
Heilwirkung: Wissenschaftlich sicher ist nur, dass der Birkenblättertee eine harntreibende Wirkung hat und von der Phytotherapie zur Durchspülung der Harnwege empfohlen wird. Dabei wirkt sich positiv aus, dass der Birkenblättertee die Nieren nicht reizt. Allerdings sollte man beachten, dass Wasseransammlungen (Ödeme) infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit als Gegenanzeige gelten. Ob Birkenblättertee ähnlich wie Brennnesseltee die Ausscheidung von Harnsäure verstärken kann, ist wissenschaftlich zwar umstritten. Die Erfahrungen zeigen aber, dass die kurmäßige Anwendung des Tees den Harnsäurespiegel im Körper verringern kann.



Klette
Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Bardanae radix.
Anwendung: 1 gehäufter Teelöffel Klettenwurzel wird mit 1 Tasse kaltem Wasser übergossen, nach ca. 5 Stunden aufkochen lassen und dann abseihen, auf Grund des schlimmen Geschmacks des Tees empfiehlt sich eventuell eine Anwendung in Kapselform.
Inhaltsstoffe: Ca. 27 bis 45 % Inulin (Nicht zu verwechseln mit Insulin! Inulin ist ein stärkeähnliches Kohlehydrat, das als Ersatz-Süßungsmittel für Diabetiker verwendet werden kann). Schleimstoffe, wenig ätherisches Öl, Bitterstoffe, Sitosterin, antibiotisch und fungizid (pilztötend) wirkende Stoffe.
Heilwirkung: Von der Wissenschaft wird die Klettenwurzel nicht sehr hoch geschätzt. In diesem Fall muss man auf die Erfahrungen bei der Verwendung des Tees zurückgreifen. Schon Hildegard von Bingen empfahl die Klettenwurzel gegen "grindige und aussätzige" Hauterkrankungen. Diese Anwendungsempfehlung kann aus Sicht jüngster Erfahrungen bestätigt werden. Klettenwurzeltee ist ein stoffwechselaktivierender, leicht harntreibender Tee, der vermutlich aufgrund der Sitosterine sowie der antibiotisch wirkenden Stoffe eine spezielle Wirkung bei schuppenden Hauterkrankungen hat. Im Rahmen der "Blutreinigungskräuter" hat er zwar die schwächste Wirkung, sollte aber auf jeden Fall auch für diese Anwendung beachtet werden. Insgesamt kann man der Klettenwurzel sicher auch eine gallen- und leberstärkende Wirkung zusprechen.



Bohne
Verwendete Pflanzenteile: Die Hülsen ohne Samen, Phaseoli pericarpum.
Anwendung: 1 gehäufter Esslöffel Bohnenschalen mit 1 Tasse Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, 2 Minuten kochen lassen, abseihen.
Inhaltsstoffe: Kieselsäure und Mineralstoffe, vor allem Chromsalze, dazu Kohlehydrate und Aminosäuren, harntreibende Substanzen und Flavone.
Heilwirkung: Der Bohnenschalentee ist einerseits bekannt, aber auch in Verruf geraten wegen der Empfehlung dieses Tees gegen Diabetes. Gleich vorweg: Eine blutzuckersenkende Wirkung des Tees konnte - vermutlich auf die Chromsalze zurückzuführen - beobachtet werden. Diese Wirkung ist aber absolut nicht ausreichend, um diesen Tee gegen Diabetes zu empfehlen. Bohnenschalentee ist harntreibend und stoffwechselaktivierend, also ein "Stoffwechselkraut im eigentlichen Sinn".


Einwöchige Kur
Diese Kräuter - Löwenzahnwurzel, Brennnesselkraut, Birkenblätter, Klettenwurzel und Bohnenschalen wirken also alle in einer gewissen Hinsicht entschlackend und stoffwechselaktivierend. Für eine kurmäßige Anwendung ist zu empfehlen, zumindest drei dieser Kräuter einzusetzen. Beispiel: Einwöchige Kur: morgens Löwenzahnwurzeltee, mittags Birkenblätter, abends Brennessel.

LG Sabin
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Sabin die Waldfee

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