Das Wilde Stiefmütterchen(Viola tricolor)
wird im Volksmund oft auch Ackerstiefmütterchen, Dreifaltigkeitskraut, Freisamkraut, Frauenschühlein, Jesusblümlein oder Samtblümlein genannt.
Es gehört zur Familie der Veilchengewächse und bildet eine bis zu 20 cm hohe Staude. Die Formen sind recht zahlreich, meist verzweigt mit gestielten, eiförmig-lanzettlichen bis eirunden gekerbten Blättern und großen, fiederspaltigen Nebenblättern.
Die 1,5-3 cm großen Blüten sind meist gelb, blauviolett oder mehrfarbig und die beiden seitlichen Kronblätter aufwärts gerichtet.
Früher wurde das sogenannte Ackerstiefmütterchen mit den kleineren Blüten zu einer Unterart gezählt.
Die Hauptinhaltsstoffe des Wilden Stiefmütterchens sind Saponine, Flavonoide, Salicylsäurederivate, u.a.
Violotusid, Gerbstoffe, Carotinoide und Schleimstoffe.
Verwendet werden die getrockneten und frischen oberirdischen Teile der Blühenden Pflanze sowie die Wurzel.
Man findet das Wilde Stiefmütterchen auf Wiesen, Hügeln, in Gärten und auf Äckern.
Es kommt sowohl in Europa als auch in Asien vor.
Alternative Hausapotheke
Im Mittelalter wurde das Wilde Stiefmütterchen interessanterweise als Mittel gegen Epilepsie bei Kindern eingesetzt (1485, "Gart der Gesundheit").
Heute wird das Wilde Stiefmütterchen hauptsächlich innerlich und äußerlich bei chronischen Hauterkrankungen, wie zum Beispiel Milchschorf, Akne und Ekzemen, eingesetzt.
Ferner findet es Verwendung bei Katarrhen der Atemwege, Halsentzündung, Fieber und Rheuma. Es wirkt ferner bei blutreinigend und stoffwechselfördernd und hat eine harntreibende Wirkung.
Es ist auch ein anerkanntes Mittel, mildes Mittel zur Stärkung des Herzens, Behandlung von hohem Blutdruck und bei Verdauungsbeschwerden.
Man nimmt Stiefmütterchen am besten in Form eines Heiltees zu sich, indem man einen 1 Tl. getrocknetes Kraut mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießt und nach 10 Min. abseiht.
Es gilt zu beachten, daß als Nebenwirkung bei Überdosierung Hautausschlag auftreten kann.
Bei einer äußerlichen Anwendung tränkt man ein Mulltuch mit einem Absud. Es läßt sich auch eine Tinktur herstellen, indem man den frisch gepreßten Saft der Pflanze im Verhältnis 1:1 mit Weingeist mischt. Diese hat sich besonders bei Fieber und starker Schweißbildung bewährt.
In der Homöopathie wird es ebenfalls bei Hauterkrankungen, aber auch bei Blasenbeschwerden verwendet.
Orakel und Magie
Der Name "Stiefmütterchen" kommt bei dieser dekorativen Pflanze nicht von ungefähr und erklärt sich folgendermaßen:
Das untere Blütenblatt steht für die Stiefmutter, die beiden seitlichen, ähnlich gefärbten, für die Töchter und die oberen für die Stieftöchter.
Es gibt folgende Volkssage um das Stiefmütterchen:
Das Stiefmütterchen verströmte einst einen äußerst verlockenden, sinnlichen Duft. Dies führte dazu, daß alle Menschen daran riechen wollten und dabei das Getreide niedertrampelten, das um die Pflanze herum wuchs.
Da bat das Stiefmütterchen die Heilige Dreifaltigkeit, ihm den Duft wieder zu nehmen - nun, und seither duftet es nicht mehr...
Die Blüten des Stiefmütterchens wurden in Shakespeares
"Sommernachtstraum"
als Liebeszauber eingesetzt.
Kräuter im Garten
Die Aussaat des Wilden Stiefmütterchens erfolgt am besten im Frühjahr oder Sommer an einem bleibenden Standort. Die Samen sollte man nicht mit Erde bedecken und gut andrücken.
Sobald die ersten Sämlinge entwickeln, sollte man pickieren und die überschüssigen Pflänzchen an jeden beliebigen halbschattigen Ort im Garten umpflanzen.
Stiefmütterchen vermehren sich von selbst sehr stark, da sie sich selbst aussäen.
Entwickeln sich zu lange Triebe, sollte man zurückschneiden, um einen buschigen Wuchs zu erzielen und die Bildung neuer Blüten anzuregen.
Konservierungsmethoden
Man pflückt die Stiefmütterchen am besten an einem trockenen, sonnigen Morgen zur Blütezeit. Die Wurzel kann nach Wunsch mit verwendet werden. Anschließend wird das Kraut an einem trockenen, schattigem Ort möglichst rasch getrocknet. Dies kann auch sehr gut auf dem Dachboden oder im Wäschekeller geschehen.
Ist die Pflanze "rascheldürr", wird sie in gut verschlossenen Gefäßen, möglichst dunkel und kühl, aufbewahrt.
Die Blüten lassen sich sehr gut zu dekorativen Blüteneiswürfeln einfrieren: Man füllt dazu einen Eiswürfelbehälter mit Wasser auf und gibt pro Würfel eine Blüte dazu.
Sehr schön für Parties!
Blütenwasser
Wir stellen unser eigenes Blütenwasser her - man sagt nämlich, daß man das "Wesen" der Pflanzen einfangen kann!
Ihr pflückt dazu eine Handvoll Stiefmütterchen-Blüten.
Am besten sammelt Ihr die Blüten an einem sonnigen Morgen, wenn die Blüten vom Tau getrocknet sind. Wenn Ihr ganz besonders gutes Blütenwasser haben wollt, sprecht Ihr die Pflanze am besten vor dem Pflücken an und redet mit ihr- probiert es einfach! Pflanzen können einen nämlich "hören" - und wenn Ihr meint, fragt Sie vorher um Erlaubnis, ob Ihr sie pflücken dürft und bedankt Euch später dafür. Auch Pflanzen leben und können sogar etwas "hören"!
Anschließend füllt Ihr ein großes Weckglas halbvoll mit stillem Mineralwasser oder sauberem Brunnenwasser und gebt die Blüten dazu. Sie müssen ganz mit Wasser bedeckt sein.
Dieses Glas stellt Ihr nun auf ein Fensterbrett, auf das möglichst viel Sonne scheint. Die Kraft der Blüte geht jetzt in das Wasser über. Am Abend ist Euer Blütenwasser fertig und Ihr könnt es jetzt trinken (die Stiefmütterchen-Blüten durch ein Sieb vorher herausfiltern).
LG Sabin
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Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach.
Sabin die Waldfee