Alternative Hausapotheke Die wirksamen Bitterstoffe Humulon und Lupulin des Hopfens sind nur in der weiblichen Pflanze enthalten.
Hopfen findet am meisten Verwendung als mildes Beruhigungs- und Schlafmittel, häufig in Kombination mit Baldrian. Verantwortlich für diese Wirkung sind die Hopfenbittersäuren und ihre Abbauprodukte.
In der Volksheilkunde wirkt Hopfen ferner appetitanregend, hilft bei Verdauungsproblemen und sexueller Übererregbarkeit. Hopfen ist ein "guterFreund" bei vielen Magenleiden, Menstruationsschmerzen, nervöser Aufregung und sogar bei Migräne. Der Aufguß der Fruchtzapfen (10 g auf ½ l Wasser) wirkt fiebersenkend, harn- und schweißtreibend. Das in den Zapfen enthaltende Hopfenmehl dient bei Blasen- und Harnröhrenentzündungen und schmerzhafter Gliedersteifheit. Man gibt hier abends 1 Messerspitze voll Hopfenmehl mit gleichen Teilen Zucker gemischt. Auch ein Hopfenbad wirkt beruhigend: Übergießen Sie dazu 100 g Hopfenzapfen mit 2 L heißem Wasser, 30 min ziehen lassen. Abseihen und in das Badewasser geben. Auch ein Hopfenkissen ist möglich: Füllen sie eine kleine Kissenhülle mit Zapfen und legen sie das Kissen neben Ihr Kopfkissen. Der ausströmende Duft des Lupulons wird Sie traumhaft schlafen lassen.
Die weiblichen Zapfen sind wegen ihres Östrogengehalts in vielen Hautcremes enthalten.
Äußerlich wird Hopfen bei der Wundbehandlung angewendet.
Hopfen wird auch in der Homöopathie verwendet: Hier leistet er gute Dienste bei Schlaflosigkeit, Blasenreizung und Hautleiden.
Die frischen Hopfenzapfen können Hautreizungen hervorrufen - die sogenannte Hopfenpfückerkrankheit. Hopfen ist in größeren Mengen genossen giftig.
Konservierungsmethoden Man sammelt bei Herbstbeginn die noch grünen weiblichen Zapfen. Anschließend werden diese in Lagen ausgebreitet getrocknet, bis sie braun sind. Bei Bedarf kann man sie puverisieren. Am besten bewahrt man Hopfen in fest verschließbaren Behältern im Dunkeln und bei kühleren Temperaturen auf. Hopfen sollte nicht länger als 3 Monate gelagert werden, da sonst die Qualität sehr leidet.
Kräuter im Garten Hopfen wächst am besten in nahrhaftem, feuchtem Boden in der Sonne oder lichtem Schatten mit einer standfesten, hohen Kletterhilfe. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Stecklinge oder abgestochene Wurzelstücke, im Spätsommer und Herbst durch die Aussaat im kaltem Kasten. Im Frühjahr sollte man Hopfen mit Torf mulchen. Jungtriebe werden ausgedünnt, so daß nur 5-6 pro Pflanze stehen bleiben. Bei Trockenheit reichlich gießen.
Orakel und Magie Hopfen war schon den alten Ägyptern bekannt - sie brauten damit ihr Bier! In Deutschland wird er seit dem 8.Jahrhundert angebaut und hat sich als einzige Bierwürze durchgesetzt. Daß der Hopfenanbau lange Zeit eine Domäne der Klöster war, wird manchmal damit erklärt, daß sich die beruhigende Wirkung auch auf die Sexualität auswirkte...(Bier!). Hopfen wurde ebenfalls in der "Capitulare de villis" Karls des Großen aufgeführt, die vorschrieb, ihn in Klöstern anzubauen (s. auch http://www.Daskraeuterparadies.de , Ausgabe August 2000 - Klosterkäuter).
„Hopfen und Malz, Gott erhalt's” Eine andere Theorie besagt, daß die einfachen Bauern gar keinen Hopfen anbauen konnten, da sie in die klassische Dreifelderwirtschaft eingebunden waren.
Das Wachstum der Pflanze war Anlaß für allerlei Zauber: Vergräbt man mit dem Steckling etwas abgeschnittenes Haar, so beginnt das Haupthaar genauso zu sprießen!
Hildegard von Bingen erkannte schon früh die beruhigende Wirkung der Pflanze. Sie empfahl es als äußerst wirksames Schlafmittel. Bei slawischen und finnischen Völkern galten die Hopfenzapfen übrigens als Fruchtbarkeitssymbol.
Gegen Wehwechen Welches Kind leidet nicht dann und wann unter Beulen und Schwellungen?! Wer hätte es gedacht, daß der gute alte Hopfen, den die meisten zu Unrecht nur mit der Herstellung von Bier in Zusammenhang bringen, auch hier ausgezeichnete Dienst leistet: Aus Hopfen läßt sich eine hervorragende Kompresse zur Linderung und zum Abschwellen der "Beulen" herstellen...
Man gibt dazu eine Handvoll reifer Zapfen in eine kleine Schüssel mit wenig heißem Wasser und läßt dies ca. 15 min ziehen. Anschließend gibt man den "Hopfenbrei" auf ein sauberes Leinentuch und wickelt diesen Umschlag vorsichtig auf die zu behandelnde Stelle. Der Umschlag sollte jetzt warm sein.
LG Sabin ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Lebe mit der Natur im Einklang Du wirst hören was dir die Naturgeister erzählen und sie im Sonnenlicht tanzen sehen. Ein wunderbares Gefühl wird in Dir wach. Sabin die Waldfee