Einige der bedeutendsten Prinzipien Laotses sind die folgenden:
· Nicht-Streiten – Laotse betrachte Gewalt und Konflikt, so streng sie auch kontrolliert sein mögen, als nicht sinnvoll, sie haben negative Auswirkungen. Das taoistische Bestreben ist es, Probleme durch friedliche Mittel zu lösen.
· Nicht-Handeln - Einfältige Menschen verschwenden viel Energie und Zeit im Versuch, alles zu tun, und letztendlich nichts zu erreichen. Andererseits scheinen die wahren Weisen überhaupt nicht viel zu tun, erreichen jedoch alles, was sie wollen. Diese Magie ist möglich, ja sogar unvermeidbar, wenn man in Einklang mit dem Tao lebt.
· Absichtslosigkeit - Wir vollbringen oft tugendhafte Taten in der Hoffnung auf Lob und Anerkennung. Darin liegt keinerlei Tugendhaftigkeit. Wahre Tugendhaftigkeit besteht darin, solche Handlungen natürlich fließen zu lassen, ohne dass dazu ein bewusster Gedanke oder Anstrengung möglich wäre.
· Einfachheit – Die Grundlage unserer Realität und Existenz ist elementar und unkompliziert. Menschen verursachen sich selbst viele Probleme, indem sie alles komplizierter gestalten, als es in Wirklichkeit ist. Wenn wir lernen, unser Leben einfacher zu gestalten, können wir eine tiefe Erfüllung erfahren, die so viel mehr Bedeutung hat als die Belohnungen der materiellen Welt.
· Weisheit – Die Logik hat ihren Platz im menschlichen Denken, doch sie ist nicht alles. Das, was wir durch vernüftiges Begründen verstehen können, ist begrenzt. Um uns über diese Beschränkung hinwegsetzen zu können, müssen wir unsere ganze Intuition einsetzen. Dies ist der Schlüssel zur Einsicht im Gegensatz zum Wissen, und der Unterschied zwischen Tao leben und über Tao lesen.
· Bescheidenheit – Je mehr du lernst, desto mehr bemerkst du, wieviel noch zu lernen ist. Dadurch wirst du bescheiden. Arroganz und Egoismus wurzeln in Ignoranz – wenig zu wissen und so zu tun, als wüsste man viel.
· Dualität – Laotse strich hervor, dass alle Eigenschaften in der Welt ihre Bedeutung nur als der Existenz ihres Gegenteils beziehen. Etwas kann nur groß sein, wenn es etwas anderes gibt, das im Vergleich dazu klein ist. “Gut” existiert in der Welt, solange auch “böse” existiert. Das eine kann nicht ohne das andere sein.
"Denn die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken ein Mensch zu sein und das Wunder ein Mensch zu sein, in Gleichgewicht zu halten." (Don Juan)
Wir sind wie einer im Wasser, der sich beklagt er habe nichts zu trinken. (Hsüeh-Feng)
Schüler: "Was ist Zen?" Nan-ch'üan: "Das gewöhnliche Bewußtsein ist Zen." Schüler: "Sollen wir es zu erlangen versuchen?" Nan-ch'üan: "Sobald du es versuchst, verfehlst du es."
Im Zen gibt es nichts zu erklären und nichts zu lehren, was dein Wissen mehren könnte. Was nicht aus dir selbst erwächst, ist auch nicht dein eigenes Wissen - nur fremdes Gefieder. (D. T. Suzuki)
Dies ist das große Mysterium. Du existierst und existierst doch nicht. (Shen-Ts'ing)
Zen-Meister belegen einander gern mit wenig schmeichelhaft wirkenden Ausdrücken wie "alter Reissack"; sie tun dies aber nicht aus Mißgunst, sondern weil sie der Gedanke belustigt, daß ihre weisen und verehrten Brüder als so außerordentlich heilig gelten, während sie doch wissen, daß alles heilig ist - auch Kochtöpfe oder Blätte, die der Wind vor sie hertreibt - und daß an ihnen selbst nicht besonders Verehrungswürdiges ist. (Alan Watts)
Zen verabscheut alles Wiederholen oder Nachahmen, denn es tötet. (D. T. Suzuki)
Mit kühnen Strich schrieb Hakuin das Schriftzeichen für "TOD" und sagte dann: "Wer in die Tiefe dieses Wortes eindringt, der ist wahrhaft ein Held."
Ich habe euch keine Geheimnisse zu verraten, und versuchte ich es, so dürftet ihr mich ruhig verlachen. Überhaupt: Wie könnte irgendeine meiner Einsichten die eure werden? (Kuei-Shan)
Geburt und Tod sind eine ernste Sache. Wie vergänglich das Leben ist! Jeder Augenblick will ergriffen sein. Die Zeit wartet auf niemanden. (Inschrift auf einem Zen-Gong)
Zen ist das Leben; dem Zen nachzujagen, das ist, als jage man den eigenen Schatten und laufe dabei immer von der Sonne weg. (Alan Watts)
Der Meister erhob sich zu seiner Darlegung, doch er breitete nur die Arme aus und schwieg. Als er eben die Halle verlassen wollte, fragte ein Mönch, weshalb er nichts gesagt habe. Der Meister erwiderte: "Die Schriften werden von den Schriftgelehrten, die Kommentare von den Kommentatoren erläutert. Was wunderst du dich? Bin ich nicht ein Zen-Meister?"
Ein buddhistischer Philosph names Tao-kwang fragte einen Zen-Meister: "Wenn man sich im Erkennen der Wahrheit zu bilden trachtet - welche geistige Haltung sollte man einnehmen?" Der Meister erwiderte: "Das ist kein Geist, der zu halten wäre, keine Wahrheit, in der man sich bilden könnte." Darauf der Philosoph: "Wenn das zutrifft, weshalb versammeln sich die Mönchen dann um euch und wollen in der Wahrheit unterwiesen werden?" Der Meister antwortete: "Ich habe keinen Raum - wie könnten sich die Mönche um mich versammeln? Ich habe keine Zunge - wie also sollte ich andere unterweisen?" Da rief der Philosph: "Das ist eine dreiste Lüge!" "Ich sagte doch, ich habe keine Zunge!" entgegnete der Meister. "Wie also sollte ich lügen?" Völlig ratlos fragte der Philosop: "Ich kann Eurer Logik einfach nicht folgen." Und der Meister schloß: "Ich verstehe mich selber auch nicht."
Schüler: "All diese Naturwunder - die Bäume, die Berge, die Erde -, woher kommen sie?" Meister: "Woher kommt deine Frage?"
Die Natur hat es mehr mit dem Spielen als mit dem Erreichen von Zielen. (Alan Watts)
Wessen Mund könnte wohl groß genug sein, um die Dinge so darzustellen, wie sie sind? (Alan Watts)
Unsinnig ist die Behauptung, wir könnten ohne gelehrte und fromme Lehrer keine Erleuchtung finden. Die Weisheit ist angeboren, und wir können uns alle selbst erleuchten. (Hui-Neng)
Die Mönche baten Pai-Chang um eine Darlegung. Er sagte, er werde später über Zen sprechen, einstweilen sollten sie ihre Feldarbeit fortsetzen. Nach der Arbeit wurde der Meister um die Erfüllung seines Versprechens gebeten, worauf er die Arme öffnete, als wolle er die Welt umarmen.
Zen ist eine Art, glüchlich zu sein. (T' Ao-Shan)
Schüler: "Ich habe nichts." Meister: "Dann wirf es weg."
Meister Hogen sagte zu einem Mönch: "Sieh dir diesen Felsbroken an. Ist er in deinem Geist oder außerhalb?" Der Mönch antwortete: "Nach der buddhistischen Lehre ist alles eine Projektion des Geistes, also nehme ich an, daß er in meinem Geist ist." Hogen sagte: "Ist es nicht beschwerlich, solch einen schweren Stein mit dir herumzuschleppen?"
Von vielbegangenen Wegen weg treten wir in einen Nebel, wo Abgründe, Sümpfe und wüste Wildnis sind. Wir müssen lernen weiterzugehen: durch Unsinn zum Nicht-Sinn, aus den eingefahrenen Geleisen des Geistes heraus und durch eine weglose Wüste ohne Sinn bis zu Freiheit "eines Geistes, der sich nirgends niederläßt" und sich von jetzt an aus Nicht-Denken, Nicht-Absicht und Nicht-Unterscheidung speist. (Christmas Humphreys)
Wenn du das Zen verwirklichst, siehst du dich in allen Wesen. Der notleidende Unterdrückte und der grausame Tyrann, ein hungerndes Kind und ein feister Gutsbesitzer, der berühmte Heilige und der berüchtigte Schurke, ein Freund, dem du auf dem Markt begegnest, und ein Fremder, dessen Namen du nie kennen wirst - alle haben teil an dem Buddha-Wesen. (Shen-Ts'ing)
"Denn die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken ein Mensch zu sein und das Wunder ein Mensch zu sein, in Gleichgewicht zu halten." (Don Juan)
Hab keinen geeigneten Thread gefunden für das hier, - aber es ist mir ein echtes Bedürfnis, einiges über ZEN, wie auch TAO zu posten, weil mir diese Lebensphilosophie total aus dem Herzen spricht.
Liebe und Spaß auf dem Weg, Euer Wölfchen "Denn die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken ein Mensch zu sein und das Wunder ein Mensch zu sein, in Gleichgewicht zu halten." (Don Juan)
Danke WÖLFIN! Hab mich über diesen Beitrag sehr gefreut! ZEN ist ja nicht unbedingt immer leicht zu kapieren, falls man ihn überhaupt kapieren kann ;o)
*freu* - dann darf ich sicher einige ZEN-Geschichten posten, um den "Geist des ZEN" (der eh immer DA ist *gg*) hier einzubringen...
Hier ist eine Zen-Geschichte von einem chinesischen Bauern, dessen Pferd davonlief. Am Abend versammelten sich die Nachbarn und bemitleideten ihn, weil er ein solches Pech hatte. Der Bauer sagte: "Kann sein." Am naechsten Tag kehrte das Pferd zurueck und brachte noch vier Wildpferde mit, und die Nachbarn kamen und riefen, welches Glueck er hatte. Er sagte: "Kann sein." Und am folgenden Tag versuchte sein Sohn, eines der wilden Pferde zu satteln und zu reiten, er wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn und bekundeten ihr Mitleid wegen seines Ungluecks. Er sagte: "Kann sein". Am anderen Tag kamen Offiziere ins Dorf und zogen junge Maenner als Rekruten fuer die Armee ein, aber der Sohn des Bauern wurde wegen seines gebrochenen Beines zurueckgestellt. Als die Nachbarn hereinkamen und ihm sagen wollten, wie gluecklich sich alles gewendet hatte, sagte er: "Kann sein"...
"Denn die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken ein Mensch zu sein und das Wunder ein Mensch zu sein, in Gleichgewicht zu halten." (Don Juan)
"Meister, du musst mir helfen," sagte der Besucher. "Ich bin mit meiner Weisheit am Ende."
"Wie sieht dein Problem denn aus?" Fragte der Weise.
"Ich schaffe es kaum, meinen Ärger zu kontrollieren," sagte der Gast. "Es ist einfach die Art, wie die Leute sind: Ich sehe sie andere kritisieren während sie ihre eigenen Fehler absolut nicht bemerken. Ich möchte sie nicht kritisieren, da ich nicht wie sie sein möchte, aber es regt mich wirklich auf."
"Ich verstehe," sagte der Weise. "Aber sage mir erst: Bist du nicht der Dorfbewohner, der letztes Jahr dem Tod nur knapp entkommen ist?"
"Ja," nickte der Gast. "Es war eine schreckliche Erfahrung. Ich bin zu weit in den Wald gegangen und stieß auf ein Rudel hungriger Wölfe."
"Und was hast du gemacht?"
"Ich bin gerade noch auf einen Baum geklettert, bevor sie mich erreichten. Die Wölfe waren riesig und ich zweifelte nicht daran, dass sie mich in Stücke hätten reißen können. "
"Du warst also gefangen?"
"Ja. Ich wusste, dass ich ohne Wasser und Nahrung nicht lange auskommen würde, und so wartetet ich, bis ihre Wachsamkeit nachließ. Immer wenn ich dachte, es sei sicher genug, kletterte ich herunter, sprintete zum nächsten Baum und kletterte herauf, bevor sie mir zu nahe kamen."
"Das hört sich nach einer echten Tortur an."
"Ja - insgesamt dauerte es zwei Tage. Ich dachte ich würde sicher sterben. Zum Glück fand mich eine Gruppe Jäger, sobald ich nah genug am Dorf war. Die Wölfe zerstreuten sich und ich war gerettet."
"Mich interessiert vor allem eine Sache" sagte der Weise. "Während dieser Erfahrung, hast du dich von den Wölfen irgendwann beleidigt gefühlt?"
"Was? Beleidigt?"
"Ja. Hast du dich von den Wölfen beleidigt oder verunglimpft gefühlt?"
"Natürlich nicht, Meister. Dieser Gedanke ist mir nie gekommen."
"Warum nicht? Sie wollten nichts anderes, als dich beißen, nicht? Sie wollten dich töten, nicht wahr?"
"Ja, aber... das ist nuneinmal, was Wölfe tun! Sie waren einfach sie selbst. Es wäre absurd gewesen, mich beleidigt zu fühlen."
"Exzellent! Behalte diesen Gedanken im Kopf, während wir uns noch mal um deine Frage kümmern. Andere zu kritisieren, während sie selbst ihre Fehler nicht bemerken ist etwas, was viele Leute tun. Du kannst sogar sagen, es sei etwas, was wir alle von Zeit zu Zeit tun. In einem gewissen Sinn leben die gefräßen Wölfe in jedem von uns.
"Wenn die Wölfe ihre Krallen zeigen und auf dich zukommen, solltest du nicht einfach stehenbleiben. Du solltest dich sicherlich schützen indem du irgendwie von ihnen fortkommst, wenn es irgend möglich ist. Genauso solltest du nicht passiv akzeptieren, wenn Leute mit giftiger Kritik auf dich losgehen. Sicherlich solltest du dich schützen indem du eine gewisse Distanz zwischen dich und sie bringst, wenn es irgendwie möglich ist.
"Der wichtigste Punkt dabei ist, dass du das tun kannst, ohne dich angegriffen oder beleidigt zu fühlen, da diese Leute einfach nur sie selbst sind. Es liegt in ihrer Natur zu kritisieren und zu richten, es wäre also absurd daran Anstoss zu nehmen. Es macht keinen Sinn, wütend zu werden.
"Das nächste Mal, wenn die hungrigen Wölfe in Menschenhaut sich nähern, denke daran: Das ist einfach die Art, wie die Leute sind - genau wie du gesagt hast, als du reingekommen bist."
"Denn die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken ein Mensch zu sein und das Wunder ein Mensch zu sein, in Gleichgewicht zu halten." (Don Juan)
Schau, und es kann nicht gesehen werden. Horch, und es kann nicht gehört werden. Greife danach, und es kann nicht ergriffen werden.
Das Tao kann nirgends gefunden werden. Und doch nährt und ergänzt es alle Dinge.
Gott oder das Tao oder das Absolute oder Allah oder Jehovah oder Brahma – oder wie auch immer Sie das bezeichnen mögen, was ist oder nicht ist, wo immer, nirgendwo oder überall es ist:
Es ist nicht ein Gefühl, das durch die Liturgie heraufbeschworen werden kann.
Es ist nicht ein Rätsel, das intellektuell gelöst werden kann.
Es ist nicht ein Konzept, das mittels Wissenschaft oder Philosophie erfasst werden kann.
Es ist nicht ein Dogma, das theologisch formuliert werden kann.
Es ist nichts,das in den tiefsten Tiefen unserer Psyche lauert.
Es ist nicht in unserer DNA zu finden.
Es ist nicht etwas noch unerforschtes in der Subquantentheorie.
Und doch ist es all das. Da alle Dinge von ihm kommen und alle Dinge zu ihm zurückkehren.
Das wie-auch-immer-sie-es-bezeichnen wollen wird für Sie zur Realität, wenn Sie mit ihm in Harmonie leben wollen.
Ein wichtiger Begriff des Taoismus ist „wu-wei“ – wörtlich „Nicht-tun“. Dies bezieht sich auf eine innere Haltung und bedeutet nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Das Tao ist ohne Tun und doch bleibt nichts ungetan. Der Weise nimmt es sich zum Vorbild und übt die Haltung des „Nicht-Tuns“. Er greift nicht in den Lauf der Dinge ein, sondern lässt sie von selbst entstehen. Im Universum gibt es eine Dynamik, durch die sich alles in natürlicher und guter Weise von selbst entwickelt. Dieser Prozess sollte nicht gestört werden. Auch der Begriff der Leere spielt im Taoismus eine große Rolle. Laotse erklärte, dass der Nutzen eines Gefäßes auf seinem Leersein beruhe. Ein Blasebalg sei leer aber unerschöpflich durch seine Bewegungen ständig etwas hervorzubringen. Auch das Tao ist leer und gleichzeitig unerschöpflich. Ein Gefäß kann empfangen, weil es leer ist. Je mehr ein Mensch sich von seinem Selbst befreit, desto leerer wird er und umso besser kann er Tao empfangen. Mit der Leere kommt die Stille. Wer den inneren Zustand der Leere und Stille erreicht, ist nicht in Begriffen wie schön und hässlich gefangen. Er erkennt auch, dass alles einer gemeinsamen Wurzel entstammt und zu dieser wieder zurückkehrt. Dies ist der Ursprung des Universums, mit anderen Worten das ewige Tao.
"Denn die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken ein Mensch zu sein und das Wunder ein Mensch zu sein, in Gleichgewicht zu halten." (Don Juan)